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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 372 von 534<br />

therapien erfolgte diese Dokumentation durch die Patienten selbst. Bezüglich der Anzahl der<br />

verabreichten Einheiten jeder Therapie oder Leistung, wurde jeweils das letzte Jahr vor Studienaufnahme<br />

mit dem ersten Jahr danach verglichen. Durch diese in der Rehabilitationsforschung<br />

allgemein verwendete Methode [594] werden eventuelle systematische Fehler <strong>und</strong><br />

Ungenauigkeiten in der Fragenbeantwortung durch die Patienten in den statistischen Untersuchungen<br />

weitgehend nivelliert, weil jeder Patient im Prinzip mit sich selbst verglichen wird.<br />

Durch den Vergleich von 12-Monatsperioden werden jahreszeitlich bedingte Verzerrungen<br />

vermieden.<br />

Dennoch sind mehrere Formen von Beobachtungsbias möglich, die fälschlicherweise den<br />

Eindruck einer Zunahme der Inanspruchnahme von Begleittherapien <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsleistungen<br />

hervorrufen können. Zwei Formen von Beobachtungsbias werden durch die Erhebungszeitpunkte<br />

der Studie ermöglicht:<br />

Bei Studienaufnahme wurden die Patienten nach der Inanspruchnahme von Therapien <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsleistungen in den letzten 12 Monaten gefragt. Die diesbezügliche Follow-up-Befragung<br />

erfolgte jedoch 6, 12, 18 <strong>und</strong> 24 Monate nach Studienaufnahme; es wurden bei jeder<br />

Follow-up-Befragung die gleichen Fragen im Hinblick auf Therapien <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsleistungen<br />

in den letzten 6 Monaten gestellt. Bei der Befragung zur Arzneimittelanwendung<br />

wurden sogar <strong>für</strong> die ersten 6 Monate zwei 3-Monatszeitfenster verwendet. Um zwei<br />

12-Monatsperioden miteinander vergleichen zu können, wurden die Patientenangaben der<br />

6-Monats- <strong>und</strong> der 12-Monats-Follow-up-Befragung (bezüglich Arzneimittelanwendung auch<br />

die Angaben der 3-Monats-Befragung) zusammengeführt.<br />

Weil das Erinnerungsvermögen mit zunehmender Zeit abnimmt, besteht die Möglichkeit,<br />

dass Patienten Therapien <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsleistungen des letzten Jahres vor Studienaufnahme<br />

nicht mehr angeben konnten, die in einer Befragung hinsichtlich der letzten 3 oder 6<br />

Monate dokumentiert worden wären. Die Folge wäre eine zu geringe Angabe der Inanspruchnahme<br />

der Leistungen oder Therapien im Vorjahr.<br />

Falls der Patient den Wechsel von einer 12-Monatsbefragung (über das Vorjahr) auf eine<br />

6-Monatsbefragung (über das Jahr nach Studienaufnahme) übersieht, können zu hohe<br />

Angaben über das Jahr nach Studienaufnahme entstehen. Beispielsweise wurden bei der<br />

Plausibilitätskontrolle der Patientenangaben über Arbeitsunfähigkeitstage in den letzten 6<br />

Monaten bei sechs Patienten Angaben von mehr als 6 Monaten Dauer der Arbeitsunfähigkeit<br />

entdeckt.<br />

Schließlich kann alleine die wiederholte Befragung derselben Themen zu einem verschärften<br />

Bewusstsein <strong>für</strong> die Thematik führen, was ebenfalls fälschlich zunehmende<br />

Mengenangaben verursachen kann.<br />

Aus diesen Gründen wurde bei Therapien <strong>und</strong> Leistungen, deren Inanspruchnahme von den<br />

Patienten wiederholt dokumentiert wurden, die Möglichkeit einkalkuliert, dass der tatsächliche<br />

Umfang im Vorjahr 10% höher als der dokumentierte Umfang liegen könnte (siehe unten).

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