03.06.2013 Aufrufe

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 365 von 534<br />

Verschlechterung beim nächsten Follow-up wurden von der Auswertung ausgeschlossen<br />

(Diagramm 117). Dieser Ausschluss führte zwar zu einer weniger ausgeprägten Verbesserung<br />

nach 3 Monaten; ab dem 6-Monats-Follow-up war der Verlauf jedoch vergleichbar oder sogar<br />

günstiger als ohne Ausschluss.<br />

Symptomscore<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Regression towards the mean -<br />

Egression from the mean<br />

0 3 6 12 18 24<br />

Monate<br />

Ohne Bias-<br />

Suppression<br />

Ausschluss<br />

0-3-6 u. 0-6-12<br />

Diagramm 117 Symptomscore im Verlauf, Skalenwerte von 0 (nicht vorhanden)<br />

bis 10 Punkten (schwerst möglich), Mittelwerte + SD. Patienten mit Dauer<br />

der Haupterkrankung ≥ 1 Jahr bei Studienaufnahme (n = 540). Ausschluss<br />

0-3-6 u. 0-6-12 (n = 194): Ausschluss von Patienten mit Verbesserung des<br />

Symptomscores zwischen Aufnahme <strong>und</strong>- 3 Monats-Follow-up <strong>und</strong> Verschlechterung<br />

zwischen 3- <strong>und</strong> 6-Monats-Follow-up <strong>und</strong>/oder Verbesserung<br />

0-6 Mo. <strong>und</strong> Verschlechterung 6-12 Mo.<br />

Schlussfolgerung<br />

Die vorher beschriebene Bias-Suppression (Ausschluss von Patienten mit Krankheitsdauer < 1<br />

Jahr) demonstriert, dass zumindest <strong>für</strong> eine Untergruppe der Patienten die beobachtete Besserung<br />

durch Spontanverbesserungen nicht erklärt werden kann. Ein Bias infolge von Symptomschwankungen<br />

<strong>und</strong> „regression towards the mean“ (RTTM) kann – auch nach dieser<br />

Bias-Suppression – nicht vollständig ausgeschlossen werden. Das RTTM-Potenzial erscheint<br />

jedoch sehr gering, da typische Voraussetzungen hier<strong>für</strong> nicht (Studienselektion ausschließlich<br />

von Patienten mit Symptomausprägung über einem Schwellenwert) bzw. nur teilweise (sofortige<br />

Studienaufnahme bei Erstkonsultation <strong>für</strong> aktuelle Erkrankung) zutrafen, <strong>und</strong> weil probatorische<br />

Ausschlüsse von Patienten mit nachweisbaren Symptomschwankungen keine bedeutsamen<br />

Änderungen im Ergebnis ergaben.<br />

12.3.10 Zusammenfassung: Bias-Identifikation, Assessment <strong>und</strong> Suppression<br />

In den Absätzen 11.3.2 bis 11.3.9 wurde am Beispiel des Symptomscores diskutiert, inwieweit,<br />

zusätzlich zu den anthroposophischen Therapien, systematische oder zufällige Fehlerquellen<br />

(Biasfaktoren) die Verbesserungen der Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />

Lebensqualität in der Basisevaluation vorgetäuscht oder beeinflusst haben könnten. Im Folgenden<br />

soll diese Diskussion methodisch charakterisiert <strong>und</strong> zusammengefasst werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!