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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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c) Das Zeitenrad Wraldas und Krodos, der Gott in<br />

und mit dem Rade und die Ilgenkrone<br />

Im Anschluß an diese motivische Untersuchung des Rades des Kroders<br />

(Krodo) und der Mutter Erde vom Jahrkucheneisen von Emden, sei hier<br />

noch auf ein weiteres Denkmal der Dauerüberlieferung im Nordseegebiet<br />

hingewiesen.<br />

Wie ich im »Aufgang« schon grundsätzlich erwähnt und in der »H. U.«<br />

(Hauptstück 27<strong>–</strong>30) an Hand der Denkmäler weiter ausgeführt habe, erscheint<br />

der Gottsohn und Heilbringer, der Kroder (Krodo) der Überlieferung der<br />

<strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong>, als Jahr-Gott mit oder in dem Welten- und Jahresrad:<br />

1. Als Einzelgestalt.<br />

a) mit dem Rade (vgl. H. U., Taf. 11).<br />

b) in dem Rade (vgl. H. U., Taf. 313<strong>–</strong>314), der deus in rota.<br />

Ein selten schönes Stück der Dauerüberlieferung, wie das Jahrkucheneisen<br />

von Emden, ist ein friesisches St. Nikolas-Gebildbrot aus dem 18. Jahrhundert,<br />

das ich in der alten Kuchenformensammlung des Herrn Bäckermeisters van<br />

Elseloo, Sneek, im Jahre 1924 feststellen konnte (Abb. 91). Es zeigt den »Kroder«<br />

im -Jahresrad : aus seinem Haupt geht die »Mensch«-Rune hervor, die<br />

uralte Darstellung des uralten Thu1e-Mythos, daß Gott (man) durch »Denken«<br />

(minne) den »Menschen« (man) schafft (H. U., Taf. 304<strong>–</strong>305, Hauptstück 30).<br />

Das Gegenstück dazu ist der »Gott im Rade«, an der Stiftskirche in Tübingen,<br />

ursprünglich der in die Mutternacht des Jahres, in das Mutterwasser,<br />

in den Schoß der Mutter Erde eingehende wintersonnenwendliche Heilbringer<br />

und Gottessohn im -Jahresrad (Abb. 92). Wohl zu römisch-christlichen<br />

Bekehrungszwecken ward er hier als der »ohnmächtige Gott« des »Heidentumes«<br />

in die Kirchenwand gebannt, »aufs Rad geflochten«. Denn auch als Hinrichtungs-<br />

und Marterinstrument umgewertet und umgedeutet mag das Rad<br />

Wraldas, und , gleichzeitig entehrt und erniedrigt worden sein. <strong>Die</strong> spätere,<br />

mittelalterliche Sagenbildung mag dann wieder dazu einen passenden<br />

»geschichtlichen« Vorgang von einem hingerichteten Verbrecher dazu erfun-<br />

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