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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 398 von 534<br />

12.6.1 Fragestellung <strong>und</strong> Methode<br />

In die Basisevaluation konnten Patienten aller Altersgruppen aufgenommen werden, die<br />

anthroposophische Therapien ambulant erhalten sollten. Die Aufnahmebedingungen waren<br />

nicht auf bestimmten Erkrankungen beschränkt, obwohl akute Erkrankungen <strong>für</strong> die Dokumentationsstruktur<br />

der Studie weniger aktuell waren. Die Patientenaufnahme erfolgte fast<br />

ausschließlich durch niedergelassene Anthroposophische Ärzte, die überwiegend (bei 89% der<br />

Patienten) hausärztlich tätig waren. Es soll hier diskutiert werden, inwieweit die Patienten der<br />

Basisevaluation repräsentativ sind <strong>für</strong> Patienten, die in Deutschland anthroposophische<br />

Therapien ambulant erhalten. Diese Frage lässt sich gegenwärtig nicht durch direkte Vergleiche<br />

mit anderen Patientenkohorten klären, denn es liegen bislang keine epidemiologischen Studien<br />

an anthroposophisch-hausärztlich behandelten Patienten in Deutschland vor. Möglich sind<br />

hingegen Vergleiche mit zwei europäischen Studien sowie Vergleiche der teilnehmenden Ärzte<br />

bzw. Therapeuten mit der Gesamtheit der Anthroposophischen Ärzte bzw. Therapeuten in<br />

Deutschland. Außerdem liegen Schätzungen Anthroposophischer Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten über<br />

häufig behandelte Erkrankungen in ihren Praxen vor.<br />

12.6.2 Anthroposophische Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten<br />

Zwischen 20% (Anthroposophische Kunsttherapeuten) <strong>und</strong> 41% (Ärzte) der aktuellen Therapeuten<br />

<strong>und</strong> Ärzte haben in diese Studie Patienten aufgenommen bzw. behandelt, insgesamt 343<br />

(31%) von 1103 registrierten Modellprojekt-Teilnehmern. Die Repräsentativität dieser Teilnehmergruppen<br />

<strong>für</strong> die Anthroposophische Medizin ist somit sehr hoch. Bis auf einer Ausnahme<br />

(4½ Jahre kürzere Berufserfahrung der teilnehmenden Heileurythmisten) unterscheiden<br />

sich die an der Studie teilnehmenden Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten hinsichtlich Alter, geographischer<br />

Lokalisation <strong>und</strong> Dauer der Berufserfahrung nicht von ihren nicht teilnehmenden Kollegen.<br />

Durch die Verteilung der aufgenommenen Patienten auf eine hohe Anzahl Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten<br />

ist anzunehmen, dass eventuelle Besonderheiten einzelner Teilnehmer sich in den<br />

Gruppenauswertungen nivellieren. Das dürfte auch im Falle der zahlenmäßig am schwächsten<br />

vertretenen Gruppe der Rhythmischen Masseure (n = 33) zutreffen. Hinsichtlich der teilnehmenden<br />

Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten ist die Repräsentativität der Basisevaluation somit sehr hoch.<br />

12.6.3 Soziodemographische Patientencharakteristika anthroposophisch-medizinisch<br />

behandelter Patienten<br />

Das National Centre for Social Research in Großbritannien [632] analysierte eine Zufallsstichprobe<br />

von 492 der 1122 Patienten aus sieben britischen anthroposophischen Allgemeinarztpraxen,<br />

die im Jahre 1998 zu einer anthroposophischen Therapie überwiesen wurden<br />

(GB-ANT). Wie in der Basisevaluation war in GB-ANT der Frauenanteil hoch (71%) <strong>und</strong><br />

Patienten mittleren Alters waren stark vertreten: 42% der GB-ANT-Patienten waren im Alter<br />

von 35-54 Jahren. Die britischen Beschäftigungskategorien waren mit denen der Basisevaluation<br />

nicht direkt vergleichbar; der Anteil der Fabrikarbeiter war jedoch mit 3 (2%) von 130<br />

auswertbaren GB-ANT-Patienten vergleichsweise gleich gering wie der Anteil der Arbeiter<br />

(3%) in der Basisevaluation.

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