Die richtige Strategie für Ihr Unternehmen - E-Commerce Magazin
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Marketing MEET THE COMMUNITY E-MAIL-MARKETING<br />
Der personalisierte<br />
Newsletter – so funktioniert er!<br />
von Jürgen Wachtmeester<br />
Warum tun sich viele Versender nach wie vor schwer, ihre Mailings zu personalisieren?<br />
Gut strukturierte Webshops können zeigen, wie man aus dem Kundenverhalten lernen kann<br />
und was eine Empfehlungssoftware unbedingt leisten sollte.<br />
Könnte es ein Mittvierziger als Beleidigung<br />
empfinden, von einem Modeversender einen<br />
Newsletter mit Schwangerschaftsmode<br />
zu bekommen? Eher nicht. Dann müsste<br />
er davon ausgehen, dass der Versender<br />
nicht nur Sarkasmus besitzt, sondern weiß,<br />
dass man ein paar Pfunde zu viel hat. Aber<br />
die Erfahrung zeigt, dass es so gut wie keinem<br />
Anbieter gelingt, persönlich relevante<br />
Informationen <strong>für</strong> Kunden oder Abonnenten<br />
in Newslettern zu platzieren und deswegen<br />
landen diese oft im Papierkorb. Es<br />
gilt das Prinzip Gießkanne. Doch warum ist<br />
das so? Ein Argument ist die Unterschätzung<br />
des Kanals. „Warum sollen wir Geld<br />
<strong>für</strong> Konzept, Design und Technik ausgeben?<br />
Wir können einen Text-Newsletter<br />
versenden, das reicht“, meinen noch einige<br />
<strong>Unternehmen</strong>. Es ist einfach und güns-<br />
Der Screen zeigt einen beispielhaften Shop mit der Variante <strong>für</strong> einen unbekannten<br />
Besucher. Hier werden nur Topseller gezeigt.<br />
tig, Newsletter zu erstellen und zu versenden.<br />
Also schicken viele möglichst viele.<br />
Dass die Wertschätzung der Interessenten<br />
sowie Kaufpotenzial auf der Strecke bleiben,<br />
wird in Kauf genommen. Wären die<br />
Kosten <strong>für</strong> einen Newsletter-Versand so<br />
hoch wie <strong>für</strong> einen Katalog oder Printmailing,<br />
der Posteingang sähe anders aus.<br />
Viele Newsletter sind toll designed. <strong>Die</strong> Personalisierung<br />
aber beschränkt sich fast<br />
immer auf den Satz: „Hallo Herr Wachtmeester…“<br />
Immerhin: Einige Shops bilden<br />
Cluster, um thematisch belangvolle Inhalte<br />
ausspielen zu können. Dabei werden Themen-Newsletter<br />
auf Basis des Profils der<br />
Empfänger versendet oder als direkte Auswahl<br />
angeboten. Von Personalisierung<br />
kann man allerdings nicht sprechen, die<br />
Gießkanne wird nur kleiner.<br />
Der Platzhirsch Amazon zeigt, wie es<br />
gehen kann. Als Vorreiter mit jahrelanger<br />
Erfahrung versendet Amazon nicht nur<br />
Standard-Newsletter mit individuellen Angeboten,<br />
sondern reichert Bestellbestätigungs-<br />
und Lieferstatus-Mails geschickt mit<br />
persönlichen Empfehlungen an. Aber auch<br />
große deutsche Versender schauen nicht<br />
mehr wie das Kaninchen auf die Schlange<br />
und haben die technischen Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> One-to-One-Mailings geschaffen.<br />
Damit befinden wir uns in Deutschland in<br />
einer spannenden Phase des Umbruchs:<br />
Weg vom anonymen Herdenläufer – hin<br />
zum wohlumsorgten Haustier.<br />
> VOM WEBSHOP LERNEN<br />
In manchen Webshops könnte man sich<br />
wie auf der Intensivstation fühlen. Sobald<br />
man den Shop betritt, wird jede Handlung<br />
überwacht und niedergeschrieben – wie<br />
im Krankenbett. Der Shop reagiert auf<br />
jede Aktion, versucht es so angenehm<br />
wie möglich zu machen und archiviert alle<br />
Informationen, damit beim nächsten<br />
Eine persönliche Ansprache, die die Interessen eines Empfängers<br />
trifft und interne Prozesse vereinfacht, bedeutet nicht nur einen Wettbewerbsvorteil,<br />
sondern wird mittelfristig ein Muss <strong>für</strong> alle Versender.<br />
Aufenthalt kein Fehler passiert. So viel<br />
Fürsorge assoziieren manche mit einem<br />
unfreiwilligen Auftritt bei Big Brother. Andere<br />
hingegen begrüßen dies als Service<br />
und fühlen sich gut beraten. Ein Großteil<br />
dieser Daten wird nicht genutzt, daher<br />
könnte man dieses Vorgehen als Sammelwut<br />
bezeichnen. Doch der Tipp, dass<br />
eine regelmäßige Auswertung Ressourcen<br />
benötige, ist meist umsonst.<br />
Was bedeutet heute Personalisierung<br />
im Newsletter? – Grundsätzlich, persönlich<br />
relevante Inhalte automatisiert zu versenden.<br />
<strong>Die</strong>s können Produktempfehlungen<br />
oder weiterer digitaler Content wie Artikel,<br />
Musik oder Videos sein. Wie erwähnt, fungiert<br />
der Onlineshop als Hauptlieferant <strong>für</strong><br />
persönliche Inhalte, da hier die Informationen<br />
<strong>für</strong> den Empfänger gesammelt und an<br />
die Empfehlungssoftware, meist Recommendation<br />
Engine genannt, übergeben<br />
werden. Aber auch beim Newsletter werden<br />
in der Regel Mengen an Daten gesammelt.<br />
<strong>Die</strong>s sind etwa die Menge der versen-<br />
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