Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front
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Herkunft ihrer kultischen Gestalt, wie ihr altvorderlich einfaches Kulthaus und ihre aus den ersten Familien zu stellende »Maiden«-Gefolgschaft, die virgines Vestae oder Vestales, die sich zu dreißigjährigem, unverehelichtem Dienste verpflichten mußten. So heilig war die Stätte der Vesta mater und des Staatsherdes, daß kein Mann, nicht einmal der Pontifex maximus, den penus Vestae, die durch Matten abgetrennte Vorratskammer, wo die sacra verwahrt wurden, betreten durfte. Welcher Art diese sacra waren, zu denen auch das aus Troja herübergebrachte palladium gehört haben soll, ist unbekannt (vgl. S. 216). Erhöhtes Interesse gewinnt für uns aber die verhängte Türe auf der Rückseite des Nehallenia-Votivsteines (Abb. 127 b) mit dem »Jul« Wraldas darüber. Am Strande von Walcheren, wo diese »Nehallenia-Widmungssteine gefunden wurden – so am 5. Januar 1647 bei zurückgewichenem Meere infolge starken Südostwindes (Vredius, p. XLIV) –, sollen auch die Überbleibsel eines Heiligtumes der »Göttin« längere Zeit sichtbar gewesen sein, die Fundamente einer Art runder aedicula von mäßigen Abmessungen 21 . Auch der kreisrunde Tempel der Vesta in Rom hat in dem erhaltenen Unterbau nur 14 m Durchmesser. Wie die Inschriften der Widmungssteine zeigen, haben die Römer die Römer die Nehalennia als dea »Göttin« betrachtet oder behandelt und sie weiter mit einer sinnbildlichen Zutat ausgestattet, welche sie mit den niederrheinischen matres- oder matronae-Widmungssteinen verbindet, dem Fruchtkorb. Dieses Symbol soll anscheinend ihre Eigenschaft als soziale Wohlfahrtsfürsorgerin zum Ausdruck bringen, wie sie in der Ura-Linda-Chronik noch beurkundet ist. Die römische Kirchenpolitik ist stets einheitlich vorgegangen : den in das Imperium einbezogenen, überwundenen Völkerschaften werden ihre eigenen Religionen und Kulte gelassen. Sie werden nur latinisiert : d. h. der Fremdkult wird mittels eines Synkretismus zurechtgedeutet und in die römische Staatsreligion eingegliedert. Da nun gewisse »weise Frauen« aus der Ahnenzeit bei diesen niederrheinischen Barbarenstämmen so hoch in Ehren gehalten wurden, so wurden sie der Einfachheit halber in den »Heiligenstand« erhoben. 194
Grundsätzlich möchte ich hier bemerken : der Kult der matres oder matronae, der »weisen« und »weißen Frauen«, der »Volksmütter«, gehört ursprünglich der Megalithgräberkultur des weiteren Nordseekreises an. Einheitlich in dem Verbreitungsgebiet der Megalithgräber (Dolmen, Ganggräber, Grabhügel mit Steinkammer usw.) sowie der Megalithkultstätten (Zeichensteine, Steinsetzungen usw.) findet man eng verbunden mit diesen Denkmälern in der Volksüberlieferung die Erinnerung an die »weiße Frau«, die »Fee« usw. Das Gebiet der Megalithkultur-Denkmäler West- und Nordwesteuropas ist ein maritimer Kulturkreis, d. h. es wird von der Küste und dem weiteren Festland als Hinterland gebildet. Dieser Kreis reicht im Norden bis Mitteldeutschland und im Westen bis an die Alpen (Savoyen, Wallis usw.). Als die Kelten über den Rhein vordrangen, den Westen, Gallien, die Nordwestküste der Pyrenäenhalbinsel, später auch Britannien sich unterwarfen, wurde die alte Religion ostisch-schamanenhaft umgewertet und die »weiße Frau« unter den Druiden, den »Golen«, in lokalen Kulten gelassen und untergeordnet. So z. B. die Gallizenae genannten Jungfrauen, die auf der Insel Sena Wahrsagung und Magie ausübten, und die Frauen, die einen