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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 407 von 534<br />

Die Konventionelle Behandlung vermag nicht die tiefer liegenden Ursachen <strong>für</strong> chronische,<br />

schwere Erkrankungen zu beeinflussen.<br />

Die Patienten haben erfolglos alle verfügbaren konventionellen Therapien versucht.<br />

Es gibt keine verfügbare, wirksame konventionelle Therapie.<br />

Außerdem wurden von den Ärzten zwei notwendige Voraussetzungen bei den Patienten genannt,<br />

die indirekt mögliche positive Aspekte der Anthroposophischen Medizin berühren:<br />

Die Patienten müssen motiviert sein, sich <strong>für</strong> die Behandlung zu engagieren <strong>und</strong> Verantwortung<br />

<strong>für</strong> ihre Ges<strong>und</strong>heit zu übernehmen.<br />

Die Patienten müssen offen gegenüber alternativen Therapieansätzen sein.<br />

In der Befragung der Patienten der Basisevaluation-Pilotphase über ihre Beweggründe <strong>für</strong> die<br />

Inanspruchnahme anthroposophischer Therapien fanden sich diese Faktoren wieder. Interessanterweise<br />

wurden spezifische positive Merkmale der Anthroposophischen Medizin häufiger<br />

genannt („besseres Verständnis meiner Erkrankung“ bei 78% der Patienten, „mir eher ermöglicht,<br />

aktiv zur Erhaltung meiner Ges<strong>und</strong>heit beizutragen“ bei 71%) als Defizite der Schulmedizin<br />

(„nicht effektiv“ bei 43%, „zu viele Nebenwirkungen“ bei 40%).<br />

Mögliche Ursachen <strong>für</strong> die Unterschiede zwischen anthroposophisch-medizinisch behandelten<br />

Patienten <strong>und</strong> anderen Patientengruppen<br />

Für die beobachteten Unterschiede zu anderen Patientengruppen sind mehrere Ursachen<br />

denkbar. Insbesondere die übenden Therapieverfahren Heileurythmie <strong>und</strong> Anthroposophische<br />

Kunsttherapie setzen eine Bereitschaft zu Selbstwahrnehmung bzw. künstlerischer Wahrnehmung<br />

voraus, die möglicherweise nicht in allen Alters-, Bildungs- <strong>und</strong> Sozialgruppen sowie bei<br />

beiden Geschlechtern gleichermaßen vorhanden ist [325].<br />

Die starke Vertretung psychischer Erkrankungen in der Basisevaluation könnte sowohl mit<br />

Defizienzen des hausärztlichen Therapieangebots bei solchen Erkrankungen zusammenhängen<br />

(z. B. rein symptomatisch wirksame, nebenwirkungsbelastete Psychopharmaka), als auch mit<br />

der Möglichkeit, durch anthroposophische Therapien ein besseres Verständnis der Erkrankung<br />

zu erreichen <strong>und</strong> einen positiven Eigenbeitrag zur Ges<strong>und</strong>heit zu leisten.<br />

12.8.3 Ges<strong>und</strong>heitliche Beeinträchtigung der Patienten vor der anthroposophischen<br />

Therapie<br />

Krankheitsbeschwerden<br />

Bei Studienaufnahme gaben die Patienten der Basisevaluation einen Schweregrad ihrer<br />

Krankheitsbeschwerden von durchschnittlich 5,9 Punkten auf einer Skala von 0 („nicht vorhanden“)<br />

bis 10 („schwerst möglich“) an. Die Ärzte schätzten den globalen Krankheitsscore<br />

auf 6,4 Punkte, ebenfalls auf einer Skala von 0 („nicht vorhanden“) bis 10 („schwerst möglich“).<br />

Eine intuitive Interpretation dieser Bef<strong>und</strong>e lautet, dass die Patienten im Durchschnitt beach-

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