Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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03.06.2013 Aufrufe

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 402 von 534 nommen wurden, gegenüber nicht aufgenommenen Patienten, die die Aufnahmekriterien erfüllten, eine andere Prognose haben sollten. 12.7.2 Krankheitsbeschwerden und gesundheitsbezogene Lebensqualität: Verlauf in Untergruppen Fragestellung und Einleitung Zu diskutieren ist hier, inwieweit die Verbesserungen der Krankheitsbeschwerden und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität in der Gesamtkohorte der Basisevaluation auch auf relevante Untergruppen (Alter, Geschlecht, Diagnose, Dauer der Haupterkrankung, Studientherapie) zutreffen. Die Vergleiche Studienaufnahme vs. 6 Monate danach zeigen für alle jeweils auswertbaren Patienten der Basisevaluation statistisch signifikante Verbesserungen der Krankheitsbeschwerden (Krankheitsscore und Symptomscore) und 17 von 18 Skalen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität; die Prä-Post-Effektstärken waren für die Krankheitsbeschwerden groß (1,23 bzw. 1,09), für die 17 verbesserten Skalen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität gering bis mittelgroß (0,36-0,71). Wie die folgende Zusammenstellung zeigt, fanden sich in den allermeisten Subgruppenanalysen vergleichbare Verbesserungen wieder. Diagnostische Untergruppen Bei den 10 häufigsten Diagnosegruppen und in den Zusatzevaluationen Depression und LWS-Syndrom wurden im 6-Monats-Prä-Post-Vergleich bezüglich Krankheits- und Symptomscore ausnahmslos statistisch signifikante Besserungen nachgewiesen. Statistisch signifikant war ebenfalls die Verbesserung der SF-36-Summenskalen bei 16 von 22 durchgeführten 6-Monats-Prä-Post-Vergleichen. Im Langzeitverlauf bis 48 Monate nach Studienaufnahme (Symptomscore, SF-36) blieben die erreichten Besserungen erhalten. Für die Diagnosen Depression, Erschöpfungssyndrom, LWS-Syndrom, Kopfschmerzen, HWS-Syndrom, Asthma, Angststörungen und Sinusitis waren die 6-Monats-Effektstärken für den Krankheitsscore und den Symptomscore groß (in der Diagnosegruppe Malignome hatte der Symptomscore eine große, der Krankheitsscore jedoch eine nur mittelgroße Effektstärke, vgl. weiterführende Diskussion im Absatz 11.9.7). Bezüglich des Verlaufs der SF-36-Skalen gab es zwar diagnosespezifische Unterschiede; im Systematic Outcomes Comparison-Review (Kapitel 9) erwiesen sich jedoch die beobachteten Verbesserungen der SF-36-Skalen in diagnostischen Untergruppen der Basisevaluation (Zusatzevaluationen Depression und LWS-Syndrom, Diagnosegruppen Kopfschmerzen, Asthma, Angststörungen und Sinusitis) als vergleichbar mit den Verbesserungen der gleichen Zielparametern bei anders behandelten Kohorten mit den gleichen Erkrankungen. Für die Zusatzevaluationen Depression und LWS-Syndrom zeigten ebenfalls Vergleiche mit anderen Kohorten hinsichtlich der krankheitsspezifischen Symptomatik (ADS-L) und Funktionseinschränkung (FFbH-R) Verbesserungen in der gleichen Größenordnung (eigene Literaturrecherchen, vgl. 11.9.2 und 11.9.3 unten).

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 403 von 534 Alter und Geschlecht In der Basisevaluation zeigten Subgruppenanalysen für die Geschlechter und für die Haupt-Alterskategorien Erwachsene, Kinder/Jugendliche und Kleinkinder vergleichbar gute Ergebnisse wie für alle Patienten. Kurze und lange Dauer der Haupterkrankung Da eine lange Krankheitsdauer prognostisch ungünstig ist, wurden Patienten mit Dauer der Haupterkrankung bis zur Studienaufnahme von mindestens 1 Jahr (drei Viertel der Patienten) bzw. weniger als 1 Jahr (ein Viertel der Patienten) hinsichtlich des Behandlungsverlaufs verglichen. Die Patienten mit langer Dauer hatten einen nur geringfügig weniger günstigen Verlauf der Krankheitsbeschwerden als die Patienten mit kurzer Dauer der Haupterkrankung. Die 6-Monats-Prä-Post-Effektstärken betrugen in den zwei Gruppen für den Krankheitsscore 1,17 bzw. 1,41; für den Symptomscore 1,04 bzw. 1,26. Für die erwachsenen Patienten der zwei Gruppen gab es praktisch keine Unterschiede hinsichtlich der SF-36-Summenskalen. Studientherapien Sowohl konzeptionelle Darstellungen der Anthroposophischen Medizin [2,247,680] als auch das IKK-HH-Modellprojekt [270] behandeln die Anthroposophische Medizin als einen Gesamtkomplex, dessen Nutzen zunächst ohne Aufteilung in seine Bestandteile zu untersuchen sei. Für die Studientherapien Heileurythmie, Anthroposophische Kunsttherapie (mit den Fachgebieten Malen, Plastizieren, Musik und Sprache) und Rhythmische Massage sind jedoch spezielle, voneinander abweichende Indikationsgebiete beschrieben (siehe Absatz 2.1). Die Studientherapien wurden in der Basisevaluation nicht gleichermaßen häufig bei allen Diagnosegruppen eingesetzt. Außerdem sind systematische Unterschiede zwischen den Studientherapien hinsichtlich der Effizienz der Therapie denkbar. Es liegt also nahe, zu fragen, ob sich die Behandlungsverläufe zwischen den Patientengruppen mit unterschiedlicher Studientherapie unterscheiden. In den indikationsübergreifenden Auswertungen zu Krankheitssymptomatik (Krankheits- und Symptomscore), zu den SF-36-Skalen und zur Bewertung der Therapie waren die Behandlungsergebnisse fast ausnahmslos vergleichbar bei Patienten mit Studientherapie HE, KT, RM und AÄL. Lediglich bei den KINDL- und KITA-Skalen gab es anmerkungswerte Unterschiede, die angesichts der diesbezüglich beschränkten Fallzahlen (16 bzw. 15 Patienten für KINDL bei KT bzw. AÄL; 27 Patienten für KITA bei AÄL) das grundsätzliche Bild nicht ändern. In der Zusatzevaluation Depression waren die Verbesserungen der krankheitsspezifischen Symptomatik bei Patienten mit Studientherapie Heileurythmie (n = 36) bzw. Anthroposophischer Kunsttherapie (n = 42) in etwa vergleichbar (6-Monats-Prä-Post-Effektstärken für ADS-L bei HE: 1,05; bei KT: 1,37). In der Zusatzevaluation LWS-Syndrom zeigte eine Subgruppenanalyse für Patienten mit Studientherapie Heileurythmie (n = 33) vergleichbare

