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Die richtige Strategie für Ihr Unternehmen - E-Commerce Magazin

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Sales MAKE PROFIT MULTICHANNEL, PAYMENT & LOGISTIK<br />

Bezahlung 2.0 –<br />

das Smartphone als Brieftasche<br />

von Dr. Danny Fundinger<br />

Bezahlen mit dem Handy – was in Ländern wie Japan längst üblich ist, ist in Europa bisher noch eine<br />

exotische Applikation. Doch jetzt kommt über Forschungsprojekte Bewegung auf den alten Kontinent.<br />

Statt nur die Kreditkarte zu ersetzen, wird das Smartphone zur digitalen Brieftasche.<br />

<strong>Die</strong> Bezahlung mit dem Handy ist<br />

in Europa noch nicht über einzelne<br />

Projekte in einigen Ländern<br />

hinausgekommen. Zwei Beispiele:<br />

Einen gewissen Erfolg verzeichnete<br />

das österreichische System Paybox,<br />

das nach den letzten veröffentlichten<br />

Zahlen 2009 rund<br />

700.000 Kunden vorweisen konnte.<br />

Das Projekt Mpass von Vodafo-<br />

Dr. Danny Fundinger_<br />

ist als Berater und Prone, O2 und Telekom war bis dato<br />

jektmanager bei Cirquent im Wesentlichen ein Bezahldienst<br />

tätig. Er ist Mit-Initiator<br />

des Forschungsprojekts <strong>für</strong> 30 Online-Shops.<br />

SEMOSA und Mitglied <strong>Die</strong> bisherigen europäischen<br />

des Project Management<br />

Board.<br />

Initiativen in Sachen Mobile Payment<br />

sind in sich schlüssig, aber<br />

<strong>für</strong> die Konsumenten stellt sich die<br />

Frage, warum sie mit dem Handy<br />

zahlen sollen, wenn sie mit Girocard<br />

oder Kreditkarte bezahlen können.<br />

Bei den bislang verfolgten Ansätzen fehlte<br />

es am Zusatznutzen. Ein Blick nach<br />

Japan gibt einen Hinweis darauf, wie ein<br />

erfolgreiches Modell aussieht: Das von<br />

NTT Docomo eingeführte „Osaifu-Ketai“,<br />

wörtlich „mobile Brieftasche“, hat über<br />

60 Millionen Kunden. Allerdings bezah-<br />

len diese nicht nur mit dem Handy, es<br />

dient ihnen als Hotelschlüssel, Eintrittskarte<br />

oder U-Bahnticket.<br />

Wie also könnte man eine ähnlich<br />

intensive Nutzung des Smartphone in<br />

Europa erreichen? Wenn man die Möglichkeiten<br />

bedenkt, gehen die Vorteile<br />

über das bargeldlose Bezahlen hinaus.<br />

So wandern beispielsweise neben der<br />

Bezahlung auch Flug- und Konzerttikkets<br />

auf das Handy. Ein ähnliches Prinzip,<br />

allerdings mit Barcode, existiert bereits<br />

mit „etix“ bei der Lufthansa. Bei<br />

Zügen erlaubt die kurze Berührung von<br />

Touch Points beim Ein- und Aussteigen<br />

eine kilometergenaue Abrechnung der<br />

Strecke – ohne vorher eine Fahrkarte<br />

lösen zu müssen. Das Pilotprojekt<br />

Touch&Travel der Deutschen Bahn geht<br />

Damit die Interoperabilität von mobilen <strong>Die</strong>nsten landes- oder europaweit<br />

klappt, braucht es Trusted Service Manager (TSM). <strong>Die</strong>se <strong>Unternehmen</strong><br />

oder Institutionen setzen die sichere Personalisierung um.<br />

in diese Richtung. Bequem nutzbare Bonus-<br />

und Coupon-<strong>Die</strong>nste, temporäre<br />

Schlüssel <strong>für</strong> Leihwagen oder digitale<br />

Mitgliedsausweise sind weitere Möglichkeiten.<br />

Anders als bisherige M-Payment-<br />

Konzepte ist „Mobile Wallet“ ein integrierter<br />

Ansatz, bei dem nicht nur die<br />

Bezahlung selbst, sondern gleich der<br />

komplette Inhalt der Brieftasche sowie<br />

weitere Anwendungen auf das Handy<br />

wandern. <strong>Die</strong>s erfordert als technische<br />

Voraussetzung den Datenaustausch per<br />

Nahbereichsfunk (NFC – Near Field<br />

Communication). <strong>Die</strong>se Technik, die<br />

man von RFID-Etiketten und kontaktlosen<br />

Karten her kennt, wird im Laufe dieses<br />

Jahres in einer Reihe neuer Smartphones<br />

integriert sein. In einem Bericht<br />

der Zeitschrift NFC Times, veröffentlicht<br />

im Oktober 2010, gaben Hersteller von<br />

NFC-Chips an, dass sie auf Basis von Bestellungen<br />

und konkreten Anfragen von<br />

Seiten der Telefonhersteller darauf<br />

schließen, dass bis Ende 2011 bereits<br />

über 40 Millionen Telefone mit NFC-Chip<br />

auf dem Markt sein werden.<br />

> NUR MIT STANDARDS<br />

Das Mobiltelefon als elektronische Brieftasche<br />

hat erst eine Chance auf Akzeptanz,<br />

wenn die enthaltenen <strong>Die</strong>nste so<br />

gut und einfach anwendbar sind wie eine<br />

Kreditkarte und darüber noch weitere<br />

Vorteile bietet. Das muss nicht nur die<br />

Bereitstellung der genannten digital hinterlegten<br />

Tickets oder des temporären<br />

Autoschlüssels <strong>für</strong> den Mietwagen sein,<br />

es könnte auch die Möglichkeit bieten,<br />

diese mit anderen <strong>Die</strong>nsten wie M-Payments<br />

zu verknüpfen und somit ohne<br />

separate Registrierung nutzen zu können.<br />

Wenn dies Handy- und grenzübergreifend<br />

funktioniert, kann ein solches<br />

System mit Erfolg rechnen, etwa wenn<br />

ein Deutscher mit seinem Handy durch<br />

24 e-commerce-magazin 04/11 www.e-commerce-magazin.de

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