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Untersuchungen zur ergonomischen Gestaltung von VR-Systemen

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Diplomarbeit „<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>ergonomischen</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>VR</strong>-<strong>Systemen</strong>“ <strong>von</strong> Andreas Pusch, FHF 2003/2004<br />

Unter den kontinuierlichen Eingabegeräten findet man jedoch viel „Unbekanntes“ vor.<br />

Zunächst bedeutet kontinuierlich, dass permanent Eingabedaten vom System eingelesen<br />

werden, die sich im Idealfall unverzüglich auf das <strong>VR</strong>-Erlebnis auswirken. Oberstes Ziel der<br />

kontinuierlichen Eingabeverarbeitung ist neben der technischen Effizienz die Ausrichtung auf<br />

die Nachbildung intuitiver Interaktionsmechanismen. Dazu zählen der Perspektivwechsel bei<br />

Blickrichtungsänderungen oder dem „Laufen um Objekte herum“ und die<br />

Positionsabhängigkeit handgeführter Eingabegeräte (z.B. Hornet, Mike). Das Hauptaugemerk<br />

sei deshalb an dieser Stelle auf das sog. „Tracking“ gerichtet. Tracking in VEs steht allgemein<br />

für das sensorische Erfassen kinematischer Eingaben (Bewegungen z.B. <strong>von</strong> Händen und<br />

Kopf) des Benutzers, im Idealfall in allen 6 Freiheitsgraden (6 DoF – 6 Degrees of Freedom;<br />

d.h.: Position im Raum [x,y,z] und Orientierung im Raum [3D-Richtungsvector, Rotation um<br />

x,y,z]). Dabei kann das Tracking elektromagnetisch, optisch, mechanisch, auf Trägheit oder<br />

Ultraschall basierend oder in Kombination der genannten erfolgen.<br />

Elektromagnetisches Tracking<br />

Hierbei wird <strong>von</strong> drei orthogonal angeordneten Emitterspulen im tatsächlichen<br />

Interaktionsraum ein elektromagnetisches Feld aufgebaut. Der u.a. mit drei analog<br />

angeordneten Empfangsspulen ausgestattete Sensor befindet sich z.B. im Hand- und/oder<br />

Stereosichtgerät (spezielle Brille, vgl. 1.2.4). Über die in diesen Empfangsspulen induzierte<br />

Spannung lassen sich nun Position und Lage (6 DoF) des Sensors über Feldstärke und –<br />

winkel relativ zum Emitter bestimmen. Zur Übertragung der vom Sensor aufgenommenen<br />

Daten wird abermals ein Sendesystem verwendet, welches der Benutzer beispielsweise in<br />

einem Rucksack mit sich führt.<br />

Grundsätzlich ist dieses System recht robust, hinreichend genau und gemäß aktueller<br />

Standards gesundheitlich unbedenklich. Verdeckungen der Sensoren oder Emitter spielen<br />

keine Rolle. Problematisch verhält sich das System jedoch gegenüber magnetischen oder<br />

metallischen Oberflächen, durch die es zu Datenverfälschungen aufgrund <strong>von</strong> Streufeldern<br />

kommen kann. Auch emitterbedingte Magnetfeldschwankungen weisen ähnliche Phänomene<br />

auf. Aus der Forderung nach geeigneten Filtermaßnahmen <strong>zur</strong> Kompensation der genannten<br />

Störeinflüsse resultiert auch eine erhöhte Systemlatenz, die sich anwendungsabhängig<br />

durchaus störend auswirken kann. Aus ergonomischer Sicht ist insbesondere der erwähnte<br />

Rucksack ein Hindernis. In diesem müssen sowohl die <strong>von</strong> den Sensoren belieferte<br />

Sendeanlage, als auch die zugehörigen Akkus zum Betrieb <strong>von</strong> Sendeanlage und<br />

Eingabegeräten untergebracht werden. An einer kabellosen Variante wird noch gearbeitet.<br />

Abb.7, Komponenten für elektromagnetisches Tracking<br />

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