Untersuchungen zur ergonomischen Gestaltung von VR-Systemen
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Diplomarbeit „<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>ergonomischen</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>VR</strong>-<strong>Systemen</strong>“ <strong>von</strong> Andreas Pusch, FHF 2003/2004<br />
3.1 Systematiken <strong>zur</strong> Anforderungs- und Maßnahmenerhebung<br />
Im Folgenden werden die beiden Kernthemen ergonomiebezogener Erhebungsverfahren in<br />
ihrer Entstehung, systematischen Struktur und Wirkungsweise erläutert. Die zu diesem Zweck<br />
herangezogenen Methoden sind Thema des Punktes 3.1.1. Die zu synthetisierenden<br />
Systematiken werden in schematischer Form präsentiert, wobei entsprechend externe<br />
Schnittstellen, Zwischenstufen und Endprodukte in die jeweiligen Erhebungsprozessen<br />
eingearbeitet sind.<br />
3.1.1 Systematisierungsmethoden<br />
Grundsätzlich finden zwei Methodenkomplexe entweder einzeln oder in Kombination<br />
Anwendung im Rahmen der vorliegenden Systematisierungsfälle:<br />
• Abstraktion empirischer Prozesse:<br />
Unter empirischen Prozessen sind alle geplanten, rekonstruierbaren und wiederholbaren<br />
Schritte zu verstehen, die zum vorgegebenen Zielfindungszweck mittels durchgeführter<br />
Anwendungsuntersuchungen verifizierbare Ergebnisse liefern. Klassische Beispiele<br />
hierfür sind Vorgehensweisen, die in ganz bestimmten Kontexten erstmals angewandt<br />
werden und durch stete Entwicklung Fallsicherheit gewinnen, d.h. die selbst in<br />
Spezialfällen ihre generelle Anwendbarkeit nicht verlieren. Dadurch werden diese<br />
Vorgehensweisen generalisierbar und können in klar definierte Prozessschritte<br />
untergliedert werden.<br />
Diese generalisierbare Gliederungsfähigkeit wiederum eröffnet schließlich die<br />
Möglichkeit <strong>zur</strong> Ablaufabstraktion. In Form <strong>von</strong> Schicht-, Ebenen-, Stufen-, Phasen- oder<br />
anderen zeitbasierten Prozessmodellen ist über die isolierten Prozessschritte und die<br />
Einhaltung formaler <strong>Gestaltung</strong>sgrundsätze die Schaffung ganz neuer Systematiken<br />
realisierbar. Eine weitere Aufgabe der Abstraktion in diesem Zusammenhang besteht in<br />
der sinnvollen Berücksichtigung aller prinzipiell relevanten Verlaufseventualitäten.<br />
Zusätzlich müssen Ein- und Ausgangsparameter, sowie potentielle Zwischenprodukte<br />
gesondert ausgewiesen werden.<br />
Wichtig für die erläuterten Ansätze ist deren eindeutige Verifikation. Nur dadurch kann<br />
sichergestellt werden, dass die systematisierten Prozesse im Sinne des ausgegebenen<br />
Anwendungszwecks sinnerfüllend konstruiert sind. Während der späteren<br />
Verifikationsphase können auf diese Weise Unklarheiten bereinigt werden, wodurch<br />
schlussendlich der iterativ angelegte Erstellungskreislauf geschlossen wird. Dennoch<br />
gestaltet sich dieses Vorgehen weniger strikt als rein normativ gestützte Varianten und<br />
bietet somit reichlich Spielraum für optionale Moduleingliederungen, was auch einer der<br />
wesentlichsten Forderung an die Systematiken entspricht.<br />
• normativ gestützte Systematisierung:<br />
Hier basieren die Systematisierungsansätze auf klaren normativen Vorgaben. Diese finden<br />
sich v.a. für technische Systeme in folgenden VDI-Richtlinien:<br />
o VDI 2220 (Produktplanung)<br />
o VDI 2221 (Methodik zum Entwickeln und Konstruieren technischer Systeme und<br />
Produkte)<br />
o VDI 2222, Blatt 1 (Methodisches Entwickeln <strong>von</strong> Lösungsprinzipien)<br />
o VDI 2223 (Methodisches Gestalten)<br />
Insbesondere VDI 2221 und VDI 2222, Blatt 1 markieren im aufgeführten Reigen den<br />
hauptsächlichen Rahmen bedeutender Vorgehensempfehlungen und werden daher die<br />
entscheidende Grundlage für die normativ gestützten Systematisierungskomponenten<br />
bilden. Eine detaillierte Aufschlüsselung der verschiedenen Herangehensweisen ist in den<br />
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