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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 383 von 534<br />

scheinlich dazu geführt, dass die dokumentierten Kosten der Anthroposophischen Arzneimittel<br />

im Vorjahr <strong>und</strong> im ersten Jahr nach Studienaufnahme vergleichsweise geringer als die tatsächlichen<br />

Kosten ausfielen, ohne die Kostendifferenz im Jahresvergleich zu verzerren.<br />

Wie im Absatz 11.5.2 auf S. 372 ff. ausgeführt, kann die mehrfache Befragung im ersten Jahr<br />

gegenüber der einmaligen Befragung über das Vorjahr zu dem falschen Eindruck einer Zunahme<br />

des Arzneimittelverbrauchs führen (Beobachtungsbias). Da die Befragung im Falle der<br />

Arzneimittelanwendungen dreimal im ersten Jahr stattfand, statt wie <strong>für</strong> die anderen Begleittherapien<br />

zweimal, ist die Möglichkeit eines solchen Beobachtungsbias besonders zu beachten.<br />

Falls der tatsächliche Verbrauch an Anthroposophischen Arzneimitteln im Vorjahr 10% höher<br />

als dokumentiert sein sollte, dann würden die Kosten im Vorjahr um 5 € pro Patient höher<br />

ausfallen.<br />

Eine weitere Fehlerquelle <strong>für</strong> die Berechnung der Arzneimittelkosten ist der Anteil der Arzneimittel,<br />

die in der Apotheke gekauft, vom Patienten jedoch nicht angewendet werden. Da die<br />

vorliegende Kostenberechnung auf der Dokumentation der Anwendung <strong>und</strong> nicht auf der<br />

Dokumentation des Einkaufs von Arzneimitteln basiert, können die tatsächlichen Kosten höher<br />

als berechnet liegen. Ein direkter Vergleich zwischen Verschreibungs- <strong>und</strong> Anwendungsdokumentation<br />

wäre hier von beschränktem Nutzen, da nicht alle vom Arzt verschriebenen<br />

Arzneimittel in der Apotheke gekauft werden, <strong>und</strong> weil Verschreibungsdaten den Anteil der<br />

Selbstmedikation (siehe unten) nicht erfassen.<br />

Für die Schätzung des Anteils gekaufter, jedoch nicht angewendeter Anthroposophischer<br />

Arzneimittel liegen uns keine empirischen Daten vor. Falls das Volumen der eingekauften<br />

Anthroposophischen Arzneimittel 20% höher als das dokumentierte Volumen angewandeter<br />

Arzneimittel liegen sollte, würden sich die diesbezüglichen Kosten im Vorjahr <strong>und</strong> im ersten<br />

Jahr um 10 € bzw. 7 € pro Patient erhöhen.<br />

Fehlerquellen bei der Kostenberechnung: vereinfachtes Kostenmodell<br />

Die knapp eintausend verschiedenen, in der Basisevaluation dokumentierten Anthroposophischen<br />

Arzneimittel verteilen sich auf 22 Darreichungsformen, bis zu drei Packungsgrößen <strong>und</strong><br />

einer Vielzahl von Preisgruppen; die Tagesdosis kann ebenfalls variieren. Aus arbeitsökonomischen<br />

Gründen wurde auf eine direkte Berechnung der Kosten <strong>für</strong> jedes verabreichte Arzneimittel<br />

verzichtet; die vorliegende Kostenschätzung basiert auf einem vereinfachten Modell<br />

des Arzneimittelverbrauchs der Patienten.<br />

Ein sehr wichtiger Faktor <strong>für</strong> jede Kostenschätzung anthroposophischer Arzneimittelanwendungen<br />

ist der relative Anteil der verwendeten Darreichungsformen. Beispielsweise kostet laut<br />

unserer Schätzung eine übliche Tagesdosierung eines Anthroposophischen Arzneimittels als<br />

Dilution, als Globuli oder als Tabletten jeweils nur 0,19 € pro Tag, <strong>für</strong> Mistelpräparate betragen<br />

die Tageskosten dagegen 2,47 €. Die Darreichungsformen der Anthroposophischen Arzneimittel<br />

wurden in der Patientenbefragung nicht dokumentiert, dagegen in der Arztdokumentation<br />

der verschriebenen Arzneimittel.

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