Wirkstoff Midazolam Handelsname Dormicum® Allgemeines Hypnotikum/Sedativum, Benzodiazepin Wirkung Bindung an zentrale Benzodiazepin-Rezeptoren verstärkte GABA-Affinität und damit verstärkte GABA-Wirkung am postsynapt. GABAA-Rezeptor verlängerte Öffnung von Cl - -Kanälen vermehrter Cl - -Einstrom in postsynaptische Zelle 110 Anxiolyse, Sedierung, Antikonvulsion, zentrale Muskelrelaxation und Amnesie Nebenwirkung Anterograde Amnesie, Atemdepression Gleichgültigkeit, Affektabflachung, Müdigkeit, Schläfrigkeit, verminderte Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit, Muskelschwäche, Gangstörung, verwaschene Sprache Indikation Analogsedierung vor und während diagnostischer oder therapeutischer Eingriffe, Prämedikation, Langzeitsedierung, Narkoseeinleitung, Kombinationsnarkose, Krampfanfall Kontraindikation Myasthenia gravis, Ataxie, Alkohol Schizophrenie oder endogene Depression (Exazerbation), stark reduzierter AZ, Leber- oder Nierenfunktionsstörung, Herzinsuff., Früh- u. Neugeborene bis 4. Lebensmonat, Langzeitsedierung bei Pat. unter 18 J., 1. Trimenon, während Geburt, Stillzeit Anwendung und Dosierung i.v., oral, i.m.; i.a.-Injektion auf jeden Fall vermeiden! (Gefäßschädigung) Prämedikation: 3,5-7 mg (0,05-0,1 mg Midazolam/kg KG) i.m. 20-30 min vor Narkosebeginn. Narkoseeinleitung: 10-15 mg langsam i.v. Aufrechterhaltung der Narkose: 0,03-0,125 mg/kg KG/Std. Notfallbehandlung des Status epilepticus: 10-15 mg i.m. oder i.v. Bolusinjektion (0,15 mg/kg KG) und weitere kontinuierliche Infusion (0,05-0,2 mg/kg KG/Std.)
Besonderheiten 111 Toleranzentwicklung bei Dauergabe, Sucht- und Mißbrauchgefahr Antagonisierbarkeit durch Flumazenil Metabolisierung über CYP3A4 → Wechselwirkungen mit Ranitidin, Erythromycin, Diltiazem, Verapamil, Ketoconazol, Itroconazol, u.a. Bei gleichzeitiger Anwendung anderer zentral dämpfender Arzneimittel → wechselseitige Wirkungsverstärkung.