Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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03.06.2013 Aufrufe

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 478 von 534 BE-HE-Patienten vergleichbar beeinträchtigt wie die Patienten der Basisevaluation im Durchschnitt. Im Vergleich zum Durchschnitt in der Bevölkerung waren die erwachsenen BE-HE-Patienten (n = 311) hinsichtlich aller elf SF-36-Skalen signifikant beeinträchtigt; der Unterschied zur Bevölkerungsstichprobe betrug für die SF-36 Körperliche bzw. Psychische Summenskala 6 bzw. 8 Punkte, d. h. ca. 0,6 bzw. 0,8 Standardabweichungen. Der Anteil der erwachsenen Patienten mit einer klinisch relevanten depressiven Symptomatik (ADS-L ≥ 24 Punkte) lag mit 38% deutlich höher als in der Bevölkerung (17%). Nutzen: Therapie und Krankheitsverlauf in der Basisevaluation-Therapiegruppe Heileurythmie Die verordnete Studientherapie Heileurythmie wurde bei 94% der BE-HE-Patienten durchgeführt. Die Heileurythmie begann im Median 15 Tage nach Studienaufnahme, die Therapiedauer betrug im Median 119 Tage, also knapp 4 Monate; es wurden im Median 12 Therapieeinheiten verabreicht. Die Krankheitsbeschwerden verbesserten sich zwischen Aufnahme und allen späteren Follow-up-Zeitpunkten signifikant, mit hohen 6-Monats-Prä-Post-Effektstärken (Krankheitsscore: 1,20; Symptomscore: 1,10); die 6-Monats-Werte dieser zwei Skalen waren bei 83% bzw. 84% der Respondenten (66% bzw. 77% aller BE-HE-Patienten) im Vergleich zum Aufnahmewert verbessert. In speziellen Bias-Analysen ließ sich die Verbesserung des Syptomscores nicht durch externe Faktoren wie Begleittherapien oder Spontanverbesserung erklären. Diese Verbesserung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit, zumindest teilweise, ein Erfolg der Heileurythmie und eventueller begleitender anthroposophischer Therapien. Nach 6 Monaten waren bei den erwachsenen BE-HE-Patienten (Respondenten: 276 von 311 Patienten) alle elf SF-36-Skalen, bei Kindern/Jugendlichen (Alter 8-16 Jahre, Respondenten: 38 von 41 Patienten) drei von fünf KINDL-Skalen und bei den Kleinkindern (Alter 1-7 Jahre, Respondenten: 58 von 67 Patienten) beide KITA-Subskalen gegenüber den Aufnahmewerten signifikant verbessert; die diesbezüglichen Prä-Post-Effektstärken waren mittelgroß (zehn Skalen) oder gering (sechs Skalen). Bei den BE-HE-Patienten der Basisevaluation-Hauptphase wurden Symptomscore und bei den erwachsenen Patienten zusätzlich der SF-36-Fragebogen bis zu 4 Jahren nach Studienaufnahme erhoben. Zu diesem Zeitpunkt waren Symptomscore (Respondenten: 242 von 384 Patienten) und alle elf SF-36-Skalen (Respondenten: 175 von 280 erwachsenen Patienten) gegenüber den Aufnahmewerten signifikant verbessert; die diesbezüglichen Prä-Post-Effektstärken waren groß (Symptomscore), mittelgroß (neun SF-36-Skalen) oder gering (SF-36-Subskala Körperliche Funktionsfähigkeit und SF-36-Skala Gesundheitsveränderung). Alters- und geschlechtsbezogene Subgruppenanalysen (Krankheits- und Symptomscore bei Erwachsenen über 17 Jahre und bei Kindern 1-16 Jahre, SF-36-Summenskalen bei Männern und Frauen) zeigten stets signifikante Verbesserungen in der gleichen Größenordnung, mit der

