Untersuchungen zur ergonomischen Gestaltung von VR-Systemen
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Diplomarbeit „<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>ergonomischen</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>VR</strong>-<strong>Systemen</strong>“ <strong>von</strong> Andreas Pusch, FHF 2003/2004<br />
gemeinsamen Darstellung der polarisierten Einzelbilder auf einem einzelnen,<br />
polarisationserhaltenden Schirm eine gezielte Auftrennung der Inhalte und kann jedes Auge<br />
mit dem vorgesehenem Bild beliefern. Im realen Einsatz befinden sich die Filter für das linke<br />
und das rechte Auge im Verhältnis <strong>zur</strong> Senkrechten in jeweiliger Stellungen <strong>von</strong> +/-45°.<br />
Das zentrale Problem für diese Art der Polarisation ist die zwingende Abhängigkeit der<br />
Analysatorenausrichtung (Brillen-/Kopfneigung) relativ zu den projektorseitigen Filtern. D.h.<br />
wenn der Benutzer seinen Kopf im Verhältnis zu o.g. Senkrechten neigt, nehmen<br />
Durchlässigkeits-, aber auch Verschlusswirkung der Analysatoren ab – optisches<br />
Übersprechen bzw. Ghostings entstehen und die 3D-Wahrnehmung wird gestört. Obwohl die<br />
generelle Separationsleistung bei annähernd orthogonaler Orientierung recht groß ist, muss<br />
das Einsatzfeld auf jene Arbeitsplätze beschränkt werden, wo stärkere Kopfneigungen eher<br />
untypisch sind, also v.a. auf den Desktopbereich. Für den Einsatz bei großwandigen<br />
Projektionssystemen oder gar CAVEs, wo mitunter sehr differenzierte Blickwinkel entstehen<br />
können, muss man sich deshalb eines anderen Ansatzes bedienen, der zirkularen Polarisation.<br />
Zirkulare Polarisation<br />
Die Anforderung an die Entwickler bestand darin, ein optisches System zu schaffen, bei dem<br />
es unabhängig ist, wohin und in welchem Winkel ein Benutzer innerhalb der <strong>VR</strong>-<br />
Repräsentation schaut. Es darf keine signifikanten Intensitätsunterschiede geben, sowohl auf<br />
Seiten des Durchlasses, als auch auf jener des Verschlusses. Die Lösung bestand in der<br />
Anwendung weitestgehend winkelunabhängiger Polarisationsmechanismen.<br />
Hier werden ordentlicher und außerordentlicher Strahl zunächst ebenfalls getrennt (über<br />
Linearpolarisation), bleiben jedoch um eine gemeinsame Achse in Ausbreitungsrichtung<br />
zentriert. Nun kann über ein Lambda-Viertel-Plättchen oder auch Viertelwellenplättchen [42],<br />
das über unterschiedliche schnelle, orthogonale optische Achsen verfügt, eine<br />
Gangverschiebung zwischen den beiden Einzelkomponenten erreicht werden. Diese<br />
Phasenverschiebung um eine viertel Wellenlänge bewirkt, blickt man <strong>von</strong> vorn gegen die<br />
Ausbreitungsrichtung des Lichts, eine rotierende Vektorresultierende. Je nach Kenngrößen<br />
der Phasenverschiebung ist auch elliptisch polarisiertes Licht möglich, das jedoch für die hier<br />
beschriebene Anwendung keine Bedeutung besitzt.<br />
Um nun die erwünschte Einzelbildseparation zu erzeugen, wird hinter die Zirkularanordnung<br />
eines Projektors zusätzlich noch ein Lambda-Halbe-Plättchen eingebracht, das hier eine<br />
Umkehrung der Drehrichtung des zirkular polarisierten E-Vektors der Lichtwelle bewirkt<br />
[41]. Auf diesem Wege erhält man schließlich das erforderliche links- bzw. rechtszirkulare<br />
Licht.<br />
Für Bildtrennung bedient man sich nun der Tatsache, dass ein linkszirkularer Analysator kein<br />
rechtszirkulares Licht passieren lässt – und umgekehrt. Für diese Anwendungsart müssen<br />
sowohl vor den betreffenden Projektoren, als auch in den zu tragenden passiven Stereobrillen<br />
jeweils zusammengehörige Filterpaare installiert werden. Der große Vorteil besteht nun darin,<br />
dass aufgrund des zirkulierenden Komponentenvektors es im Idealfall keine Rolle mehr<br />
spielt, in welcher Stellung sich die Analysatoren in Bezug zu den Polarisatoren befinden. Es<br />
hat sich allerdings gezeigt, dass abhängig <strong>von</strong> der relativen Verdrehung <strong>von</strong> Analysator zu<br />
Polarisator Farbverschiebungen (zu Gelb oder zu Blau) auftreten. Diese werden durch die o.g.<br />
Rotationsdispersion erzeugt und sind das Ergebnis der an den Viertel- und/oder<br />
Halbwellenplättchen auftretenden Phasenverschiebungen.<br />
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