Untersuchungen zur ergonomischen Gestaltung von VR-Systemen
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Diplomarbeit „<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>ergonomischen</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>VR</strong>-<strong>Systemen</strong>“ <strong>von</strong> Andreas Pusch, FHF 2003/2004<br />
Als Konsequenz aus diesem System ergeht folgende „Kerndefinition der Arbeitswissenschaft“<br />
nach Luczak und Volpert (1987): „Arbeitswissenschaft ist die Systematik der Analyse,<br />
Ordnung und <strong>Gestaltung</strong> der technischen, organisatorischen und sozialen Bedingungen <strong>von</strong><br />
Arbeitsprozessen mit dem Ziel, dass die arbeitenden Menschen in produktiven und effizienten<br />
Arbeitsprozessen<br />
• schädigungslose, ausführbare, erträgliche u. beeinträchtigungsfreie Arbeitsbed. vorfinden,<br />
• Standards sozialer Angemessenheit nach Arbeitsinhalt, Arbeitsaufgabe, Arbeitsumgebung<br />
sowie Entlohung und Kooperation erfüllt sehen, sowie<br />
• Handlungsspielräume entfalten, Fähigkeiten erwerben und in Kooperation mit anderen<br />
ihre Persönlichkeit erhalten und entwickeln können.“<br />
Im Zentrum arbeitswissenschaftlicher Betrachtungen steht schlussendlich immer der Mensch,<br />
wodurch die Arbeitswissenschaft zu einer „Erfahrungswissenschaft“ wird. [2, S. 1] Mit dem<br />
Menschen als Mittelpunkt versucht sie Arbeitsmittel, Arbeitsplätze, die Arbeitsumgebung und<br />
–organisation, aber auch Produkte und Unternehmen zu beeinflussen. Sie ist also<br />
zwangsläufig Teil des sog. Technologiemanagements und erhält damit neben der humanen<br />
auch eine wirtschaftliche Bedeutung, die in zunehmendem Maße relevanter wird.<br />
Die zentrale Ausrichtung auf den Menschen ist jedoch nicht unidirektional. Vielmehr findet<br />
eine iterative Rückkopplung statt, die auch den Menschen an die Arbeit anpasst. Dies passiert<br />
vornehmlich in Form <strong>von</strong> persönlichem Einsatz und Ausbildung. Auch die Menschen<br />
untereinander stehen in Beziehung und machen so einen erheblichen Teil des Gesamtsystems<br />
Arbeit aus. Die Anpassung unter den Menschen erfolgt vorwiegend nur indirekt über<br />
organisatorische und technische Arbeitsbedingungen. [3]<br />
Um Arbeit auf den Menschen bezogen unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten bewerten zu<br />
können, haben Luczak u.a. (1987) eine Hierarchie <strong>von</strong> Kriterien aufgestellt. Diese<br />
Bewertungshierarchie wird nach dem Prinzip angewandt, dass die Kriterien der niedrigeren<br />
Stufen erfüllt sein müssen, um das Tor für höhergelagerte zu öffnen. Sie ist überdies ein<br />
bedeutender Ansatzpunkt für die Ergonomie.<br />
Abb. 2, Bewertungshierarchie<br />
Schädigungslosigkeit<br />
• keine Verletzung physiologischer und<br />
ökologischer Prinzipien<br />
• problemfreie Mehrfachausführbarkeit<br />
Ausführbarkeit<br />
• keine Überschreitung biomechanischer<br />
oder mentaler Grenzen des Arbeitenden<br />
Zumutbarkeit<br />
• Bewahrung eines individuellen<br />
Arbeitsgestaltungsspielraums<br />
Zufriedenheit<br />
• arbeitspsychologisch orientierte<br />
Persönlichkeitsförderung<br />
• u.a. Anerkennung, Motivation, Entlohung,<br />
Führungsverhalten der Vorgesetzten etc.<br />
Sozialverträglichkeit<br />
• Beteiligung der Arbeitenden an der<br />
kooperativen Organisation <strong>von</strong> Produktion<br />
und / oder Dienstleistungen<br />
• Stichwort: Gruppenarbeit<br />
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