Untersuchungen zur ergonomischen Gestaltung von VR-Systemen
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Diplomarbeit „<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>ergonomischen</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>VR</strong>-<strong>Systemen</strong>“ <strong>von</strong> Andreas Pusch, FHF 2003/2004<br />
Helligkeits- und Kontrastminderung durch Filtereinsatz<br />
Hierbei handelt es sich um eine Tatsache, die generell bekannt ist, in den Versuchen jedoch<br />
noch einmal im Detail nachvollzogen werden kann. Gerade die Lichtreduktion durch den<br />
Polarisator, aber auch später durch den Analysator wurde oben bereits beschrieben. Die<br />
Verminderung der Beleuchtungsstärke hängt dabei ganz entscheidend mit den optischen<br />
Effekten (z.B. Strahlauftrennung etc.) zusammen, die letztendlich die Polarisation überhaupt<br />
erst ermöglichen. Aus einer Verminderung der Gesamthelligkeit und dem gemessenen<br />
Lichtdurchlass selbst bei Verschlussstellung der Filter, muss auch auf eine teilweise<br />
Kontrastminderung geschlossen werden, die jedoch nicht näher untersucht wurde.<br />
Konsequenzen:<br />
Helligkeitsminderungen kann am einfachsten durch höhere Projektorleistungen entgegen<br />
gewirkt werden. Über feinere und höherwertigere Filtermaterialien ist überdies ebenfalls eine<br />
Verbesserung der Helligkeit zu erreichen, ebenso wie durch weniger dunkle Szenen. Auch<br />
sollten die Filterpaare (Polarisator, Analysator) im Idealfall aufeinander abgestimmt werden,<br />
was derzeit nicht der Fall ist. Für die Kontrastproblematik gilt Ähnliches, außer dass schon<br />
beim Szenenkontrastdesign auf hinreichend Differenzierung geachtet werden sollte.<br />
Farbverzerrung abhängig vom relativen Verdrehwinkel<br />
Auch dieses Phänomen kann bestätigt werden. Verursacht durch die Rotationsdispersion<br />
konnte speziell bei den zirkularen Filterproben beobachtet werden, dass mit zunehmender<br />
Verdrehung Farbverschiebungen auftraten. In welchem Maß dies vorhersagbar zu beschreiben<br />
ist und welche Auswirkung sich daraus auf die Wahrnehmung/Immersion ergeben, müsste in<br />
späteren Folgeuntersuchungen überprüft werden. Bei den linearen Polfiltern waren diese<br />
Effekte in für sie üblichen Einsatzsituationen kaum zu beobachten.<br />
Konsequenzen:<br />
Es ist vorstellbar, bei entsprechenden Anlagen die Szenen pro Auge (d.h. pro Projektor/Pipe)<br />
in dem Maße leicht farbverschoben zu generieren, dass jene Effekte der Rotationsdispersion<br />
wiederum ein möglichst farbtreues Bild erzeugen. Hierzu ist jedoch festzustellen, wie die<br />
expliziten Farbverschiebungen für die verwendeten Filterpaare in statistischen Einsatzfällen<br />
genau aussehen. Daraufhin kann dann die optimale Pre-Farbkorrektur (Filtering) erfolgen,<br />
abhängig vom Polarisationsverfahren.<br />
Unterschiedliche Filterwirkungen abhängig vom relativen Verdrehwinkel (zirk. Polfilter)<br />
Die Versuche haben gezeigt, dass alle zirkularen Polfilter radial inhomogene<br />
Durchlasseigenschaften aufweisen. Sehr gut ist dies aus den obigen Diagrammen zu erkennen.<br />
Dabei folgen die Beleuchtungsstärkeschwankungen sinusartigen Kurven und haben ihre<br />
maximale Abweichung jeweils in den orthogonale Filterstellungen. Das Bedeutsame in<br />
diesem Zusammenhang ist die prinzipiell unerwünschte Korrelation der Abweichungen, d.h.<br />
in einem relativen Verdrehwinkel <strong>von</strong> 90° weichen sowohl Durchlass-, als auch<br />
Verschlussleistung maximal ab (vermindern sich) und zwar jeweils zum Nachteil des<br />
potentiellen Benutzers. Dadurch kann es im ungünstigsten Falle gerade bei einer Verdrehung<br />
in die Nähe der Orthogonalen zu einer signifikanten Verstärkung <strong>von</strong> Ghostings kommen.<br />
Konsequenzen:<br />
Da es sich hierbei um rein filterbedingte Fehler handelt, muss <strong>zur</strong> Problemlösung an den<br />
Filtern selbst angesetzt werden. D.h. einerseits könnten höherwertigere Filtermaterialien mit<br />
homogeneren Eigenschaften eingesetzt werden, was jedoch die bekannte Kosten-Nutzen-<br />
Frage provoziert. Alternativ ist eine Justierung der Analysatoren in den Brillen so vorstellbar,<br />
dass das D/V-Verhältnis über den gesamten Rotationsbereich nahezu konstant bleibt, und<br />
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