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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 399 von 534<br />

In einer Studie mit 221 Patienten, die wegen fortgeschrittener Krebserkrankungen in einer<br />

anthroposophischen Krebsklinik in der Schweiz stationär behandelt wurden, lag der Frauenanteil<br />

bei 86%, <strong>und</strong> Patienten mit höherem Bildungsgrad waren überproportional häufig vertreten<br />

[577].<br />

12.6.4 Häufigkeit der Haupt <strong>und</strong> Begleiterkrankungen<br />

Basisevaluation vs. Befragung Anthroposophischer Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten<br />

Eine eigene, unveröffentlichte Befragung Anthroposophischer Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten in<br />

Deutschland deutet darauf hin, dass vor allem Krebspatienten, aber auch Patienten mit Entwicklungsstörungen,<br />

Rheuma/Polyarthritis <strong>und</strong> Neurodermitis häufiger von Anthroposophischen<br />

Ärzten <strong>und</strong> Therapeuten behandelt werden, als die Vertretung dieser Erkrankungen in<br />

der Basisevaluation vermuten lässt. Denkbare Erklärungen hier<strong>für</strong> wären die Zusatzbelastung<br />

der umfangreichen Studiendokumentation <strong>für</strong> Patienten mit potenziell lebensbedrohlichen<br />

Krebserkrankungen sowie Schwierigkeiten, die Befragung durchzuführen bei Patienten mit<br />

Entwicklungsstörungen. Außerdem wurde im Rahmen der Basisevaluation <strong>für</strong> keine der vier<br />

genannten Diagnosegruppen eine erkrankungsspezifische Dokumentation durchgeführt, weshalb<br />

diese Erkrankungen bei kapazitätsbedingt beschränkter Patientenrekrutierung evtl. eine<br />

geringere Priorität <strong>für</strong> die Studienärzte hatten als Erkrankungen mit einer erkrankungsspezifischen<br />

Dokumentation (depressive Störungen <strong>und</strong> LWS-Syndrom).<br />

Basisevaluation vs. britische anthroposophische Allgemeinarztpraxen<br />

In der o. g. Studie mit Patienten in britischen anthroposophischen Arztpraxen (GB-ANT) waren,<br />

wie in der Basisevaluation, die am häufigsten registrierten Diagnosekategorien psychische<br />

Erkrankungen (20%) <strong>und</strong> Muskel-Skelett-Erkrankungen (9%). Nur 4% der Diagnosen waren<br />

eine Krebsdiagnose. Dieser Anteil deckt sich in etwa mit dem Anteil der Patienten der Basisevaluation<br />

mit bösartigen Erkrankungen (Malignome als Haupterkrankung bei 3% der Patienten,<br />

Malignome in der Vorgeschichte oder aktuell bei 6% der Patienten). Weitere Vergleiche<br />

mit GB-ANT sind aufgr<strong>und</strong> von zwei Merkmalen der GB-ANT-Diagnosen nicht sinnvoll:<br />

abweichende Diagnosekategorisierung <strong>und</strong> fehlende Unterscheidung zwischen der Behandlungsindikation<br />

<strong>für</strong> die anthroposophischen Therapien (analog zur Haupterkrankung der Basisevaluation)<br />

<strong>und</strong> anderen Erkrankungen.<br />

12.6.5 Zusammenfassung <strong>und</strong> Schlussfolgerung<br />

Untersucht wurde die Frage, inwieweit die Patienten der Basisevaluation repräsentativ sind <strong>für</strong><br />

Patienten, die in Deutschland anthroposophische Therapien (Heileuryhmie, Kunsttherapie,<br />

Rhythmische Massage, ärztliche Leistung) wegen chronischen Erkrankungen ambulant erhalten.<br />

Beteiligt an der Studie waren 343 Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten aus fast allen B<strong>und</strong>esländern.<br />

Vergleiche mit anderen Studien über anthroposophisch behandelte Patienten mit chronischen<br />

Erkrankungen zeigen übereinstimmend einen hohen Frauenanteil, einen hohen Anteil der Patienten<br />

im mittleren Alterssegment, einen niedrigen Anteil von Arbeitern sowie ein Überwie-

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