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Untersuchungen zur ergonomischen Gestaltung von VR-Systemen

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Diplomarbeit „<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>ergonomischen</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>VR</strong>-<strong>Systemen</strong>“ <strong>von</strong> Andreas Pusch, FHF 2003/2004<br />

• Objektzoom: der Benutzer wird zum Objekt „befördert“, führt dort die Manipulationen<br />

aus und kehrt danach an seinen ursprünglichen Standort <strong>zur</strong>ück (problematisch: Art des<br />

Zooms schnelle kontinuierliche Zooms können Cybersickness verursachen)<br />

• WiM: bestimmte Bereiche oder auch die gesamte Szene können zu<br />

Manipulationszwecken verkleinert und damit für den Benutzer direkt erreichbar<br />

dargestellt werden (problematisch: mangelnden Genauigkeit aufgrund miniaturisierter<br />

Darstellungen)<br />

Wie aus den Beschreibungen zu ersehen ist, bergen die meisten der aufgeführten Navigations-<br />

und Manipulationsmethoden Defizite in sich, die zu analysieren und prototypisch zu lösen<br />

Teil dieser Arbeit sein wird. Eine weitere Schwierigkeit im Zusammenhang mit der<br />

räumlichen Interaktion ist die hohe Anzahl an Freiheitsgraden, deren vollständige<br />

Beherrschung den meisten Benutzern große Probleme bereitet. Existierende Ansätze<br />

beschreiten daher den Weg der Beschränkung <strong>von</strong> Freiheitsgraden, abhängig vom Niveau der<br />

gewünschten Genauigkeit [38]. D.h., dass um so weniger Freiheitsgrade <strong>zur</strong> Verfügung<br />

gestellt werden, je genauer die Tätigkeit ausgeführt werden soll (Rasterungen,<br />

koordinatenbezogene Bewegungsconstraints etc.). Da <strong>Untersuchungen</strong> zu diesem Thema<br />

bislang kaum oder nur un<strong>zur</strong>eichend durchgeführt wurden, soll auch dazu eine<br />

Randbetrachtung innerhalb dieser Arbeit stattfinden.<br />

1.4 Pionierforschungsobjekt <strong>VR</strong>-Ergonomie<br />

Nachdem die Begriffe <strong>VR</strong>/VE und Ergonomie vorangehend in sehr umfassenden<br />

Ausführungen in ihren Einzelbedeutungen betrachtet wurden, soll an dieser Stelle deren<br />

Integration erfolgen. Prinzipiell versteht sich die <strong>VR</strong>-Ergonomie als eine noch sehr junge<br />

Spezialdisziplin der Arbeitswissenschaften. Sie versucht zunächst, die besonderen<br />

Anforderungen an Hard-, Software und Umgebungsbedingungen <strong>von</strong> VEs zu erarbeiten (vgl.<br />

2), Empfehlungen für die <strong>Gestaltung</strong> zu formulieren und auf diese Weise Standards zu<br />

schaffen, an denen sich Forschung und Industrie orientieren können – oder vielmehr müssen.<br />

Ziel ist es überdies, arbeitsorganisatorische Optimierungen und prozessintegrative<br />

Effizienzsteigerungen zu erzielen, um die Potentiale <strong>von</strong> <strong>VR</strong> je nach Anwendungsgebiet voll<br />

ausschöpfen zu können.<br />

Der Pioniergedanke in diesem Zusammenhang erwächst v.a. aus der Tatsache, dass <strong>VR</strong> bis<br />

heute kaum irgendwelchen industriellen Standards unterliegt, bzw. sich teilweise adaptive<br />

Standards nur bedingt auf <strong>VR</strong> anwenden lassen. Zu neu ist das gesamt <strong>VR</strong>-Feld, zu speziell<br />

die Lösungen und somit zu unausgereift die Prozessintegration als wichtiges ökonomisches<br />

Argument für den Einsatz <strong>von</strong> <strong>VR</strong>. Weltweit werden deshalb inzwischen große<br />

Spezialistenkongresse abgehalten, auf denen immer häufiger neben den technoökonomischen<br />

Möglichkeiten und Visionen zunehmend auch ergonomiemotivierte Diskussionen geführt<br />

werden. Man darf es also als ein gutes Zeichen ansehen, dass man nun endlich damit beginnt,<br />

einer Technologie mit gewaltigen Potentialen die dringend notwendige Basis zu geben, <strong>von</strong><br />

der aus der Einzug in die verschiedensten Bereiche erfolgen kann. Und diese Basis sind<br />

allgemeingültige Standards, auch und v.a. in Bezug auf die Ergonomie künftiger Systeme.<br />

An dieser Stelle setzt die vorliegende Arbeit an, deren höhergelagertes Ziel darin bestehen<br />

wird, Impulse zu schaffen, an denen sich möglichst schon in naher Zukunft weiterführende<br />

Forschungsaktivitäten orientieren können. Sämtliche zu erarbeitenden Empfehlungen,<br />

Vorgehensmuster, Bewertungskriterien etc. finden bisher nirgendwo Entsprechungen und so<br />

ist jede/s ein innovativer Akt <strong>von</strong> großer Bedeutung.<br />

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