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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 359 von 534<br />

Es muss allerdings betont werden, dass eine solche Miteinbeziehung von neuen Beschwerden,<br />

um einen eventuellen Symptomverschiebungs-Bias Rechnung zu tragen, eine Überkorrekturdarstellt.<br />

Denn nicht jede neue Beschwerde stellt eine Symptomverschiebung dar; die<br />

neuen Beschwerden sind teilweise tatsächlich neu <strong>und</strong> stehen nicht im direkten Zusammenhang<br />

mit dem Krankheitskomplex, weswegen die anthroposophischen Therapien bei Studienaufnahme<br />

verordnet wurden. Das Modellprojekt Anthroposophische Medizin <strong>und</strong> die Basisevaluation<br />

erproben die Behandlung bestehender Indikationen; die Frage, ob anthroposophische<br />

Therapien darüber hinaus Erkrankungen vorbeugen können, kann durch die Basisevaluation<br />

nicht beantwortet werden.<br />

Schlussfolgerung<br />

Eine Beeinflussung des Symptomscores durch Symptomverschiebung ist möglich; das potenzielle<br />

Höchstmaß an Verzerrung beträgt allerdings höchstens 10% der beobachteten Verbesserung<br />

des Symptomscores. Für die anderen Zielparameter der Krankheitsbeschwerden<br />

(Krankheitsscore, ADS-L, FFbH-R, LBPRS-Schmerzscore) <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Lebensqualität (SF-36,<br />

KINDL, KITA) hätten eventuelle Symptomverschiebungen keine Relevanz.<br />

12.3.8 Begleittherapien<br />

Relevante nichtanthroposophische Begleittherapien in der Basisevaluation<br />

In die Basisevaluation wurden Patienten aufgenommen, die aufgr<strong>und</strong> chronischer Erkrankungen<br />

mit einer neuen anthroposophischen Therapie beginnen sollten. Nichtanthroposophische<br />

Begleittherapien – wegen der aktuellen Erkrankung oder wegen Begleiterkrankungen – waren<br />

erlaubt.<br />

Etwa drei Viertel der Patienten der Basisevaluation erhielten in den ersten 6 Monaten nach<br />

Studienaufnahme eine nichtanthroposophische Begleittherapie: physikalische Therapie, Psychotherapie,<br />

Heilpraktikerbehandlung, nichtanthroposophische Arzneimitteltherapie, Krankenhaus-<br />

oder Kuraufenthalt. Solche Begleittherapien könnten die in den ersten 6 Monaten<br />

nach Studienaufnahme beobachtete Verbesserung der Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />

Lebensqualität mit verursacht haben.<br />

Für den Symptomscore wurde in einer zusätzlichen Analyse dieser Biasfaktor durch Ausschluss<br />

derjenigen Patienten supprimiert, die in den ersten 6 Monaten nach Studienaufnahme<br />

mindestens eine nichtanthroposophische Begleittherapie erhielten (76%, 541 von 715 diesbezüglich<br />

auswertbaren Patienten; alle hier vorgestellten Bias-Analysen beziehen sich auf Begleittherapie-auswertbaren<br />

Patienten). Berücksichtigte Begleittherapien waren stationäre<br />

Krankenhaus- <strong>und</strong> Kuraufenthalte, physikalische Therapien, Psychotherapien, Heilpraktikerbesuche<br />

sowie nichtanthroposophische Arzneimittel. (Arzneimitteleinnahme seltener als 1 Tag<br />

pro Monat wurde nicht als Begleittherapie klassifiziert. Auch wurde „Massage“ als Begleittherapie<br />

bei Patienten mit Rhythmischer Massage als Studientherapie nicht als Begleittherapie<br />

klassifiziert. Die hier verwendeten Kriterien sind strenger als die in Tabelle 89 auf S. 167<br />

verwendeten Kriterien.)

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