Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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Veraldar gođ »Weltengott« heißt in der Ynglinga Saga (c. 13) Freyr, die jüngste Erscheinungsform des Gottsohnes und Heilbringers in der Edda. Weit wichtiger als die auch hier verdunkelte und verklingende Überlieferung der Sagas und der Edda ist die lappische Überlieferung, welche in der Kultsymbolik und im Kulte »ur«-alte nordische Entlehnungen von der jüngeren Steinzeit bis zur Eddazeit aufweist. Das höchste Wesen der altlappischen Religion ist Radien ac˜c˜e (attje), »Herrscher« oder »Macht« »Vater«, von altnordisch râđ, »Rat, Erwägung, Bestimmung«, der auch als Waralden (Veralden) Rad oder Radien »Weltenherrscher« oder Waralden (Veralden) Olmai (Olmay), »Welten-Mann«, erscheint. Er offenbart sich und wirkt, nach alt-nordatlantischer Überlieferung, durch den Heilbringer, Radien kidda oder barn, »Herrscher-Kind«, das auch Jubmel, Jibmel, Jumala usw. barn oder kidda, »Himmel-Kind«, heißt, wie Gott-Vater Jumal, Jubmel ac˜c˜e usw. Die lappische Runebomme »Runentrommel«, welche wie die anderen eurasischen Schamanentrommeln das Welten- und Jahresbild mit dem Weltenund Jahresgott aufweisen (vgl. Heilige Urschrift, Taf. 13, Nr. 45, und Taf. 314, Nr. 2, dazu S. 77 bis 78), stellen Gott-Vater, den »Weltenmensch«, Waralden Olmai mit dem dar, wie z. B. die von Olav Rudbeck in »Atlantica« (Pars II, Upsala 1689, p. 279) abgebildete. Rechts neben ihm Horagalles (Thor + Karl) mit der Axt, eine jüngere Erscheinungsform des Heilbringers und Gottsohnes (als bei Ullr), von den Lappen dann auch in späterer Zeit aus der urnordischen Religion entlehnt (Abb. 4). Eine Entlehnung nach Rudbeck durch den angeblichen »Fälscher« der Ura-Linda-Schrift ist ausgeschlossen, da Rudbeck in seinen Deutungen der »Runebommen« sich oft irrt und seine hier gegebene Erklärung (= »Frigg«) von Friis mit Recht in »Varalden olmai« verbessert wird. J. A. Friis’ »Lappisk Mythologi«, der die »Runebomme« als Nr. 10 nach Rudbeck abdruckt (vgl. S. 45), erschien aber erst 1871 in Christiania! Für die hier vorliegende uralte, altatlantische Überlieferung der Darstellung vgl. Heilige Urschrift, Taf. 301 B. Wie zuverlässig hier die lappische Überlieferung der urgermanischen Religion ist, beweist die von mir auch in der 146

H.U. (Taf. 7, Nr. 1, vgl. Anm. 5, S. (6)) erwähnten Runebomme des hundertjährigen »Finnen« Anders Poulsen, mitgeteilt von Niels Knag (1693), wo Jumal barn »Himmel-Rind« mit und , der altnordischen arktischen Rune »Jahr«, lappisch Païve, Baïve »Sonne« (eig. »Sonnenjahr«) abgebildet wird (bei Friis Nr. 5). Für die weiteren uralten epigraphischen Zusammenhänge, welche sich aus den Wechselformen der lappischen Sonnen-Rune ergeben, vgl. H.U., Taf. 4, Nr. 1424, und Taf. 328, Nr. 17 bis 22. Nur die völlige Unkenntnis des epigraphischen Denkmälermateriales machte eine Erschließung der wertvollen uraltertümlichen Überlieferung der lappischen »Runebommen« unmöglich. Sie wurden von der Philologie, ebenso wie die nordischen Runenstabkalender, vom christlichen Entlehnungsstandpunkt aus exegetisiert, besonders wo es die Trinitätsdarstellungen und den Gott-Vater und Gott-Sohn, den Heilbringer, galt. Und damit teilten sie das gleiche tragische Schicksal wie die Edda : was uralte Dauerüberlieferung war, galt als junger südlicher, christlicher Einfluß, und was jüngste Schicht ist, wie der skaldische Wodanismus der Sagazeit, ward zur altgermanischen Religion. Für die weiteren arktisch-atlantischen Zusammenhänge (Thulekulturkreis) der Motive des »Weltengottes«, der »Weltensäule« und des »Weltennagels« (»Polarstern«) als Achse des Weltenrades siehe »Aufgang der Menschheit«, S. 6667. Auch hier erweist sich, wie »ur-alt« die Überlieferung von »Wralda« ist. Und allein diese Tatsache, daß die Ura-Linda-Handschrift den Namen Wralda uns als den Gottesnamen überliefert und als sein ältestes Sinnbild das 6-speichige Rad, das Welten- und Jahresbild, aus dem die Schrift mit der Sonne herum entstanden ist, diese Tatsache allein genügt, um die Quellenechtheit der Ura-Linda-Handschrift zu beweisen. Die in dem Namen Wralda enthaltene Silbe al- »Gott« ist in den nordischen Geleitmünzen (Brakteaten) auch als alu bewahrt (die wintersonnenwendliche Ablautform zu ul-) ; er wird dort auch hag alu »Hag-Gott« oder »Hag-All« genannt, der »Allumheger« (vgl. meine Untersuchung in H. U.). Seine Sinnbilder sind und bzw. die lineare Verbindung und nebst Wende- oder Hakenkreuz, und auf einer Geleitmünze (H. U., Taf. 420, Nr. 1) 147

