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Untersuchungen zur ergonomischen Gestaltung von VR-Systemen

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Diplomarbeit „<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>ergonomischen</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>VR</strong>-<strong>Systemen</strong>“ <strong>von</strong> Andreas Pusch, FHF 2003/2004<br />

Bildumschaltungen kann demzufolge, allerdings zum Preis der Hinzunahme eines weiteren<br />

Projektors, verzichtet werden. Dabei trägt der betrachtende Benutzer mit Sonnenbrillen<br />

vergleichbare, filtertragende Augengläser, die völlig ohne weitere Steuerelektronik<br />

(abgesehen <strong>von</strong> möglichen zusätzlichen Trackingsensoren) auskommen. Die Brille wird damit<br />

leicht, robust, ist einfach zu pflegen und darüber hinaus im Verhältnis deutlich<br />

kostengünstiger.<br />

Doch wie funktioniert die Polarisation prinzipiell, worin unterscheiden sich lineare und<br />

zirkulare Polarisation und wo wird welche Art der Bildtrennung bevorzugt? Den Antworten<br />

auf diese Fragen wird sich der nun folgende Abschnitt widmen.<br />

Lineare Polarisation<br />

Für die Polarisation <strong>von</strong> Licht macht man sich dessen transversale Eigenschaften zunutze<br />

[40]. D.h. man bedient sich spezifischer Effekte, die aufgrund der senkrecht zueinander<br />

orientierten elektrischen (überwiegender Effektor) und magnetischen Lichtkomponenten<br />

innerhalb <strong>von</strong> bestimmten Materialien auftreten. Diese Materialen müssen anisotroper, also<br />

physikalisch asymmetrischer Natur sein, was eine unterschiedlich Beeinflussung <strong>von</strong><br />

ordentlichem und außerordentlichem Lichtstrahl bewirkt, die in ihren Polarisationsebenen<br />

jeweils senkrecht aufeinander stehen. Prinzipiell kommen für lineare Polarisationsvorgänge<br />

folgende grundsätzliche optophysikalische Mechanismen zum Tragen [41]:<br />

• Dichroismus (selektive Absorption verschiedener Feldkomponenten)<br />

• Reflexion<br />

• Streuung<br />

• Doppelbrechung<br />

Dadurch erhält das Licht senkrecht zu seiner Ausbreitungsrichtung außerdem eine<br />

schwingungsbezogene Vorzugsrichtung. Das <strong>von</strong> einer Lichtquelle idealtypischerweise<br />

ausgesandte unpolarisierte Licht (genauer: Licht mit regellos verteilten, chaotischen<br />

Polarisationsrichtungen) kann dadurch in eine definierte Schwingungsebene gebracht werden.<br />

Für reale Anwendungszwecke werden dazu zwei Prismen so gegeneinander justiert, dass der<br />

ordentliche Strahl an deren Grenzfläche totalreflektiert und an einer entsprechenden<br />

Rahmenbeschichtung absorbiert, der polarisierte außerordentliche Strahl jedoch<br />

durchgelassen wird [42]. Je nach Stellung eines solchen Filters (Polarisator) kann die<br />

Polarisationsausrichtung verändert werden. Benutzt man nun als Analysator einen zweiten,<br />

gleichartigen Filter hinter dem Polarisator, kann die auf der optischen Achse hinter ihm<br />

geltenden Vorzugsrichtung des Lichtes bestimmt werden. Dabei gilt, dass im Idealfall bei<br />

einer relativen Verdrehung <strong>von</strong> 90° des Analysators gegen den Polarisator eine Auslöschung<br />

des Lichtes erreicht wird, wohingegen bei paralleler Orientierung das Licht mit maximaler<br />

Intensität passieren kann.<br />

Diese Effekte können nun für die 3D-Einzelbildseparation in der Form genutzt werden, dass<br />

entsprechende lineare Polarisationsfilter vor den jeweiligen Projektoren um 90° verschieden<br />

installiert werden. Es gibt darüber hinaus die Möglichkeit der Einbringung eines Lambda-<br />

Halbe-Plättchens (Phasenverschiebungsplättchen, Verschiebung um halbe Wellenlänge)<br />

hinter einen der somit gleich orientierbaren Einzelfilter (z.B. beim Einsatz <strong>von</strong> Projektoren,<br />

die bereits eine interne lineare Polarisierung vornehmen). Durch eine Orientierung <strong>von</strong> 45°<br />

des Plättchens <strong>zur</strong> Durchlassrichtung des zugehörigen linearen Polfilters, kann man dessen<br />

polarisiertes Licht um 90° drehen. Negativer Nebeneffekt ist hierbei allerdings die<br />

Rotationsdispersion, die zu winkelabhängigen Farbverschiebungen führt. [43]<br />

In jedem Fall müssen die Fitlergläser der passiven Stereobrille zum Betrachten der <strong>VR</strong> eine<br />

zum o.g. Analysatorenprinzip analoge Orientierung erfahren. Dadurch erreicht man trotz der<br />

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