03.06.2013 Aufrufe

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 389 von 534<br />

von den Therapien (spontane Verringerung, Zufallsschwankung, allgemeiner Trend zur verkürzten<br />

Verweildauer) die Verringerung der Anzahl an stationären Krankenhaustagen verursacht<br />

haben können. Schließlich werden Fehlerquellen bei der Berechnung der Kosteneinsparung<br />

aufgr<strong>und</strong> von Durchschnittskosten <strong>für</strong> einen Krankenhaustag diskutiert.<br />

Einfluss eventueller Fehler auf die Kostenbilanz<br />

Die Kosten <strong>für</strong> Krankenhausbehandlung machten im Vorjahr 55% der direkten Behandlungskosten,<br />

im ersten Jahr 33% der Behandlungskosten aus. Die Kostenverringerung im Jahresvergleich<br />

von 623 € pro Patient übersteigt die absoluten Kosten im ersten Jahr <strong>für</strong> anthroposophische<br />

Studientherapien <strong>und</strong> Arzneimittel (zusammen 565 € pro Patient). Eventuelle Fehler<br />

oder sonstige Abweichungen bezüglich der Entwicklung der Anzahl der Krankenhaustage oder<br />

ihrer Kostenberechnung hätten demnach <strong>für</strong> die Kostenbilanz eine überragende Bedeutung.<br />

Statistische Absicherung <strong>und</strong> inhaltliche Plausibilität der Verringerung der Krankenhaustage<br />

Der statistische Vergleich der Anzahl der Krankenhaustage im Vorjahr vs. im ersten Jahr nach<br />

der Studienaufnahme wurde mit dem nichtparametrischen Wilcoxon-Test durchgeführt; der<br />

p-Wert <strong>für</strong> diesen Vergleich liegt bei 0,001. Der geschätzte Median der Differenzen nach<br />

Hodges <strong>und</strong> Lehmann beträgt 4,5 Tage (95%-KI 2,0-7,5 Tage). Zu beachten ist der Unterschied<br />

zwischen MW-Differenz (2,02 Tage) <strong>und</strong> geschätztem Median der Differenzen (4,5 Tage). Die<br />

untere Grenze des 95%-Konfidenzintervalls unterschreitet also die <strong>für</strong> die Kostenberechnung<br />

verwendete MW-Differenz nicht. Statistisch ist die Verminderung somit gut abgesichert. (Die<br />

Berechnung eines 95%-KI <strong>für</strong> die MW-Differenz mit dem parametrischen T-Test <strong>für</strong> unabhängige<br />

Stichproben wäre hier nicht gerechtfertigt, da die Verteilung der Werte sehr stark von<br />

der Normalverteilung abweicht.)<br />

Für die inhaltliche Plausibilität dieses Vergleichs zwischen dem Vorjahr <strong>und</strong> dem ersten Jahr<br />

nach Studienaufnahme ist es auch von Bedeutung, dass sich im gleichen Zeitraum der Prozentanteil<br />

der Patienten mit stationärem Krankenhausaufenthalt von 19% auf 13% verringerte<br />

(p < 0,0005).<br />

Die Verringerung von durchschnittlich 4,64 Tagen im Vorjahr auf 2,62 Tage im ersten Jahr<br />

danach erscheint auch deshalb plausibel, weil sie eine Annäherung an die durchschnittliche<br />

Anzahl stationärer Krankenhaustage in Deutschland von 2,0 bis 2,1 Tage (Statistisches B<strong>und</strong>esamt,<br />

siehe unten), also eine Normalisierung, darstellt. Der Vergleich mit dem B<strong>und</strong>es-Ges<strong>und</strong>heitssurvey<br />

1998 (repräsentative Bevölkerungsstichprobe, Alter 18-79 Jahre) ergibt<br />

ein ähnliches Bild: Durchschnittlich hatten die Befragten 1,86 stationäre Krankenhaustage pro<br />

Jahr, Frauen 2,06 Tage, Männer 1,65 Tage [102]. Die Verringerung der Anzahl der Krankenhaustage<br />

steht außerdem im Einklang mit einer Verringerung des jährlichen Anteils der Patienten<br />

mit durchgeführten Operationen (von 15% auf 11%; p = 0,028) <strong>und</strong> mit der beobachteten<br />

deutlichen Verbesserung der Krankheitsbeschwerden im ersten Jahr nach Studienaufnahme.<br />

Schließlich war die Verringerung der Anzahl der Krankenhaustage in allen Altersgruppen der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!