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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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Häfen. Von diesen hörten sie reden über die gleiche Freiheit und Recht und<br />

Gesetze, ohne die niemand sein kann. Alles dies wurde von diesen betrübten<br />

Menschen aufgesogen wie der Tau von den dürren Feldern. Als sie dessen voll<br />

waren, begannen die Dreistesten mit ihren Ketten zu klippern, also daß es<br />

den Fürsten weh tat. <strong>Die</strong> Fürsten sind stolz und kriegerisch, darum ist auch<br />

keine Tugend in ihren Herzen : sie berieten sich zusammen und gaben von<br />

ihrem Überfluß etwas ab. Aber die feigen, scheinfrommen Priester mochten<br />

das nicht leiden ; unter ihren ersonnenen Göttern hatten sie auch bösartiggrausame<br />

Herren 1 geschaffen. <strong>Die</strong> Pest kam über das Land. Nun sagten sie,<br />

daß die Herren über die Unbotmäßigkeit der Bösen zornig seien. Da wurden<br />

die dreistesten Menschen mit ihren Ketten erwürgt. <strong>Die</strong> Erde hat ihr Blut getrunken<br />

; mit diesem Blut nährte sie ihre Früchte und Gewächs, und alle, die<br />

davon aßen, wurden weise.<br />

Sechszehnhundert Jahre 2 waren vergangen seit Atland versunken war, und<br />

zu diesen Zeiten ereignete sich etwas, womit niemand gerechnet hatte.<br />

In dem Herzen des Findaslandes auf den Bergen liegt eine Fläche, welche<br />

Kasamyr 3 geheißen ist (das ist »seltsam«). Da ward ein Kind geboren, seine<br />

Mutter war die Tochter eines Königs und sein Vater ein Hauptpriester. Um<br />

der Scham zu entkommen, mußten sie ihr eigenes Blut verleugnen. Darum<br />

wurde es außerhalb der Stadt zu armen Leuten gebracht. Inzwischen war ihm<br />

nichts verhehlt worden ; darum tat er alles, um Weisheit zu erlangen und zu<br />

sammeln. Sein Verstand war so groß, daß er alles verstand, was er sah und<br />

hörte. Das Volk schaute mit Ehrerbietung auf ihn, und die Priester wurden<br />

von seinen Fragen in die Enge getrieben. Als er (voll)jährig wurde, ging er zu<br />

seinen Eltern. <strong>Die</strong>se mußten harte Dinge hören. Um seiner quitt zu werden,<br />

gaben sie ihm Überfluß von köstlichen Steinen ; aber sie trauten sich nicht,<br />

ihn offenbar als ihr Blut zu bekennen. Von Betrübnis überwältigt über die fal-<br />

1 Wrang wrada drochtna heißt es schön in der Handschrift, was sich noch rein niederländisch<br />

als »wrang wreede« übertragen läßt. Altfriesisch drochten »Herr«, »Fürst«, wird, wie<br />

auch altsächsisch drohtin, druhtin, angelsächsisch dryhten usw., als Benennung für die<br />

Gottheit oder Gott verwendet.<br />

2 2193-1600 = 593 v. Chr.<br />

3 Kaschmir, im nordwestlichen Himalaya, zu beiden Seiten des oberen Indus.<br />

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