dionysischen Kult auf einer Insel in der Loire pflegten (Mela III, 6 ; Strabo IV, 4, 6). Sonst aber ziehen sich die »Feen«, die »weißen Frauen« (bonnes dames, dames blanches usw.) mit dem alten Kult der Megalithreligion in die Berge des Hinterlandes, Vogesen, Jura, Westalpen, zurück, wahrscheinlich getragen von Stämmen, die sich so dem keltischen Überwältiger entzogen und dort oben ihre Freiheit wahrten. Überreich ist z. B. in dieser Hinsicht das Elsaß. Die altirischen Sagen berichten, sinnbildlich, daß die Tuatha De Danann (S. 185), nach ihrer Überwältigung durch die vom Festlande gekommenen Kelten, sich in die Grabhügel mit den Steinkammern zurückziehen und danach die fir side »Hügelgräberleute« geheißen wurden. Wie die Römer nach Britannien kamen, fanden sie auch dort die gleiche Überlieferung der »weißen« und »weisen Frauen«, welche dann gleicherweise in den »Matres«- und »Matrones«-Kult eingereiht werden. 195
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Herkunft ihrer kultischen Gestalt, wie ihr altvorderlich einfaches Kulthaus<br />
und ihre aus den ersten Familien zu stellende »Maiden«-Gefolgschaft, die virgines<br />
Vestae oder Vestales, die sich zu dreißigjährigem, unverehelichtem <strong>Die</strong>nste<br />
verpflichten mußten. So heilig war die Stätte der Vesta mater und des<br />
Staatsherdes, daß kein Mann, nicht einmal der Pontifex maximus, den penus<br />
Vestae, die durch Matten abgetrennte Vorratskammer, wo die sacra verwahrt<br />
wurden, betreten durfte.<br />
Welcher Art diese sacra waren, zu denen auch das aus Troja herübergebrachte<br />
palladium gehört haben soll, ist unbekannt (vgl. S. 216). Erhöhtes Interesse<br />
gewinnt für uns aber die verhängte Türe auf der Rückseite des Nehallenia-Votivsteines<br />
(Abb. 127 b) mit dem »Jul« Wraldas darüber. Am Strande<br />
von Walcheren, wo diese »Nehallenia-Widmungssteine gefunden wurden <strong>–</strong><br />
so am 5. Januar 1647 bei zurückgewichenem Meere infolge starken Südostwindes<br />
(Vredius, p. XLIV) <strong>–</strong>, sollen auch die Überbleibsel eines Heiligtumes<br />
der »Göttin« längere Zeit sichtbar gewesen sein, die Fundamente einer Art<br />
runder aedicula von mäßigen Abmessungen 21 . Auch der kreisrunde Tempel<br />
der Vesta in Rom hat in dem erhaltenen Unterbau nur 14 m Durchmesser.<br />
Wie die Inschriften der Widmungssteine zeigen, haben die Römer die<br />
Römer die Nehalennia als dea »Göttin« betrachtet oder behandelt und sie<br />
weiter mit einer sinnbildlichen Zutat ausgestattet, welche sie mit den niederrheinischen<br />
matres- oder matronae-Widmungssteinen verbindet, dem Fruchtkorb.<br />
<strong>Die</strong>ses Symbol soll anscheinend ihre Eigenschaft als soziale Wohlfahrtsfürsorgerin<br />
zum Ausdruck bringen, wie sie in der <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> noch<br />
beurkundet ist.<br />
<strong>Die</strong> römische Kirchenpolitik ist stets einheitlich vorgegangen : den in das<br />
Imperium einbezogenen, überwundenen Völkerschaften werden ihre eigenen<br />
Religionen und Kulte gelassen. Sie werden nur latinisiert : d. h. der Fremdkult<br />
wird mittels eines Synkretismus zurechtgedeutet und in die römische Staatsreligion<br />
eingegliedert. Da nun gewisse »weise Frauen« aus der Ahnenzeit bei<br />
diesen niederrheinischen Barbarenstämmen so hoch in Ehren gehalten wurden,<br />
so wurden sie der Einfachheit halber in den »Heiligenstand« erhoben.<br />
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