Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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04.06.2013 Aufrufe

onen (Alt- und Großfriesen, Nordseegermanen), nach Plinius (N. H. 4, 96) das erste Volk Germaniens (gens Inguaeonum, quae est prima in Germania). Beiderseitig dieses Welten- und Jahres- und Lebensbaumes der theophore Name Tirdt Tyerds (= neufriesisch Tjeerd Tjeerds). Die Gestalt in 16. Jahrhunderttracht hebt den »Apfel« (Sonnenkugel) empor. Darüber der Julfisch (Abb. 10 b, vgl. H. U., S. 445 : für »Fisch« und bzw. vgl. Taf. 138, Nr. 5 a-b). Das Krodo-Bild, welches der Frankenkönig Karl zerstörte, war also das Sinnbild des Jahr-Gottes, des »hag-alu«, des wintersonnenwendlichen Gottessohnes mit dem Julfisch und dem Julrad, an dessen Kultstätte die St. Stephanskirche gesetzt wurde, des Patrones des Julfestes. Der Gott mit dem Wassereimer ist dadurch als der wintersonnenwendliche Gottessohn »in den Wassern« (lagu the leohto) angedeutet. Einen »Krodopfuhl« soll es noch bei Eschewegen gegeben haben 11 . Die in der Sachsenchronik erwähnte Zusammenstellung des Krodo mit Saturnus, welche aus der germanischen Bekehrungszeit stammen mag, gewinnt hier besondere Bedeutung, da sein Kultfest, die Saturnalia, welche im alten Rom das Julfest darstellen, mit der charakteristischen »Umkehrung« der Dinge, der Verhältnisse, als Wendezeitsymbol, weiter die Bescherung usw., Motive sind, die auch zum germanischen Jul- und Sonnenwendefest gehören. Auch die von Grimm ebenfalls erwähnte Stelle aus der Kaiserchronik (Deutsche Mythologie I, 204): an dem sameztage sâ einez heizet rotundâ, daz was ein hêrez betehûs ; der got hiez Saturnûs, darnâch was iz aller tiuvel êre, ist hier aufschlußreich. Wenn das »bêtehus« des Saturnus eine rotunda, ein Rundbau war, so liegt hier die Anspielung auf die altgermanische Kultstätte vor, welche als bzw. oder bzw. angelegt war (vgl. H. U., Hauptstück 7). Diese zu »aller Götterteufel Ehren« errichtete runde Steinsetzung oder Steinkreis als Kultstätte war also dem Saturnus = »Krodenduvel« geweiht. Das umschließt also die sämtlichen Götter (= Monate, Wochentage des 152

Jahres), wie der »Satersdag« auch der letzte Tag der Woche ist : es ist der »Allumheger«, der »hag-all« . Von diesen Tatsachen und Zusammenhängen aus betrachtet erscheint der sogenannte »Krodo-Altar«, ein Reliquienbehälter frühromanischer Arbeit in der Goslarer Domkapelle, in einem ganz neuen Licht (Abb. 11 ab). Seine Benennung mag ursprünglich aus dem Volksmunde stammen, da die Symbolik das und , d. h. und zeigt, deren Löcher einst durch farbige Edelsteine gefüllt waren. Es ist die gleiche Anordnung, welche das sogenannte »Reliquiarium Widuchinds« im Berliner Schloßmuseum als symbolisches Ornament aufweist. Dieser Schrein, welchen der Frankenkönig Karl dem Sachsenherzog nach seiner Bekehrung geschenkt haben soll, zeigt gleicherweise die und ihre lineare Verbindung (Abb. 12). Vielleicht hat Karl mit diesem Synkretismus den Krodo-Verehrer zum Christentum führen wollen, wie das norwegische Runenlied die Rune hag-al zum Christogramm machte. Und tatsächlich ist auch das Christogramm ursprünglich ein aus und bzw. gebildetes urnordisches Symbol des Jahr-Gottes, des Jahresspalters , bzw. , das in christlicher Umdeutung erst zu den Anfangsbuchstaben (X P = Ch-r) von XPHCTOC, Christus, wurde (vgl. H. U., Hauptstück 31 und Taf. 330335). Schon Kaspar Zeuß hat den Namen Krodo mit altnordisch hróđr, »Lob, Ruhm, Herrlichkeit«, angelsächsisch hrôþor »Freude« zusammengestellt 12 , das auch als (h)ruod in althochdeutschen Eigennamen wie Hruodolf (neuhochdeutsch Rudolf), Hruodperht usw. vorliegt. An ihn, den Krodo, den Heilbringer, die Offenbarung Wraldas, des Weltengeistes, in Zeit und Raum, dessen Name ist »Lob«, »Herrlichkeit«, glaubten die »heidnischen« Sachsen. b) Krodo-Ul, ( usw.) und das Schwangeleitboot W ie oben erwähnt wurde, zeigen uns die nordischen Geleitmünzen (Brakteaten), daß der hag-alu-Gott mit der H-Rune, der -Rune der kurzen Reihe, mit dem und bzw. und und dem -Symbol, identisch ist mit dem »einhändigen Gott« Tyr der Edda. Es ist das wintersonnenwendliche Gleichnis des Gottsohnes, der nur noch »eine Hand«, die 5 153