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 403 von 534<br />

Alter <strong>und</strong> Geschlecht<br />

In der Basisevaluation zeigten Subgruppenanalysen <strong>für</strong> die Geschlechter <strong>und</strong> <strong>für</strong> die<br />

Haupt-Alterskategorien Erwachsene, Kinder/Jugendliche <strong>und</strong> Kleinkinder vergleichbar gute<br />

Ergebnisse wie <strong>für</strong> alle Patienten.<br />

Kurze <strong>und</strong> lange Dauer der Haupterkrankung<br />

Da eine lange Krankheitsdauer prognostisch ungünstig ist, wurden Patienten mit Dauer der<br />

Haupterkrankung bis zur Studienaufnahme von mindestens 1 Jahr (drei Viertel der Patienten)<br />

bzw. weniger als 1 Jahr (ein Viertel der Patienten) hinsichtlich des Behandlungsverlaufs verglichen.<br />

Die Patienten mit langer Dauer hatten einen nur geringfügig weniger günstigen Verlauf<br />

der Krankheitsbeschwerden als die Patienten mit kurzer Dauer der Haupterkrankung. Die<br />

6-Monats-Prä-Post-Effektstärken betrugen in den zwei Gruppen <strong>für</strong> den Krankheitsscore 1,17<br />

bzw. 1,41; <strong>für</strong> den Symptomscore 1,04 bzw. 1,26. Für die erwachsenen Patienten der zwei<br />

Gruppen gab es praktisch keine Unterschiede hinsichtlich der SF-36-Summenskalen.<br />

Studientherapien<br />

Sowohl konzeptionelle Darstellungen der Anthroposophischen Medizin [2,247,680] als auch<br />

das IKK-HH-Modellprojekt [270] behandeln die Anthroposophische Medizin als einen Gesamtkomplex,<br />

dessen Nutzen zunächst ohne Aufteilung in seine Bestandteile zu untersuchen<br />

sei. Für die Studientherapien Heileurythmie, Anthroposophische Kunsttherapie (mit den<br />

Fachgebieten Malen, Plastizieren, Musik <strong>und</strong> Sprache) <strong>und</strong> Rhythmische Massage sind jedoch<br />

spezielle, voneinander abweichende Indikationsgebiete beschrieben (siehe Absatz 2.1). Die<br />

Studientherapien wurden in der Basisevaluation nicht gleichermaßen häufig bei allen Diagnosegruppen<br />

eingesetzt. Außerdem sind systematische Unterschiede zwischen den Studientherapien<br />

hinsichtlich der Effizienz der Therapie denkbar. Es liegt also nahe, zu fragen, ob sich<br />

die Behandlungsverläufe zwischen den Patientengruppen mit unterschiedlicher Studientherapie<br />

unterscheiden.<br />

In den indikationsübergreifenden Auswertungen zu Krankheitssymptomatik (Krankheits-<br />

<strong>und</strong> Symptomscore), zu den SF-36-Skalen <strong>und</strong> zur Bewertung der Therapie waren die Behandlungsergebnisse<br />

fast ausnahmslos vergleichbar bei Patienten mit Studientherapie HE, KT,<br />

RM <strong>und</strong> AÄL. Lediglich bei den KINDL- <strong>und</strong> KITA-Skalen gab es anmerkungswerte Unterschiede,<br />

die angesichts der diesbezüglich beschränkten Fallzahlen (16 bzw. 15 Patienten <strong>für</strong><br />

KINDL bei KT bzw. AÄL; 27 Patienten <strong>für</strong> KITA bei AÄL) das gr<strong>und</strong>sätzliche Bild nicht<br />

ändern.<br />

In der Zusatzevaluation Depression waren die Verbesserungen der krankheitsspezifischen<br />

Symptomatik bei Patienten mit Studientherapie Heileurythmie (n = 36) bzw. Anthroposophischer<br />

Kunsttherapie (n = 42) in etwa vergleichbar (6-Monats-Prä-Post-Effektstärken <strong>für</strong><br />

ADS-L bei HE: 1,05; bei KT: 1,37). In der Zusatzevaluation LWS-Syndrom zeigte eine<br />

Subgruppenanalyse <strong>für</strong> Patienten mit Studientherapie Heileurythmie (n = 33) vergleichbare

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