Veraldar gođ »Weltengott« heißt in der Ynglinga Saga (c. 13) Freyr, die<br />

jüngste Erscheinungsform des Gottsohnes und Heilbringers in der Edda. Weit<br />

wichtiger als die auch hier verdunkelte und verklingende Überlieferung der<br />

Sagas und der Edda ist die lappische Überlieferung, welche in der Kultsymbolik<br />

und im Kulte »ur«-alte nordische Entlehnungen von der jüngeren Steinzeit<br />

bis zur Eddazeit aufweist.<br />

Das höchste Wesen der altlappischen Religion ist Radien ac˜c˜e (attje),<br />

»Herrscher« oder »Macht« <strong>–</strong> »Vater«, von altnordisch râđ, »Rat, Erwägung,<br />

Bestimmung«, der auch als Waralden (Veralden) Rad oder Radien »Weltenherrscher«<br />

oder Waralden (Veralden) Olmai (Olmay), »Welten-Mann«, erscheint.<br />

Er offenbart sich und wirkt, nach alt-nordatlantischer Überlieferung,<br />

durch den Heilbringer, Radien kidda oder barn, »Herrscher-Kind«, das auch<br />

Jubmel, Jibmel, Jumala usw. barn oder kidda, »Himmel-Kind«, heißt, wie<br />

Gott-Vater Jumal, Jubmel ac˜c˜e usw.<br />

<strong>Die</strong> lappische Runebomme »Runentrommel«, welche wie die anderen eurasischen<br />

Schamanentrommeln das Welten- und Jahresbild mit dem Weltenund<br />

Jahresgott aufweisen (vgl. Heilige Urschrift, Taf. 13, Nr. 4<strong>–</strong>5, und Taf. 314,<br />

Nr. 2, dazu S. 77 bis 78), stellen Gott-Vater, den »Weltenmensch«, Waralden<br />

Olmai mit dem dar, wie z. B. die von Olav Rudbeck in »Atlantica« (Pars II,<br />

Upsala 1689, p. 279) abgebildete. Rechts neben ihm Horagalles (Thor + Karl)<br />

mit der Axt, eine jüngere Erscheinungsform des Heilbringers und Gottsohnes<br />

(als bei Ullr), von den Lappen dann auch in späterer Zeit aus der urnordischen<br />

Religion entlehnt (Abb. 4).<br />

Eine Entlehnung nach Rudbeck durch den angeblichen »Fälscher« der<br />

<strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-Schrift ist ausgeschlossen, da Rudbeck in seinen Deutungen der<br />

»Runebommen« sich oft irrt und seine hier gegebene Erklärung (= »Frigg«)<br />

von Friis mit Recht in »Varalden olmai« verbessert wird. J. A. Friis’ »Lappisk<br />

Mythologi«, der die »Runebomme« als Nr. 10 nach Rudbeck abdruckt (vgl.<br />

S. 45), erschien aber erst 1871 in Christiania!<br />

Für die hier vorliegende uralte, altatlantische Überlieferung der Darstellung<br />

vgl. Heilige Urschrift, Taf. 301 B. Wie zuverlässig hier die lappische Überlieferung<br />

der urgermanischen Religion ist, beweist die von mir auch in der<br />

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