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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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Und ebenso heißt es in der »Ältesten Lehre« (Form-lêre) : »Alles, was wir<br />

von Ihm sehen können, sind die Geschöpfe, die durch sein Leben kommen<br />

und wieder hingehen : denn aus Wralda kommen alle Dinge und kehren alle<br />

Dinge wieder. Aus Wralda kommt der Anfang und das Ende, alle Dinge gehen<br />

in Ihn auf« (S. 39). Und in dem zweiten Teil : »Wralda war eher als alle Dinge,<br />

und nach allen Dingen wird Er sein. Wralda ist also ewig, und Er ist unendlich,<br />

darum ist nichts außer Ihm. Durch und aus Wraldas Leben wurde Zeit und<br />

alle Dinge geboren, und sein Leben nimmt die Zeit und alle Dinge weg.«<br />

Das ist also die gleiche Überlieferung wie die des altnorwegischen Runenliedes,<br />

(hag-alu) »schuf die älteste Welt« (vgl. S. 175) und das, was die<br />

germanischen Sprachen uns als Sinn des Namens Wr-al-da bewahrt haben:<br />

»Zeit, Zeitalter, Welt, Schöpfung, Erde, Menschheit.«<br />

Gehen wir nun an die zweite Angabe der Waraburg-Inschrift heran: das<br />

Jul »ist das älteste Sinnbild Wraldas, auch von dem Anfang oder dem Beginn,<br />

woraus die Zeit kam : dies ist der Kroder, der ewig mit dem Jul umlaufen<br />

muß«.<br />

In der »Chronecke der Sassen« des braunschweigischen Bürgers Konrad<br />

Bothe, »geprent von Peter Schöfter van Gernsheim, in der eddelen Stat Mencz«<br />

(1492), ist uns eine Darstellung des Krodo überliefert, welche bisher vielfach<strong>–</strong><br />

aus gleicher Unkenntnis des ikonographischen, epigraphischen Denkmälermateriales<br />

<strong>–</strong> als eine spätmittelalterliche Erdichtung bzw. »Fälschung« angesehen<br />

worden ist (Abb. 5).<br />

Gewiß wird es sich bei dieser Darstellung um eine Neuschöpfung des<br />

Bothe handeln, aber <strong>–</strong> wie nachzuweisen ist <strong>–</strong> nach mündlicher Überlieferung,<br />

welche in seiner Zeit noch gelebt haben mag, oder nach einer älteren, uns<br />

heute nicht mehr erhaltenen schriftlichen Quelle.<br />

Wir sehen einen bärtigen alten Mann mit einem gesenkten und einem<br />

gehobenen Arm : in der gesenkten Hand hält er einen Wassereimer, in dem<br />

8-blätterige (?) Blumen enthalten sind, in der erhobenen rechten Hand hebt<br />

er das 6-speichige Rad. Er steht auf einem Fisch, welcher auf dem Kapitell<br />

einer Säule liegt.<br />

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