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 479 von 534 Ausnahme einer etwas größeren 6-Monats-Prä-Post-Effektstärke für Symptomscore bei Erwachsenen (1,22) als bei Kindern (0,82). Diagnosespezifische Analysen zeigten für die Zusatzevaluationen Depression (ADS-L, n = 29) und LWS-Syndrom (FFbH-R, LBPRS-Schmerzscore, n = 29) signifikante Verbesserungen der HE-Patienten in der gleichen Größenordnung wie im Durchschnitt für die jeweilige Zusatzevaluation. Entsprechende Analysen (Symptom- und Krankheitsscore, SF-36-Summenskalen; Vergleiche Aufnahme vs. 6 Monate) wurden an Heileurythmie-spezifischen Diagnosegruppen mit jeweils mindestens 10 auswertbaren Patienten durchgeführt und zeigten bei HWS-Syndrom (Krankheits- und Symptomscore, SF-36-Summenskalen), Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätssyndrom / Störung des Sozialverhaltens, Asthma / Sinusitis / Bronchitis, Kopfschmerzsyndromen, Zyklusstörungen / klimakterischen Beschwerden (jeweils Krankheits- und Symptomscore) und Malignomen (Symptomscore) signifikante Verbesserungen; die diesbezüglichen 6-Monats-Prä-Post-Effektstärken waren groß (zwölf Vergleiche) oder mittelgroß (SF-36-Summenskalen bei HWS-Syndrom, Symptomscore bei Asthma / Sinusitis). Keine signifikanten Verbesserungen wurden nur für Zyklusstörungen / klimakterische Beschwerden und Malignome (SF-36-Summenskalen) und für Motorische und Sprachentwicklungsstörungen (Symptomscore) gefunden, wobei diese drei Gruppen Fallzahlen an der unteren Grenze hatten (13, 12 bzw. 11 Patienten). Nach 6 Monaten stuften, auf einer Skala von 0 (gar nicht geholfen) bis 10 (sehr gut geholfen), 79% der Respondenten (72% aller BE-HE-Patienten der Basisevaluation-Hauptphase) den globalen Therapieerfolg auf 6 oder mehr Punkte ein; im Durchschnitt lag diese Einschätzung bei 7,4 Punkten. 86% der Respondenten, bei denen die Heileurythmie begonnen hatte (75% aller BE-HE-Patienten), schätzten diese als sehr wirksam oder wirksam ein. Hinsichtlich der Patienteneinschätzungen von Therapieerfolg und -wirksamkeit zeigten sich zwischen Erwachsenen (Patientenangabe) und Kindern (Angabe des Erziehungsberechtigten) keine signifikanten Unterschiede. Nebenwirkungen durch Heileurythmie wurden in den ersten 2 Studienjahren bei 3% (n = 12) der BE-HE-Patienten gemeldet, bei keinem Patienten führte diese Nebenwirkung zum Abbruch der Heileurythmie. Kommentar Die Therapiegruppe Heileurythmie stellt mit 419 Patienten (47% der Patienten der Basisevaluation) die mit Abstand größte Therapiegruppe dar. Die Beeinträchtigung dieser Therapiegruppe bei Studienaufnahme ist vergleichbar mit der durchschnittlichen Beeinträchtigung in der Basisevaluation. Die beobachteten Verbesserungen von Krankheitsbeschwerden und Lebensqualität sowie die Therapiebewertung sind mindestens in der gleichen Größenordnung wie bei den Patienten der Basisevaluation im Durchschnitt. Subgruppenanalysen weisen auf eine Generalisierbarkeit der Ergebnisse für alle Altersgruppen und eine Reihe von diagnostischen Untergruppen hin.

