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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 443 von 534<br />

der BE-LWS-Patienten war die Diagnose unspezifische LWS-Schmerzen. Die Vergleichskohorten<br />

mit Bandscheibenpatienten wurden operativ (zwei Kohorten) oder mit<br />

intradiskaler Elektrothermotherapie (eine Kohorte) behandelt, die Therapie der übrigen<br />

Vergleichskohorten war, wie in der BE-LWS, multimodal. Bei 13 der 14 Vergleichskohorten<br />

war das Design eine prospektive Kohortenstudie.<br />

Bei diesen 26 Vergleichen waren die Effektstärken der anthroposophisch behandelten<br />

LWS-Patienten im Median 0,30 Standardabweichungen höher (besser) als die entsprechenden<br />

Effektstärken der Vergleichskohorten.<br />

Zusammenfassend ergaben alle drei Vergleiche Verbesserungen von Rückenfunktion, Rückenschmerzen<br />

<strong>und</strong> Lebensqualität in mindestens der gleichen Größenordnung bei den anthroposophisch<br />

behandelten Patienten der BE-LWS wie bei den anders behandelten<br />

Patientenkohorten, was die klinische Relevanz dieser Verbesserungen bestätigt.<br />

Nutzen: LWS-relevante Begleittherapien in der BE-LWS <strong>und</strong> in der LWS-Kontrollgruppe<br />

Zwei Drittel der Patienten sowohl der BE-LWS als auch der LWS-Kontrollgruppe hatten im<br />

Vorjahr <strong>und</strong> im ersten Jahr nach Studienaufnahme physikalische Therapien. Im Jahresvergleich<br />

veränderten sich weder der Anteil der Anwender einer physikalischen Therapie, noch die Anzahl<br />

der Physiotherapieeinheiten in den zwei Gruppen signifikant. Hier ist zu beachten, dass die<br />

Anzahl der Physiotherapieeinheiten in der BE-LWS möglicherweise zu hoch geschätzt wurde,<br />

weil es sich sich bei den Physiotherapien teilweise (bei BE-LWS-Patienten mit Rhythmischer<br />

Massage als Studientherapie, 18% der BE-LWS) um die Studientherapie Rhythmische Massage<br />

handeln könnte, die in dieser Gruppe aber trotzdem als Begleittherapie klassifiziert wurde.<br />

Nur ein geringer Teil der BE-LWS-Patienten hatte im Jahr vor Studienaufnahme Analgetika<br />

(15%) bzw. NSAR (12%) angewendet, dagegen hatten über doppelt so viele Patienten der<br />

LWS-Kontrollgruppe (36% bzw. 31%) solche Arzneimittel angewendet. In der<br />

LWS-Kontrollgruppe verdoppelte sich der Anteil der Anwender von Analgetika bzw. NSAR<br />

im ersten Jahr nach Studienaufnahme gegenüber dem Vorjahr, während dieser Anteil in der<br />

BE-LWS niedrig (Zunahme von 15% auf 21%) bzw. unverändert (12%) blieb. Dieser Bef<strong>und</strong><br />

steht im Einklang mit einem Audit in anthroposophischen Hausarztpraxen in Großbritannien,<br />

bei dem ebenfalls eine niedrige Verschreibungsrate an NSAR <strong>und</strong> an komplexen Analgetika<br />

beobachtet wurde [23].<br />

Kommentar<br />

Die beobachtete Verbesserung unter anthroposophischer Therapie bei Patienten mit<br />

LWS-Syndrom ist umfassend (Rückenfunktion, Schmerzen, allgemeine Bereiche der Lebensqualität),<br />

klinisch relevant <strong>und</strong> mit keiner Zunahme von LWS-relevanten Begleittherapien<br />

verb<strong>und</strong>en. Über 80% der Patienten der BE-LWS schätzten ihre Studientherapie als wirksam<br />

oder sehr wirksam ein.

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