Jahres), wie der »Satersdag« auch der letzte Tag der Woche ist : es ist der »Allumheger«,<br />

der »hag-all« .<br />

Von diesen Tatsachen und Zusammenhängen aus betrachtet erscheint<br />

der sogenannte »Krodo-Altar«, ein Reliquienbehälter frühromanischer Arbeit<br />

in der Goslarer Domkapelle, in einem ganz neuen Licht (Abb. 11 a<strong>–</strong>b). Seine<br />

Benennung mag ursprünglich aus dem Volksmunde stammen, da die Symbolik<br />

das und , d. h. und zeigt, deren Löcher einst durch farbige Edelsteine<br />

gefüllt waren. Es ist die gleiche Anordnung, welche das sogenannte<br />

»Reliquiarium Widuchinds« im Berliner Schloßmuseum als symbolisches Ornament<br />

aufweist. <strong>Die</strong>ser Schrein, welchen der Frankenkönig Karl dem Sachsenherzog<br />

nach seiner Bekehrung geschenkt haben soll, zeigt gleicherweise<br />

die und ihre lineare Verbindung (Abb. 12). Vielleicht hat Karl mit<br />

diesem Synkretismus den Krodo-Verehrer zum Christentum führen wollen,<br />

wie das norwegische Runenlied die Rune hag-al zum Christogramm<br />

machte. Und tatsächlich ist auch das Christogramm ursprünglich ein aus<br />

und bzw. gebildetes urnordisches Symbol des Jahr-Gottes, des Jahresspalters<br />

, bzw. , das in christlicher Umdeutung erst zu den Anfangsbuchstaben<br />

(X P = Ch-r) von XPHCTOC, Christus, wurde (vgl. H. U., Hauptstück<br />

31 und Taf. 330<strong>–</strong>335).<br />

Schon Kaspar Zeuß hat den Namen Krodo mit altnordisch hróđr, »Lob,<br />

Ruhm, Herrlichkeit«, angelsächsisch hrôþor »Freude« zusammengestellt 12 , das<br />

auch als (h)ruod in althochdeutschen Eigennamen wie Hruodolf (neuhochdeutsch<br />

Rudolf), Hruodperht usw. vorliegt.<br />

An ihn, den Krodo, den Heilbringer, die Offenbarung Wraldas, des Weltengeistes,<br />

in Zeit und Raum, dessen Name ist »Lob«, »Herrlichkeit«, glaubten<br />

die »heidnischen« Sachsen.<br />

b) Krodo-Ul, ( usw.) und das Schwangeleitboot<br />

W ie oben erwähnt wurde, zeigen uns die nordischen Geleitmünzen<br />

(Brakteaten), daß der hag-alu-Gott mit der H-Rune, der -Rune der<br />

kurzen Reihe, mit dem und bzw. und und dem -Symbol, identisch<br />

ist mit dem »einhändigen Gott« Tyr der Edda. Es ist das wintersonnenwendliche<br />

Gleichnis des Gottsohnes, der nur noch »eine Hand«, die 5<br />

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