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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 382 von 534<br />

Arzt- <strong>und</strong> Patientendokumentation des Arzneimittelverbrauchs<br />

In der Basisevaluation wurde der Arzneimittelverbrauch der Patienten auf zweifache Weise<br />

registriert: Die Ärzte dokumentierten ab Studienaufnahme die von ihnen verschriebenen<br />

Arzneimittel mit Angabe der Packungsgröße, während die Patienten die von ihnen<br />

angewendeten Arzneimittel mit Angabe der Häufigkeit <strong>und</strong> Dauer der Anwendung<br />

dokumentierten. Für die Berechnung des Arzneimittelverbrauchs hat die<br />

Patientendokumentation gegenüber der Arztdokumentation zwei Vorteile:<br />

Nur die Patientendokumentation beinhaltet Angaben über den Arzneimittelverbrauch im<br />

Jahr vor Studienaufnahme, was einen direkten diesbezüglichen Vergleich des Vorjahrs mit<br />

dem ersten Jahr nach Studienaufnahme ermöglicht.<br />

Viele Patienten konsultierten vor <strong>und</strong> während der Studie neben dem Studienarzt auch<br />

andere Ärzte <strong>und</strong> bekamen dort z. T. ebenfalls Arzneimittel verschrieben. Solche Verschreibungen<br />

verursachten zusätzliche, relevante Kosten. Die Auswertung der Angaben der<br />

Patienten über Arztbesuche zeigt, dass Besuche bei anderen Ärzten nicht zu vernachlässigen<br />

sind. Beispielsweise wiesen die erwachsenen Patienten im ersten Jahr nach der Studienaufnahme<br />

im Durchschnitt 18,5 Arztbesuche auf, davon jedoch nur 6,4 Besuche beim<br />

Allgemeinarzt. (Annäherungsweise wird hier, wie bereits vorher, die Anzahl der Besuche<br />

von erwachsenen Patienten beim Allgemeinarzt mit der Anzahl der Besuche beim Studienarzt<br />

gleichgesetzt.)<br />

Aus diesen Gründen wurde der Arzneimittelverbrauch auf der Gr<strong>und</strong>lage der Patientendokumentation<br />

der angewendeten Arzneimittel berechnet. (Die Arztdokumentation wurde dagegen<br />

bei einem anderen Schritt der Kostenschätzung hinzugezogen, siehe unten.)<br />

Fehlerquellen bei der Berechnung des Umfangs des Arzneimittelverbrauchs: Dropout-Bias,<br />

Beobachtungsbias, Verbrauch vs. Einkauf von Arzneimitteln<br />

Zur Berechnung des Verbrauchs Anthroposophischer Arzneimittel wurden die Daten derjenigen<br />

Patienten der Basisevaluation-Hauptphase berücksichtigt, die die 3-, 6- <strong>und</strong> 12-Monats-Follow-up-Befragung<br />

beantworteten (Datensatz Stand 11.2001). Das sind 549 (82%) von<br />

669 befragten Patienten (Respondenten). 120 (18%) Patienten beantworteten die 3-, 6- oder<br />

12-Monats-Follow-up-Befragung nicht (Dropouts). 79 der 120 Dropouts beantworteten jedoch<br />

die 3-Monats-Follow-up-Befragung („Spät-Dropouts“), weshalb sie <strong>für</strong> eine spezielle Dropoutanalyse<br />

zur Verfügung standen: Diese Spät-Dropouts verbrauchten im Vorjahr zwar weniger<br />

Anthroposophische Arzneimittel als die Respondenten (Tagesdosierung 0,27 bzw. 0,41<br />

Arzneimittel; entsprechende Analyse <strong>für</strong> Dropouts <strong>und</strong> Respondenten der kombinierten 3-, 6-<br />

<strong>und</strong> 12-Monatsbefragung: 0,32 bzw. 0,41 Arzneimittel). Die auf S. 160 beschriebene Dropoutanalyse<br />

zeigt jedoch <strong>für</strong> den Vergleich des Vorjahrs mit den ersten 3 Monaten nach Studienaufnahme<br />

eine vergleichbare Zunahme des Verbrauchs Anthroposophischer Arzneimittel<br />

bei den Spät-Dropouts (Zunahme um 0,57 Arzneimittel pro Tag) wie bei den Respondenten<br />

(Zunahme um 0,60 Arzneimittel). Ein eventueller Dropout-Bias hätte deshalb höchstwahr-

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