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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 410 von 534<br />

oder anderen naturheilk<strong>und</strong>lichen Arzneimitteln [632]. Anthroposophische Ärzte haben z. T.<br />

eine psychotherapeutische Ausbildung oder sie verordnen bei Bedarf eine Psychotherapie<br />

[767,817]. Die Rhythmische Massage wird häufig ergänzt durch weitere, nicht spezifisch<br />

anthroposophische Verfahren der physikalischen Therapie [47].<br />

32% der Primärdiagnosen <strong>und</strong> 14% der Begleiterkrankungen der Patienten der Basisevaluat ion<br />

sind psychiatrische Erkrankungen; angesichts dessen erscheint die Inanspruchnahme einer<br />

Psychotherapie von 22% der Patienten plausibel.<br />

35% der Primärdiagnosen <strong>und</strong> 30% der Begleiterkrankungen der Patienten sind Muskel-Skelett-Erkrankungen,<br />

Atemwegserkrankungen oder Erkrankungen des Nervensystems,<br />

bei welchen physikalische Therapien oft angewandt werden. Somit erscheint der Anteil der<br />

Anwender von physikalischen Therapien mit 41% nicht übermäßig hoch.<br />

Eine andere Betrachtung liefert der Vergleich mit der Inanspruchnahme physikalischer Therapien<br />

in der Bevölkerung. Zwar war ein exakter Vergleich mit Bevölkerungsstichproben hinsichtlich<br />

des jährlichen Anteils der Inanspruchnehmer einer physikalischen Therapie nicht<br />

möglich. Daten, die uns fre<strong>und</strong>licherweise von dem IKK-B<strong>und</strong>esverband, von der Deutschen<br />

BKK <strong>und</strong> von der Barmer Ersatzkasse (BEK) zur Verfügung gestellt wurden, weisen jedoch auf<br />

eine jährliche Inanspruchnahme einer physikalischen Therapie von höchstens 30% (IKK-BV)<br />

bzw. 39% (Deutsche BKK) bzw. 47% (BEK) der Versicherten hin. Diese Prozentsätze wurden<br />

allerdings durch Division der Anzahl Rezepte mit der Anzahl der Versicherten ermittelt; aufgr<strong>und</strong><br />

von Mehrfachrezepturen bei den gleichen Versicherten werden die Prozentsätze der<br />

Inanspruchnahmer geringer ausfallen. Für die BEK <strong>und</strong> die BKK Post konnte zusätzlich die<br />

durchschnittliche Anzahl der Behandlungseinheiten einer physikalischen Therapie auf 5,1 bzw.<br />

8,5 Einheiten je Rezept berechnet werden; aufgr<strong>und</strong> Mehrfachrezepturen wird die Anzahl<br />

Behandlungseinheiten pro Versicherte noch höher liegen. Angesichts dieser Zahlen erscheint<br />

die entsprechende Anzahl von 8,6 Einheiten pro Patient in der Basisevaluation nicht übermäßig<br />

hoch.<br />

Anthroposophische Medizin als Monotherapie<br />

Zu beachten ist aber auch, dass ein Viertel (27%) der Patienten während der ersten 6 Monate<br />

nach Studienaufnahme, in dem die Studientherapien zum Einsatz kamen <strong>und</strong> die stärksten<br />

Verbesserungen der Krankheitsbeschwerden beobachtet wurden, keine nichtanthroposophische<br />

Begleittherapie in relevantem Umfang hatten. Mögliche Ursachen hier<strong>für</strong> sind einerseits<br />

Vorbehalte gegen konventionelle Therapien bzw. negative Erfahrungen mit solchen Therapien<br />

(vgl. Absatz 11.8.2 <strong>und</strong> Kapitel 10) <strong>und</strong> andererseits der Wunsch, eine rein anthroposophisch-medizinisch<br />

konzipierte Therapie durchzuführen.<br />

Begleittherapien in den ersten 6 bis 12 Monaten nach Studienaufnahme: Alle Therapien vs.<br />

Therapien mit Relevanz <strong>für</strong> die Haupterkrankung<br />

In den ersten 6 Monaten nach Studienaufnahme erhielten 73% der Patienten der Basisevaluation<br />

mindestens eine Begleittherapie mit möglicher mittel- bis langfristiger ges<strong>und</strong>heitlicher

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