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 478 von 534<br />

BE-HE-Patienten vergleichbar beeinträchtigt wie die Patienten der Basisevaluation im Durchschnitt.<br />

Im Vergleich zum Durchschnitt in der Bevölkerung waren die erwachsenen BE-HE-Patienten<br />

(n = 311) hinsichtlich aller elf SF-36-Skalen signifikant beeinträchtigt; der Unterschied zur<br />

Bevölkerungsstichprobe betrug <strong>für</strong> die SF-36 Körperliche bzw. Psychische Summenskala 6<br />

bzw. 8 Punkte, d. h. ca. 0,6 bzw. 0,8 Standardabweichungen. Der Anteil der erwachsenen Patienten<br />

mit einer klinisch relevanten depressiven Symptomatik (ADS-L ≥ 24 Punkte) lag mit<br />

38% deutlich höher als in der Bevölkerung (17%).<br />

Nutzen: Therapie <strong>und</strong> Krankheitsverlauf in der Basisevaluation-Therapiegruppe Heileurythmie<br />

Die verordnete Studientherapie Heileurythmie wurde bei 94% der BE-HE-Patienten durchgeführt.<br />

Die Heileurythmie begann im Median 15 Tage nach Studienaufnahme, die Therapiedauer<br />

betrug im Median 119 Tage, also knapp 4 Monate; es wurden im Median 12 Therapieeinheiten<br />

verabreicht.<br />

Die Krankheitsbeschwerden verbesserten sich zwischen Aufnahme <strong>und</strong> allen späteren Follow-up-Zeitpunkten<br />

signifikant, mit hohen 6-Monats-Prä-Post-Effektstärken (Krankheitsscore:<br />

1,20; Symptomscore: 1,10); die 6-Monats-Werte dieser zwei Skalen waren bei 83% bzw. 84%<br />

der Respondenten (66% bzw. 77% aller BE-HE-Patienten) im Vergleich zum Aufnahmewert<br />

verbessert. In speziellen Bias-Analysen ließ sich die Verbesserung des Syptomscores nicht<br />

durch externe Faktoren wie Begleittherapien oder Spontanverbesserung erklären. Diese Verbesserung<br />

ist mit hoher Wahrscheinlichkeit, zumindest teilweise, ein Erfolg der Heileurythmie<br />

<strong>und</strong> eventueller begleitender anthroposophischer Therapien.<br />

Nach 6 Monaten waren bei den erwachsenen BE-HE-Patienten (Respondenten: 276 von 311<br />

Patienten) alle elf SF-36-Skalen, bei Kindern/Jugendlichen (Alter 8-16 Jahre, Respondenten:<br />

38 von 41 Patienten) drei von fünf KINDL-Skalen <strong>und</strong> bei den Kleinkindern (Alter 1-7 Jahre,<br />

Respondenten: 58 von 67 Patienten) beide KITA-Subskalen gegenüber den Aufnahmewerten<br />

signifikant verbessert; die diesbezüglichen Prä-Post-Effektstärken waren mittelgroß (zehn<br />

Skalen) oder gering (sechs Skalen).<br />

Bei den BE-HE-Patienten der Basisevaluation-Hauptphase wurden Symptomscore <strong>und</strong> bei den<br />

erwachsenen Patienten zusätzlich der SF-36-Fragebogen bis zu 4 Jahren nach Studienaufnahme<br />

erhoben. Zu diesem Zeitpunkt waren Symptomscore (Respondenten: 242 von 384 Patienten)<br />

<strong>und</strong> alle elf SF-36-Skalen (Respondenten: 175 von 280 erwachsenen Patienten) gegenüber den<br />

Aufnahmewerten signifikant verbessert; die diesbezüglichen Prä-Post-Effektstärken waren<br />

groß (Symptomscore), mittelgroß (neun SF-36-Skalen) oder gering (SF-36-Subskala Körperliche<br />

Funktionsfähigkeit <strong>und</strong> SF-36-Skala Ges<strong>und</strong>heitsveränderung).<br />

Alters- <strong>und</strong> geschlechtsbezogene Subgruppenanalysen (Krankheits- <strong>und</strong> Symptomscore bei<br />

Erwachsenen über 17 Jahre <strong>und</strong> bei Kindern 1-16 Jahre, SF-36-Summenskalen bei Männern<br />

<strong>und</strong> Frauen) zeigten stets signifikante Verbesserungen in der gleichen Größenordnung, mit der

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