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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 413 von 534<br />

sisevaluation gemeldet. Nebenwirkungen traten doppelt so häufig durch nichtanthroposophische<br />

(10% der Anwender) wie durch Anthroposophische Arzneimittel (5%) auf. Es traten<br />

keine Schwerwiegenden Unerwünschten Ereignisse als Folge einer Therapie auf. Insgesamt<br />

weist diese Langzeitstudie auf ein günstiges Sicherheitsprofil der anthroposophischen Therapien<br />

hin.<br />

27% der Patienten erhielten ausschließlich anthroposophische Therapien. Der Krankheitsverlauf<br />

war bei diesen Patienten nicht schlechter als der Verlauf bei gemischt anthroposophisch<br />

<strong>und</strong> nichtanthroposophisch behandelten Patienten (sondern geringfügig günstiger, vgl. Absatz<br />

11.3.8), <strong>und</strong> es wurden keine Komplikationen infolge der Nichtanwendung konventioneller<br />

Therapien registriert. Die Basisevaluation gibt also keine Hinweise auf ein spezielles Sicherheitsrisiko<br />

durch Anthroposophische Medizin als Monotherapie.<br />

12.8.8 Nutzen-Risiko-Abwägung<br />

85% der Patienten der Basisevaluation erlebten eine Verbesserung der Beschwerden, 85%<br />

bewerteten die Wirksamkeit der Therapie positiv. Zwei Drittel der Patienten erfuhren eine<br />

Verbesserung der Krankheitsbeschwerden im klinisch bedeutsamen Umfang. Nebenwirkungen<br />

traten bei nur 3% der Anwender einer Studientherapie auf <strong>und</strong> führten bei nur drei Patienten<br />

(0,4%) zum Therapieabbruch, Schwerwiegende Unerwünschte Ereignisse infolge einer Studientherapie<br />

traten nicht auf. Die anthroposophischen Therapien der Basisevaluation haben<br />

demnach ein günstiges Nutzen-Risikoprofil.<br />

12.8.9 Stationäre Krankenhaustage werden eingespart<br />

Der Anteil der Patienten, die jährlich einen stationären Krankenhausaufenthalt hatten, verringerte<br />

sich von 19% im Vorjahr auf 13% im Jahr nach der Studienaufnahme. Die Anzahl der<br />

Krankenhaustage verringerte sich im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 2 Tage pro Patient,<br />

verteilt auf alle Patienten. Bei einem Vierteil (26%) der Patienten änderten sich die Anzahl der<br />

Krankenhaustage; bei den betroffenen Patienten betrug der geschätzte Unterschied (Median der<br />

Differenzen nach Hodges <strong>und</strong> Lehmann) 4,5 Tage.<br />

Warum verringert sich die Anzahl der Krankenhaustage?<br />

Alternativerklärungen <strong>für</strong> die Verminderung der Krankenhaustage (Spontanverbesserungen,<br />

Spontanschwankungen <strong>und</strong> generelle Verkürzung der Verweildauer in Deutschland) wurden<br />

im Absatz 11.5.10 auf S. 389 ff. diskutiert <strong>und</strong> als nicht hinreichende Erklärungen verworfen.<br />

Insofern diese Verminderung doch mit der hier erprobten Anthroposophischen Medizin zusammenhängt<br />

– wo<strong>für</strong> einiges spricht – sind zwei Faktoren zu berücksichtigen.<br />

1. Die Verminderung kann eine direkte Folge der neu eingeleiteten anthroposophischen<br />

Therapien sein. Diese Annahme wird gestützt durch die bald nach Studienaufnahme eintretende,<br />

anhaltende Besserung der Krankheitsbeschwerden.<br />

2. Die Verminderung der Krankenhaustage könnte außerdem – unabhängig von reinen<br />

Krankheitsfaktoren – eine Folge einer restriktiveren Einweisungspraxis der behandelnden

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