Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

gnosticliberationfront.com
von gnosticliberationfront.com Mehr von diesem Publisher
04.06.2013 Aufrufe

eine andere. Irtha hat sie nicht geboren und Wralda hat sie nicht geschaffen. Sie kommt aus dem Osten, aus dem Busen der Priester her. So viel Leid wird sie brüten, daß Irtha das Blut ihrer erschlagenen Kinder allesamt nicht wird trinken können. Finsternis wird sie über die Geister der Menschen ausbreiten, wie die Donnerwolken über das Sonnenlicht. Allum und allewege wird List und Götzentreiben wider Freiheit und Recht kämpfen. Recht und Freiheit werden erliegen und wir mit ihnen. Aber dieser Gewinn wird ihren Verlust erwirken. Von den drei Worten werden unsere Nachkommen ihre Leute und Sklaven die Bedeutung lehren: sie sind gemeine Liebe, Freiheit und Recht. Zuerst werden sie erglänzen, darnach mit Finsternis kämpfen so lange, bis es hell und klar in jedwedem Herzen und Haupte wird. Dann wird Zwang von der Erde fortgefegt werden wie Donnerwolken vom Sturmwind, und alles Götzentreiben wird dagegen nichts mehr vermögen. Gosa. ✴ ✴ ✴ 104

Die Schrift von Konerêd Meine Ahnen haben nacheinander dieses Buch geschrieben. Das will ich überdies tun, weil in meinem Staat keine Burg übrig ist, an der die Geschehnisse aufgeschrieben werden wie bevor. Mein Name ist Konerêd, meines Vaters Name Frethorik, meiner Mutter Name ist Wiljow. Nach meines Vaters Tod bin ich zu seinem Nachfolger gekoren, und als ich fünfzig Jahr zählte, kor man mich zum obersten Grevetmann. Mein Vater hat beschrieben, wie die Linda-Orte und die Ljudgärten zerstört worden sind. Lindahem ist noch weg, die Linda-Orte zu einem Teile, die nördlichen Ljudgärten sind durch die salzige See verschlungen. Das brausende Haff schlingt an dem Ringdeich der Burg. Wie mein Vater es berichtet hat, sind die habelosen Menschen hingegangen und haben Häuschen gebauet innerhalb des Ringdeiches der Burg. Darum ist der Rundteil nun Ljudwerd geheißen. Die Seeleute sagen Ljuwrd, aber das ist Fehlsprache. In meiner Jugend war das andere Land, das außerhalb des Ringdeiches liegt, alles Pfuhl und Bruch. Aber Fryas Volk ist wacker und fleißig, sie werden weder müde noch mürbe, weil ihr Ziel zum Besten führt. Durch Ausheben von Gräben und Bauen von Kaideichen aus Erde, die aus den Gräben kam, erhielten wir wieder eine gute Heimstätte außerhalb des Ringdeiches, welche die Gestalt eines Hufes hat, drei Pfähle ostwärts, drei Pfähle südwärts und drei Pfähle westwärts gemessen. Heutzutage sind wir dabei, Wasserpfähle einzurammen, um einen Hafen zu gewinnen und zugleich unseren Ringdeich zu beschirmen. Sobald das Werk vollendet ist, werden wir Seeleute darin aussetzen. In meiner Jugend stand es hier kraus, aber heute sind die Häuschen schon Häuser, die in Reihen stehen. Und Mängel und Gebrechen, die mit Armut 105

<strong>Die</strong> Schrift von Konerêd<br />

Meine Ahnen haben nacheinander dieses Buch geschrieben. Das will<br />

ich überdies tun, weil in meinem Staat keine Burg übrig ist, an der<br />

die Geschehnisse aufgeschrieben werden wie bevor. Mein Name ist Konerêd,<br />

meines Vaters Name Frethorik, meiner Mutter Name ist Wiljow. Nach meines<br />

Vaters Tod bin ich zu seinem Nachfolger gekoren, und als ich fünfzig Jahr<br />

zählte, kor man mich zum obersten Grevetmann.<br />

Mein Vater hat beschrieben, wie die <strong>Linda</strong>-Orte und die Ljudgärten zerstört<br />

worden sind. <strong>Linda</strong>hem ist noch weg, die <strong>Linda</strong>-Orte zu einem Teile, die<br />

nördlichen Ljudgärten sind durch die salzige See verschlungen. Das brausende<br />

Haff schlingt an dem Ringdeich der Burg. Wie mein Vater es berichtet hat,<br />

sind die habelosen Menschen hingegangen und haben Häuschen gebauet innerhalb<br />

des Ringdeiches der Burg. Darum ist der Rundteil nun Ljudwerd geheißen.<br />

<strong>Die</strong> Seeleute sagen Ljuwrd, aber das ist Fehlsprache. In meiner Jugend<br />

war das andere Land, das außerhalb des Ringdeiches liegt, alles Pfuhl und<br />

Bruch. Aber Fryas Volk ist wacker und fleißig, sie werden weder müde noch<br />

mürbe, weil ihr Ziel zum Besten führt. Durch Ausheben von Gräben und<br />

Bauen von Kaideichen aus Erde, die aus den Gräben kam, erhielten wir wieder<br />

eine gute Heimstätte außerhalb des Ringdeiches, welche die Gestalt eines<br />

Hufes hat, drei Pfähle ostwärts, drei Pfähle südwärts und drei Pfähle westwärts<br />

gemessen. Heutzutage sind wir dabei, Wasserpfähle einzurammen, um einen<br />

Hafen zu gewinnen und zugleich unseren Ringdeich zu beschirmen. Sobald<br />

das Werk vollendet ist, werden wir Seeleute darin aussetzen.<br />

In meiner Jugend stand es hier kraus, aber heute sind die Häuschen schon<br />

Häuser, die in Reihen stehen. Und Mängel und Gebrechen, die mit Armut<br />

105

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!