03.06.2013 Aufrufe

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 460 von 534<br />

globalen Therapieerfolg auf 6 oder mehr Punkte ein; im Durchschnitt lag diese Einschätzung<br />

bei 7,7 Punkten. 95% der Respondenten (87% aller BE-AST-Patienten) schätzten ihre Studientherapie<br />

HE, KT oder RM als sehr wirksam oder wirksam ein.<br />

In den ersten 2 Jahren nach Studienaufnahme wurden bei keinem der BE-AST-Patienten eine<br />

Nebenwirkung durch Heileurythmie, Anthroposophische Kunsttherapie oder Rhythmische<br />

Massage berichtet. Bei zwei BE-AST-Patienten wurden Nebenwirkungen durch Anthroposophische<br />

Arzneimittel berichtet; in beiden Fällen wurde die betreffende Arzneitherapie infolge<br />

der Nebenwirkung abgebrochen.<br />

Nutzen im Vergleich zu anderen Methoden: Vergleiche mit externen Kohorten<br />

Bei Studien zu Asthma wird als krankheitsübergreifendes Instrument der SF-36 Fragebogen<br />

zum Ges<strong>und</strong>heitszustand empfohlen [625]. Im Rahmen des systematischen Review zu<br />

SF-36-Ergebnissen (Systematic Outcomes Comparison, Kapitel 9 S. 249 ff.) wurde die<br />

BE-AST mit anders behandelten Asthma-Patientenkohorten verglichen, bei denen ebenfalls der<br />

SF-36-Fragebogen zu gleichen Follow-up-Zeitpunkten erhoben worden war.<br />

Zwei Kohorten [567,679] mit zusammen 257 Patienten waren <strong>für</strong> insgesamt 6 Vergleiche<br />

verschiedener SF-36-Skalen zu verschiedenen Zeitpunkten auswertbar. Die Vergleichspatienten<br />

kamen aus einer japanischen randomisierten Corticoid-Studie bzw. waren deutsche Apothekk<strong>und</strong>en;<br />

über Alter- <strong>und</strong> Geschlechterverteilung lagen keine Daten vor. Die japanischen<br />

Patienten wurden mit Hochdosis-Corticoiden behandelt, die deutschen Apothekk<strong>und</strong>en erhielten<br />

neun Gruppensitzungen mit Patientenschulung. Das Studiendesign war jeweils eine<br />

prospektive Kohortenstudie.<br />

Bei den 6 Vergleichen waren die Effektstärken der anthroposophisch behandelten<br />

BE-AST-Patienten im Median 0,05 Standardabweichungen geringer (schlechter) als die entsprechenden<br />

Effektstärken der Vergleichskohorten. Bei 4 der 6 Vergleiche lagen die<br />

Prä-Post-Effektstären in der gleichen Größenordnung (Differenz ± 0,19 SD), bei zwei Vergleichen<br />

waren die Effektstärken in der BE-AST geringfügig (0,20-0,49 SD) höher, d. h. besser<br />

als die der Vergleichskohorten.<br />

Kommentar<br />

Bei der überwiegenden Mehrzahl der Patienten mit chronischem Asthma wurden nach anthroposophischen<br />

Therapien Verbesserung der Krankheitssymptomatik berichtet. Im Rahmen<br />

dieser Studie wurden Asthmaschweregrad <strong>und</strong> Lungenfunktion nicht erfasst; aufgr<strong>und</strong> der<br />

medikamentösen Vorbehandlung sowie anhand der SF-36-Daten ist von einer Gruppe von eher<br />

leicht bis mittelstark betroffenen Asthmatikern auszugehen. Langwirksame konventionelle<br />

Antiasthmatika wurde jeweils von nur 8%-15% der Patienten verwendet <strong>und</strong> können deshalb<br />

die positive Entwicklung der erhobenen Krankheits- <strong>und</strong> Lebensqualitätsparameter alleine<br />

nicht erklären. Der Krankheitsverlauf spricht nicht <strong>für</strong> eine unzureichende Asthmakontrolle,<br />

trotz geringem Einsatz antiinflammatorischer Arzneimittel. Die Verbesserung der Symptomatik<br />

war mit den Verbesserungen anderer Patientengruppen der Basisevaluation vergleichbar.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!