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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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Im Kymrischen oder Welschen hießen die ehemaligen »Volksmütter«,<br />

die irischen bantuath, y Mamau »die Mütter«, und in der Volksüberlieferung<br />

heißt der Segen der Seen noch »the blessing of the Mothers«. Und Y Foel Famau<br />

»die Hügel der Mütter« werden Grabhügel in der Clwydian-Kette genannt.<br />

<strong>Die</strong> Deae Matres sind von Niedergermanien durch ganz Gallien bekannt,<br />

in nicht weniger als 6oo Weiheinschriften des gallo-römischen Gebietes beurkundet<br />

und auch mit Parcae »Parzen« und Fates, Fatae »Seherinnen, Weissagerinnen«<br />

gleichgesetzt (CIL V, 4208, 5771 ; VII, 927 ; Holder II, 89). Wie<br />

die niedergermanischen »Matres« oder »Matronae« werden sie auch stets in<br />

der Dreizahl abgebildet. Außer dem Fruchtkorb, wie unsere niederrheinischen,<br />

germanischen, haben sie auch ein Kästchen, eine Schale, eine entfaltete Windel<br />

in der Hand oder im Schoß, und ebenso ein Wickelkind im Schoß oder in<br />

den Armen.<br />

Wie die niedergermanischen Weiheinschriften klar erkennen lassen, handelt<br />

es sich immer um die von bestimmten Stämmen oder Sippen verehrten<br />

Volksmütter, wie z. B. auch die Matres Frisiavae bei Xanthen (CIL XIII, 8633).<br />

<strong>Die</strong>s weist auf die alte Kulthierarchie hin, wie die <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> sie uns<br />

noch überliefert, in der die Burgmaiden bestimmten Gauen und Stämmen<br />

vorstanden. <strong>Die</strong> niederrheinischen Funde überliefern sie uns in Einzeldarstellung,<br />

wie auch die Nehallenia von Walcheren einzeln erscheint, <strong>–</strong> oder in<br />

der charakteristischen Dreizahl.<br />

Hier ist nun eine wichtige Verbindung zu der um tausend Jahre späteren<br />

altnordischen Überlieferung der Eddazeit gegeben, welcher wir zunächst nachgehen<br />

wollen. Auch die eddische Überlieferung zeigt uns wieder jene Dreizahl<br />

der weisen Frauen, welche <strong>–</strong> wie wir weiter sehen werden <strong>–</strong> urindogermanisch<br />

ist. Auch dort sind sie bereits in den vorchristlichen »Heiligenstand« entrückt.<br />

Zwar sind noch keine »deae« daraus gemacht ; aber übermenschlicher Art erscheinen<br />

die disir oder nornir.<br />

Der ehemalige soziale Wirkungskreis der »matres«, der »Volksmütter«,<br />

der »weisen Frauen« und »Nothelferinnen« klingt in der verdunkelten eddischen<br />

Überlieferung aber noch klar durch.<br />

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