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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 408 von 534<br />

tenswerte Beschwerden hatten (Wert höher als 5 Punkte); dass die Beschwerden jedoch nicht<br />

als extrem belastend empf<strong>und</strong>en wurden (Wert niedriger als 9 Punkte). Die Interpretation lässt<br />

jedoch viele Fragen offen, namentlich wegen fehlender Vergleichswerte aus anderen Untersuchungen.<br />

Solche Vergleiche mit anderen Patienten bzw. mit Bevölkerungsstichproben<br />

konnten anhand der krankheitsspezifischen Dokumentation bei Patienten mit Depression (vgl.<br />

Absatz 11.9.2) <strong>und</strong> LWS-Syndrom (vgl. Absatz 11.9.3) durchgeführt werden. Außerdem war<br />

bezüglich der Beeinträchtigung der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität <strong>und</strong> der Arbeitsfähigkeit<br />

ein direkter Vergleich mit Referenzgruppen möglich.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität<br />

Bei Studienaufnahme waren die erwachsenen Patienten der Basisevaluation bezüglich aller<br />

acht SF-36-Subskalen sowie der zwei SF-36-Summenskalen gegenüber einer großen, repräsentativen<br />

Bevölkerungsstichprobe aus Deutschland statistisch signifikant beeinträchtigt. Bei<br />

sieben der acht SF-36-Subskalen war die MW-Differenz in Standardabweichungen zwischen<br />

der Basisevaluation <strong>und</strong> der Bevölkerungsstichprobe mittelgroß (mindestens ½ SD) oder groß<br />

(mindestens 0,8 SD) <strong>und</strong> somit nach allgemeinen Kriterien [170,469] als klinisch bedeutsam<br />

einzuschätzen. Für die SF-36-Subskala Körperliche Funktionsfähigkeit war die Mittelwertdifferenz<br />

in Standardabweichungen zwar gering (0,33 SD), sowohl die absolute MW-Differenz<br />

(7,79 Punkte) als auch der untere Wert des 95%-Konfidenzintervalls <strong>für</strong> den Median der Differenzen<br />

(5,00 Punkte) waren jedoch größer bzw. gleich groß wie der geringste „klinisch <strong>und</strong><br />

sozial relevante Unterschied“ von 5 Punkten <strong>für</strong> die SF-36-Subskalen [146]. Es handelt sich<br />

also bei den erwachsenen Patienten um klinisch relevante Beeinträchtigungen in allen abgefragten<br />

Bereichen der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität.<br />

Die Vergleiche bezüglich der zwei SF-36-Summenskalen zeigen eine doppelt so große Beeinträchtigung<br />

der SF-36 Psychischen Summenskala (1,14 SD) wie die der SF-36 Körperlichen<br />

Summenskala (0,56 SD) in der Basisevaluation gegenüber der Bevölkerungsstichprobe.<br />

Arbeitsunfähigkeitstage<br />

Im Jahr vor Beginn der anthroposophischen Therapien waren die berufstätigen oder arbeitslosen<br />

Patienten durchschnittlich 29 Tage krankheitsbedingt arbeitsunfähig gewesen, etwa 12<br />

Tage mehr (d. h. 70% mehr) als die Bevölkerung (17 Tage).<br />

Schlussfolgerungen<br />

Bezüglich Krankheitsbeschwerden waren die Patienten vor Therapiebeginn mittelstark beeinträchtigt.<br />

Bezüglich Lebensqualität <strong>und</strong> Arbeitsfähigkeit waren die anthroposophisch behandelten<br />

Patienten vor Therapiebeginn deutlich beeinträchtigt gegenüber der Bevölkerung.<br />

12.8.4 Komplementäre Inanspruchnahme anthroposophischer <strong>und</strong> anderer Therapien

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