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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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trotz wiederholter Entfernung und Zerstörung durch die Kirchendiener Roms,<br />

von den Bauern immer wieder heimlich angebracht wurde, machte die Kirche<br />

sie schließlich zu der »hl. Jungfrau«, der Mutter Gottes. Und eine fromme,<br />

für alle weiteren Fälle gleich lautende und brauchbare Legende besagte dann,<br />

daß das Bild der Mutter Gottes auf wundertätige Weise immer wieder an diesen<br />

Ort zurückgekehrt sei, um kund zu tun, daß ihr dort eine Kapelle und<br />

ein Wallfahrtsort errichtet werden sollte. So wurden in Gallien die Reliefs<br />

mit Darstellung der Matres, die ein Kind tragen, von der römischen Kirche<br />

als Mutter-Gottes-Bildnisse adoptiert (vierges noires) und nehmen heute noch<br />

Ehrenplätze in den römisch-christlichen Kultstätten ein, wie die »Très Saintes<br />

Maries« in der Camargue (Bouche du Rhône). Manche Unsere-Liebe-Frauen-<br />

Kapelle und -Kirche ist an einer Stelle errichtet, wo ein Bildnis der Magd<br />

»wundertätig gefunden« sein soll. Der Matres-Altar von Vaison wurde in diesem<br />

Verfahren der hl. Magd als der »Guten Mutter« geweiht 25 .<br />

Es ist die gleiche römische Kirchenpolitik vor und nach der Christianisierung,<br />

mit dem Unterschiede, daß das vorchristliche römische Imperium die<br />

»weißen Frauen« des alten Gebietes, das einst unter der Volks- und Ehrenmutter<br />

von der Texel-Insel stand, ohne weiteres in den »Heiligenstand« erhob,<br />

um die unterworfenen Völkerschaften auch kultisch an das Imperium und<br />

die Staatsreligion angliedern zu können. Der Römer kannte als Realpolitiker<br />

klar die kulturpolitische Bedeutung dieses Synkretismus. Also machte er aus<br />

den »Volksmüttern« und »weißen Frauen« matres und deae.<br />

Zum Abschluß dieser Teiluntersuchung möchte ich hier als Abb. 208<br />

einen der schönen Matronensteine des Provinzialmuseums in Bonn erwähnen,<br />

die Matrones Aufaniae, die »Überflußgebenden« oder »Mütter der Ubier«,<br />

wie ja die meisten »Matronae« einen Sippen- oder Stammesvolksnamen<br />

tragen, wo sie einst gewaltet hatten und verehrt wurden. Noch heute haben<br />

bestimmte alte Geschlechter, wie z. B. die Hohenzollern, ihre »weiße Frau«.<br />

<strong>Die</strong> »Matres Aufaniae« sitzen zu dritt, mit den Fruchtkörben auf dem Schoß ;<br />

die beiden äußeren tragen die modisch-stilisierte Haube auf dem Haupte.<br />

<strong>Die</strong> »Heiligsprechung« seitens des christlichen Roms erfolgte nur notgezwungen,<br />

von Ort zu Ort und Gelegenheit zu Gelegenheit, wenn die Anhäng-<br />

227

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