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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 373 von 534<br />

Dropout-Bias<br />

Zur Berechnung der Inanspruchnahme von Begleittherapien <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsleistungen im<br />

ersten Jahr nach Studienaufnahme stehen diejenigen Patienten der Basisevaluation zur Verfügung,<br />

die die 6- <strong>und</strong> 12-Monats-Follow-up-Befragung beantwortet haben (Datensatz Stand<br />

11.2001). Das sind 85% (639/756) der befragten Patienten (Respondenten). 15% (117/756) der<br />

Patienten haben entweder die 6-Monats- oder 12-Monats-Follow-up-Befragung oder beide<br />

nicht beantwortet (Dropouts).<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist zu beachten, dass – im Gegensatz zur Fragestellung ‚Dropout-Bias beim<br />

Verlauf von Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> Lebensqualität’ (siehe Absatz 11.3.6 auf S. 353) – a<br />

priori kein Gr<strong>und</strong> zur Annahme besteht, Dropouts würden sich bzgl. der Inanspruchnahme von<br />

Leistungen <strong>und</strong> Therapien im Krankheitsverlauf tendenziell von Nicht-Dropouts unterscheiden.<br />

Die Nichtbeantwortung einer Follow-up-Befragung kann zufallsbedingt sein oder evtl. mit dem<br />

Krankheitsverlauf, insbesondere mit dem Nichtansprechen auf die Studientherapie („Therapieversager“),<br />

zusammenhängen. Bezüglich der Kostenfrage kann man jedoch a priori nicht<br />

davon ausgehen, Therapieversager würden insgesamt mehr – oder weniger – Therapien oder<br />

Leistungen in Anspruch nehmen als Respondenten: Therapieversager können die Studientherapie<br />

frühzeitig abbrechen, kompensatorisch andere Therapien in Anspruch nehmen, mit<br />

Therapien gr<strong>und</strong>sätzlich aufhören usw. Über die Inanspruchnahme von Ges<strong>und</strong>heitsleistungen<br />

durch Therapieversager können daher keine begründeten Annahmen getroffen werden.<br />

Möglich ist hingegen der Vergleich zwischen Dropouts <strong>und</strong> Respondenten bezüglich der bei<br />

Studienaufnahme erhobenen Merkmale (Dropoutanalysen). Für die Fragestellung ‚Begleittherapien<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsleistungen’ wurde deshalb eine Reihe von Dropoutanalysen durchgeführt:<br />

Bezüglich Geschlechterverteilung, Krankheits- <strong>und</strong> Symptomscore bei Studienaufnahme,<br />

Dauer <strong>und</strong> Diagnose der Haupterkrankung sowie Inanspruchnahme verschiedener<br />

Begleittherapien <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsleistungen im Vorjahr (Arztbesuche, <strong>medizinische</strong> Untersuchungen,<br />

stationäre Krankenhausbehandlung, ärztlich verordnete Kuren, Psychotherapie,<br />

physikalische Therapien <strong>und</strong> Ergotherapie, Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage) gab es keine<br />

signifikanten Unterschiede zwischen Dropouts <strong>und</strong> Respondenten. Lediglich bei der Altersverteilung<br />

<strong>und</strong> bei der Häufigkeit einer ICD-10-Diagnosegruppe ergaben sich statistisch signifikante<br />

Unterschiede: Die Dropouts waren im Vergleich zu den Respondenten im Median 4<br />

Jahre jünger <strong>und</strong> hatten seltener als Haupterkrankung eine Krankheit des Urogenitalsystems<br />

(0,9% vs. 5,0%; p = 0,0463).<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Überlegungen <strong>und</strong> Analysen gibt es keinen Hinweis auf bedeutsame Verzerrungen<br />

der Kostenbilanzierung durch einen Dropout-Bias. (Für die Berechnung des Arzneimittelverbrauchs<br />

im ersten Jahr werden zusätzlich Daten aus der 3-Monats-Follow-up-Befragung<br />

verwendet. Die Frage eines diesbezüglichen Dropout-Bias wird daher gesondert untersucht,<br />

siehe die Absätze 11.5.5 <strong>und</strong> 11.5.8 unten.)<br />

12.5.3 Heileurythmie, Anthroposophische Kunsttherapie <strong>und</strong> Rhythmische Massage

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