JAHRESBERICHT 2003 - Uniklinik Köln
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MITARBEITER<br />
MRT SCHULTER<br />
Prof. Dr. Rita Schmutzler<br />
FORSCHUNG FÜR DEN KAMPF GEGEN KREBS<br />
Gleichwohl lässt nicht jeder Krebsfall in der Familie auf<br />
ein erhöhtes Risiko für die Angehörigen schließen.<br />
Sicherheit bietet heutzutage die moderne Gendiagnostik,<br />
wie sie auch am Klinikum der Universität zu<br />
<strong>Köln</strong> durchgeführt wird: Mit ihrer Hilfe lässt sich erkennen,<br />
ob Menschen die veränderten Erbanlagen in sich<br />
tragen. Falls nicht, vermindert das das Risiko einer Erkrankung<br />
beträchtlich. Falls doch, kann mittels intensiver<br />
Früherkennung und -behandlung den Betroffenen<br />
so geholfen werden, dass die Chancen auf Heilung<br />
sehr groß sind.<br />
Seit dem 1. März <strong>2003</strong> gibt es an der Frauenklinik des<br />
Universitätsklinikums zu <strong>Köln</strong> eine Stiftungsprofessur<br />
der Deutschen Krebshilfe für molekulare Gynäkoonkologie.<br />
Mit Prof. Dr. Rita Schmutzler nahm eine ausgewiesene<br />
Expertin auf dem Gebiet der Brustkrebs-<br />
Prävention den Ruf an. Neben ihrer Tätigkeit als<br />
Oberassistentin an der Universitäts-Frauenklinik Bonn<br />
leitete sie dort ab 1996 eines von bundesweit zwölf<br />
Zentren für „familiären Brust- und Eierstockkrebs“. Das<br />
Zentrum betreut und berät gegenwärtig rund 900 Risikofamilien<br />
und ist damit eines der größten in Deutschland.<br />
Prof. Schmutzler behält dessen Leitung auch<br />
weiterhin. Die Stiftungsprofessur gibt ihr die Möglichkeit,<br />
über Diagnostik und Therapie hinaus Grundlagenforschung<br />
zu betreiben.<br />
Prof. Schmutzlers Arbeitsgruppe an der Frauenklinik<br />
erforscht nun neue molekulargenetische Faktoren für<br />
Brustkrebs, um das Erkrankungsrisiko besser als bisher<br />
beurteilen und die Therapien optimieren zu können.<br />
Aktuelle Forschungsergebnisse sollen so direkt in die<br />
klinische Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs<br />
umgesetzt werden. „Vom familiären Brustkrebs können<br />
wir auch viel über die Entstehung von sporadischen<br />
Krebserkrankungen lernen“, hofft Prof. Schmutzler.<br />
Zudem arbeitet ihre Arbeitsgruppe eng mit der<br />
Radiologischen Klinik zusammen. Betroffenen können<br />
so alle modernen Möglichkeiten der Brustkrebs-<br />
Früherkennung angeboten werden.„Hier in <strong>Köln</strong> existiert<br />
eine außerordentlich gute interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit“, sagt Prof. Schmutzler. „Wir haben<br />
hervorragende Operateure, Onkologen und Radiologen<br />
in unserem Team – davon profitieren die Patienten<br />
ganz erheblich.“<br />
Für Frauen zwischen 35 und 55 ist Brustkrebs die häufigste<br />
Todesursache. Allgemein beruht Krebs auf<br />
Veränderungen in den Genen, hervorgerufen durch<br />
Umwelteinflüsse oder ungesunden Lebensstil. Rund<br />
fünf Prozent aller Patienten tragen jedoch von Geburt<br />
an bestimmte veränderte Gene (BRCA1 und BRCA2) in<br />
sich. Dies erhöht das Risiko enorm, an Krebs zu erkranken.<br />
Auch für die Nachkommen: Statistisch gesehen<br />
erben 50 Prozent der Kinder der Betroffenen die<br />
mutierten Gene – und sind damit ebenfalls hochgradig<br />
gefährdet, Krebs zu bekommen.<br />
LEBENSRETTENDE FORSCHUNG<br />
Die Behandlung schwerer Krankheiten wie Krebs oder AIDS<br />
erfordert eine enge Kooperation der verschiedenen Fachbe-<br />
Für ihre Arbeit wurde Prof. Schmutzler bisher unter<br />
anderem mit dem Walther-Holweg-Preis der Deutschen<br />
Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
sowie mit dem Ingrid-zu-Solms-Preis des Deutschen<br />
Ärztinnenbundes ausgezeichnet.<br />
reiche eines Krankenhauses. Am Klinikum der Universität zu<br />
<strong>Köln</strong> ist das selbstverständlich. So soll ein neu geschaffener<br />
interdisziplinärer Brustkrebsschwerpunkt neueste Forschungs-<br />
ergebnisse direkt in Diagnostik und Therapie umsetzen – und<br />
damit die Heilungschancen der Patienten merklich erhöhen.<br />
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