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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 390 von 534<br />

Basisevaluation zu beobachten, mit Ausnahme der kleinen Gruppe (n = 13) der Patienten über<br />

70 Jahre.<br />

Allerdings verringerten sich die Krankenhaustage bei nur 105 (17%) von 635 auswertbaren<br />

Patienten; bei 62 (10%) Patienten erhöhte sich die Anzahl; bei 468 (74%) der Patienten blieb<br />

die Anzahl der Tage gleich. 72% der Patienten hatten weder im Vorjahr noch im Jahr nach der<br />

Studienaufnahme einen stationären Krankenhausaufenthalt. Es handelt sich also um eine<br />

Veränderung, die einer relativ kleinen Untergruppe der Patienten betrifft, während 84% bzw.<br />

88% der Patienten eine Verbesserung der Krankheitsbeschwerden (Krankheits- bzw. Symptomscore)<br />

im ersten Jahr nach Studienaufnahme erfuhren.<br />

Beobachtungsbias bei der Dokumentation der Anzahl der Krankenhaustage<br />

Auch <strong>für</strong> Krankenhausaufenthalte gibt es die Möglichkeit eines Beobachtungsbias, der zu einer<br />

Zunahme der Anzahl dokumentierter Krankenhaustage führen kann. Falls die tatsächliche<br />

Anzahl der Krankenhaustage im Vorjahr 10% höher als die dokumentierte Anzahl sein sollte,<br />

dann würden sich die Kosten im Vorjahr um 143 € pro Patient erhöhen.<br />

Spontane Verringerung der Anzahl der Krankenhaustage?<br />

Die Verringerung der Anzahl der Krankenhaustage könnte hypothetisch einen Fall von spontaner<br />

Rückbildung darstellen: Es wäre denkbar, dass die Erkrankungen der betroffenen Patienten<br />

im Jahr vor der Studienaufnahme besonders häufige oder lange stationäre Krankenhausaufenthalte<br />

(zwecks Diagnostik oder intensiver therapeutischer Maßnahmen zur Krankheitsstabilisierung<br />

in der ersten Krankheitsphase) erfordert hätten. Im ersten Jahr nach Studienaufnahme<br />

wären solche Krankenhauseinweisungen – unabhängig von den anthroposophischen<br />

Therapien – nicht im gleichen Umfang nötig, weshalb die Anzahl der Krankenhaustage<br />

sich „spontan” verringern würde.<br />

Falls diese Hypothese zutreffen sollte, wäre zu erwarten, dass die Verringerung der Anzahl der<br />

Krankenhaustage nur bei Patienten mit kurzer Krankheitsdauer <strong>und</strong> nicht bei Patienten mit<br />

langer Krankheitsdauer eintreten würde.<br />

Um diese Frage weiter zu beleuchten, wurden Patienten mit Krankheitsdauer unter 1 Jahr bis<br />

zur Studienaufnahme (KR-KURZ) mit Patienten, deren Haupterkrankung seit 1 Jahr oder<br />

länger bestand (KR-LANG) verglichen. Im Jahr vor der Studienaufnahme unterschieden sich<br />

die zwei Gruppen hinsichtlich der Anzahl der Krankenhaustage nicht signifikant (Verschiebung:<br />

0,00 Tage; 95%-KI 0,00-0,00 Tage; p = 0,032). Die Anzahl der Krankenhaustage verringerte<br />

sich im Vergleich des Vorjahrs mit dem ersten Jahr nach Studienaufnahme in beiden<br />

Gruppen statistisch signifikant:<br />

KR-KURZ: Verringerung um 7,00 Tage; 95%-KI 1,50-14,50 Tage; p = 0,015;<br />

KR-LANG: Verringerung um 4,00 Tage; 95%-KI 1,00-7,00 Tage; p = 0,013.

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