Untersuchungen zur ergonomischen Gestaltung von VR-Systemen
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Diplomarbeit „<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>ergonomischen</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>VR</strong>-<strong>Systemen</strong>“ <strong>von</strong> Andreas Pusch, FHF 2003/2004<br />
• Recherche <strong>von</strong> Lösungsprinzipien:<br />
Um eine Anpassung der zuvor betrachteten Systemgruppen auf Basis definierter<br />
Modifikationsansprüche durchführen zu können, ist es notwendig, passende<br />
Lösungsprinzipien zu finden. Dies kann über verschiedene Archive und/oder in<br />
Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Spezialisten erfolgen. Wichtig dabei ist, dass trotz<br />
möglichen Konkretisierungsbedarfs in erster Linie die modulare Wiederverwendbarkeit in<br />
Betracht gezogen wird. Muss diese jedoch aufgrund <strong>von</strong> Nichtverfügbarkeit selbst<br />
verwandter Prinzipien ausgeschlossen werden, greift die nachfolgend zu erläuternde<br />
kreative Synthese. In jedem Fall bedient die Recherche einen Pool prinzipieller Lösungen.<br />
• kreative Synthese:<br />
Hierunter sind zunächst alle kreativen Methoden zu verstehen, die im Rahmen <strong>von</strong><br />
Problemlösungsprozessen eingesetzt werden. Abhängig <strong>von</strong> der spezifischen<br />
Problemsituation werden z.B. die für den entsprechenden Fall optimalsten<br />
Kreativitätstechniken eingesetzt. Wie diese im Detail gestaltet sein können, wird in<br />
einschlägigen normativen Quellen näher beleuchtet und daher an dieser Stelle nicht weiter<br />
berücksichtigt.<br />
Dennoch darf man das Anliegen der kreativen Synthese nicht nur darauf reduziert<br />
betrachten. Ebenso können auch streng systematische Vorgehensweisen Anwendung<br />
finden, wie sie z.B. in den o.g. VDI-Richtlinien beschrieben werden. Das Optimum bildet<br />
darüber hinaus in den meisten Fällen der individuell abgestimmte Mix aus beidem.<br />
Ebenso wie auch schon die oben beschrieben Recherche <strong>von</strong> Lösungsprinzipien, erweitert<br />
auch die kreative Synthese die Menge prinzipieller Lösungen.<br />
• empirische Bewertung potentieller Lösungen:<br />
Nachdem eine Auswahl an möglichen Lösungen (inkl. hinreichender Alternativen)<br />
zusammengetragen wurde, kann über verschiedene Bewertungsverfahren eruiert werden,<br />
welche der Lösungen zu welchem Grad die Eingangsdefizite am effektivsten beheben.<br />
Üblicherweise werden dazu Bewertungsmatrizen auf Basis <strong>von</strong> statistischen<br />
Erfahrungswerten aufgestellt, die anhand ausgewählter Kriterien und zugehöriger<br />
Gewichtungen eine objektive Vergleichsgröße liefern. Im Wesentlichen müssen folgende<br />
Punkte bezüglich der diskutierten Lösungen untersucht werden:<br />
o technische Realisierbarkeit und Integrationsfähigkeit in das bestehende System<br />
o Erfüllung gesetzlicher, normativer Rahmenbedingungen (z.B.<br />
Anforderungskatalog)<br />
o Erfüllung wirtschaftlicher Ansprüche (z.B. target costs)<br />
Die daraus resultierenden Ergebnisse werden schließlich dafür ausschlaggebend sein, ob<br />
ein Lösungsvorschlag in die Liste umsetzbarer Maßnahmekonzepte aufgenommen werden<br />
kann oder Nacharbeiten anzustellen sind.<br />
Auch in der Maßnahmenerhebung findet auf allen Ebenen eine iterative Überprüfung der<br />
Belastungsfaktoren statt, um frühzeitig in den Problemlösungsprozess eingreifen zu können.<br />
Auch die zuletzt ausgeführten Bewertungsmethoden implizieren bereits angedeutete<br />
integrierte Lösungsfindungsiterationen. Es ist dabei immer das spezifische<br />
Erfüllungsspektrum zu beobachten und daher im Rahmen empirischer Studien zu entscheiden,<br />
über welche Folgemaßnahmen die Lösungsfindung optimiert bzw. präzisiert werden kann.<br />
Die Schnittstellen bilden dabei die Eingangsdefizite (<strong>zur</strong> Anforderungserhebung) und die<br />
entwickelten Lösungsvorschläge (<strong>zur</strong> direkten Umsetzung).<br />
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