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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 361 von 534<br />

Begleittherapie-Bias: Bewertung <strong>und</strong> Schlussfolgerung<br />

Die vorher beschriebene Bias-Kontrolle (Ausschluss von Patienten mit Begleittherapien in den<br />

ersten 6 Monaten nach Studienaufnahme) demonstriert, dass zumindest <strong>für</strong> eine Untergruppe<br />

der Patienten die beobachtete Besserung durch Begleittherapie-Bias nicht erklärt werden kann.<br />

Eine mögliche Erklärung <strong>für</strong> die weniger ausgeprägte Verbesserung bei Patienten mit nichtanthroposophischen<br />

Begleittherapien wäre, dass Begleittherapien ein Indikator <strong>für</strong> Multimorbidität<br />

<strong>und</strong> somit ein Indikator <strong>für</strong> eine schlechtere Prognose sind.<br />

Bei den ausgeschlossenen Patienten ist eine Verzerrung durch Begleittherapie-Bias möglich.<br />

Allerdings muss betont werden, dass das Ausschlussverfahren in zweifacher Hinsicht konservativ<br />

ist:<br />

Jegliche nichtanthroposophische Begleittherapie führte zum Ausschluss – ohne Prüfung, ob<br />

die betreffende Begleittherapie eine Relevanz <strong>für</strong> die im Symptomscore fasste Krankheitssymptomatik<br />

haben könnte.<br />

Bei den nichtanthroposophischen Begleittherapien wird es sich zum Teil um Dauertherapien<br />

handeln, ohne Potenziale <strong>für</strong> Verbesserung der Krankheitsbeschwerden. Beispielsweise<br />

erhielten im ersten Jahr nach Studienaufnahme 209 von 575 auswertbaren Patienten<br />

eine physikalische Therapie; hiervon war bei 63% (131/209) der Patienten im vergangen<br />

Jahr ebenfalls eine physikalische Therapie verabreicht worden, nur bei 37% (78/209)<br />

war die physikalische Therapie neu.<br />

12.3.9 Spontanverbesserungen<br />

Einleitung<br />

Nachfolgende Diskussion <strong>und</strong> Zusatzanalysen betreffen das Potenzial <strong>für</strong> Spontanverbesserung<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> „regression towards the mean“. Diese Fragestellung betrifft alle Zielparameter der<br />

Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> der Lebensqualität <strong>und</strong> wird hier am Beispiel des Symptomscores<br />

bearbeitet.<br />

Spontanverbesserung<br />

In die Basisevaluation konnten Patienten mit jeglicher Erkrankung aufgenommen werden.<br />

Hinsichtlich des Potenzials <strong>für</strong> Spontanverbesserung kann man die Erkrankungen der Patienten<br />

in drei Gruppen einteilen (Tabelle 140):<br />

Potenzial <strong>für</strong> Spontanverbesserung<br />

Krankheitsgruppe Spontanverbesserung<br />

Gruppe A: Akut selbstlimitierend Spontanverbesserung sehr häufig<br />

Gruppe B: Chronisch mit konstanter (ggf. progredienter) Symptomatik<br />

Gruppe C: Chronisch mit fluktuierender Symptomatik<br />

Spontanverbesserung sehr selten<br />

Spontanverbesserung im Wechsel mit<br />

Spontanverschlechterung<br />

Tabelle 140 Einteilung der Erkrankungen der Patienten der Basisevaluation hinsichtlich des Potenzials <strong>für</strong> Spontanverbesserung

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