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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 463 von 534<br />

Spannungen, Weinkrämpfe); diese Nebenwirkungen führte nicht zu einem Abbruch der Heileurythmie.<br />

Nebenwirkungen durch Anthroposophische Kunsttherapie oder Rhythmische<br />

Massage wurden bei keinem BE-CA-Patienten berichtet. Bei fünf BE-CA-Patienten wurden<br />

Nebenwirkungen durch Anthroposophische Arzneimittel berichtet, davon wurde bei zwei<br />

Patienten die betreffende Arzneitherapie infolge der Nebenwirkung abgebrochen.<br />

Kommentar<br />

Die Mehrzahl der Patienten mit Malignomen berichteten nach anthroposophischen Therapien<br />

über eine Verbesserung ihrer behandlungsbedürftigen Krankheitsbeschwerden; nach dem<br />

Arzturteil war bei der Hälfte der Patienten eine Besserung des Krankheitsbildes zu verzeichnen.<br />

Die ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität war bei Studienaufnahme z. T. stärker beeinträchtigt<br />

als im Durchschnitt bei Krebspatienten, <strong>und</strong> war nach 6 Monaten (Rücklaufquote 85%) kaum<br />

gebessert. Im Langzeitverlauf wurden bei den noch auswertbaren Patienten (Rücklaufquote<br />

50%) erhebliche Besserungen der Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> Lebensqualität dokumentiert,<br />

dagegen waren nach vier Jahren ein Viertel der Malignompatienten verstorben. Angesichts der<br />

Heterogenität der Diagnosen <strong>und</strong> der verabreichten Tumortherapien (Operationen, Chemotherapie<br />

sowie eventuelle im Rahmen der Studie nicht dokumentierte Strahlentherapien) – die<br />

Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> Lebensqualität stark beeinflussen können – können u. E. <strong>für</strong> diese<br />

Diagnosegruppe keine Schlussfolgerungen gezogen werden.<br />

12.9.8 Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätssyndrom<br />

Therapiebedürftigkeit des ADHS, Wertigkeit der Standardtherapien<br />

Häufigkeit, Relevanz <strong>und</strong> Spontanverlauf des Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom<br />

(ADHS) sowie Wirksamkeit, Effizienz, Akzeptanz, Verbreitung <strong>und</strong> Sicherheit diesbezüglicher<br />

Standardtherapien werden im Absatz 10.4.6 auf S. 321 ff. beschrieben.<br />

Anthroposophische Therapien beim ADHS<br />

Ein anthroposophisches Krankheits- <strong>und</strong> Therapiekonzept bei hyperkinetischen Störungen <strong>und</strong><br />

Aufmerksamkeitsstörungen wurde mehrfach dargestellt [123,445,453,539,598,872]. Neben<br />

diätetischen, heilpädagogischen [109,445] <strong>und</strong> medikamentösen Maßnahmen werden Heileurythmie<br />

[123] <strong>und</strong> Anthroposophische Kunsttherapie [123,620,822] angewendet.<br />

In einer finnischen Studie [684,685] erhielten 17 Kinder mit ADHS <strong>und</strong> verschiedenen Begleitstörungen<br />

einmal wöchentlich Anthroposophische Kunsttherapie (Malen, Zeichnen,<br />

Plastizieren). Nach zweijähriger Therapie waren anhand standardisierter Testverfahren Feinmotorik,<br />

visuell-motorische Fähigkeiten, Selbstvertrauen, Sozialverhalten <strong>und</strong> psychische<br />

Symptome, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von Kindern mit ADHS, die keine<br />

Anthroposophische Kunsttherapie erhielten, verbessert.

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