Untersuchungen zur ergonomischen Gestaltung von VR-Systemen
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Diplomarbeit „<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>ergonomischen</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>VR</strong>-<strong>Systemen</strong>“ <strong>von</strong> Andreas Pusch, FHF 2003/2004<br />
1.3.2 Präsenz<br />
Mit der Präsenz in virtuellen Umgebungen verbindet sich das hochgradig subjektive<br />
Empfinden/Erfahren, d.h. das persönliche Gefühl, in welchem Maße man<br />
„natürlicher/selbstverständlicher“ Bestandteil der künstlichen Welt ist. Dieses Gefühl<br />
beschreibt also im Grunde ein komplexes psychologisches und automatisch subjektives<br />
Immersionsfeedback. 1979 formulierte Gibson in Bezug auf die Wirklichkeit: „Presence is<br />
defined as the sense of being in an environment.“ Adaptiert auf rein medial vermittelte<br />
Realitäten wurde in Anlehnung an stammverwandte Begriffe die Telepräsenz eingeführt.<br />
„Telepresence is definded as the experience of presence in an environment by means of a<br />
communication medium. […] Presence refers to the natural perception of an environment, and<br />
telepresence refers to the mediated perception of an environment.“ [31, S. 76]<br />
Im Idealfall, also der absoluten Immersion in eine virtuelle Umgebung, d.h. der perfekt<br />
simulierten künstlichen Stimulation der Sinne, geht man <strong>von</strong> einer Deckungsgleichheit der<br />
Begriffe Präsenz und Telepräsenz aus Sicht des Benutzers aus. [32] Diesem sollte es dann<br />
nicht mehr möglich sein, Präsenz und Telepräsenz zu unterscheiden. Vor dem Hintergrund<br />
und der äußerst <strong>VR</strong>-spezifischen Verwendung des Begriffes Präsenz in der Fachliteratur, wird<br />
in dieser Arbeit ebenfalls Präsenz im Sinne des oben Geschilderten gebraucht. Auch<br />
Blascovich hielt dazu 2002 fest: „Although a universally accepted definition of presence has<br />
not evolved, scholars and investigators agree that this psychological construct is central to<br />
understanding human experience and behaviour within VEs and IVEs (Anm. d. A.: IVE <br />
Immersive Virtual Environments). We define presence as a psychological state in which the<br />
individual perceives himself or herself are existing within an environment.“ [33, S. 129] Ein<br />
Schlusspunkt unter diese Teilbetrachtung sei durch ein Zitat <strong>von</strong> Witmer und Singer aus dem<br />
Jahre 1998 gesetzt: „Presence is defined as the subjective experience of being in one place or<br />
environment, even when one is physically situated in another.“ [34, S. 225]<br />
Ähnlich wie auch die Immersion bisher nicht als eigenständiges Objekt ergonomischer<br />
Betrachtungen behandelt wurde, ist auch die Präsenz noch ausgeklammert. Allerdings<br />
gestaltet sich hier die Messbarkeit, also die Bewertung ungleich schwieriger, da das<br />
beschriebene Empfinden subjektiv, d.h. <strong>von</strong> Mensch zu Mensch durchaus sehr verschieden<br />
sein kann. Diverse Modelle versuchen, zumindest die technisch orientierten Determinanten<br />
des Präsenserlebens zu finden. Die wichtigsten vier seien nachfolgend in aller Kürze<br />
dargestellt.<br />
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