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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 346 von 534<br />

11.3.10 folgt eine Zusammenfassung <strong>und</strong> Gesamtbewertung sowie eine nähere Charakteristik<br />

der methodischen Vorgehensweise.<br />

Im Absatz 11.4 auf S. 369 werden einige spezielle Aspekte der Biasmöglichkeiten in der Zusatzevaluation<br />

LWS-Syndrom diskutiert. Im Absatz 11.3 auf S. 344 ff. wird der mögliche<br />

Einfluss von Biasfaktoren auf zwei weitere Fragestellungen der Basisevaluation erörtert: die<br />

Inanspruchnahme von Begleittherapien <strong>und</strong> die Kostenentwicklung.<br />

12.3.2 Multiples-Hypothesen-Testen-Bias<br />

Die statistische Analyse der Basisevaluation umfasst viele Vorher-Nachher-Vergleiche mit<br />

Hypothesentests (Wilcoxon-Test, Mc-Nemar-Test). Diese Hypothesentests betreffen z. T.<br />

verwandte Fragestellungen: Vergleiche verschiedener Follow-up-Zeitpunkte bei den gleichen<br />

Patienten <strong>und</strong> Zielparametern (z. B. Symptomscore 0 vs. 6 Monate <strong>und</strong> 0 vs. 12 Monate) <strong>und</strong><br />

Vergleiche verwandter Zielparameter (z. B. Symptomscore <strong>und</strong> Krankheitsscore). Multiple<br />

Hypothesentests zu verwandten Fragestellungen erhöhen die Chancen des Typ-1- oder<br />

α-Fehlers, d. h. des zufälligen Auftretens statistisch signifikanter Ergebnisse.<br />

Ein solcher Multiples-Hypothesentesten-Bias hätte eine Rolle spielen können, falls aus multiplen<br />

statistischen Vergleichen nur ein- oder zweimal ein statistisch signifikantes Ergebnis<br />

resultiert hätte. Dies war aber nicht der Fall. Für den Symptomscore zeigten die Vergleiche des<br />

Aufnahmewertes mit den Werten nach 3, 6, 12, 18, 24 <strong>und</strong> 48 Monaten ausnahmslos signifikante<br />

Unterschiede; alle diesbezüglichen p-Werte waren < 0,001. Die niedrigste Untergrenze<br />

des 95%-Konfidenzintervalls <strong>für</strong> den geschätzten Median der Differenzen fand sich <strong>für</strong> den<br />

Vergleich Aufnahme vs. 3 Monate <strong>und</strong> betrug 2,33 Punkte. Das gleiche Bild ergibt sich <strong>für</strong><br />

andere Verlaufsuntersuchungen krankheitsrelevanter Parameter in der Basisevaluation, weshalb<br />

eine relevante Beeinflussung der Ergebnisse durch einen Multiples-Hypothesentesten-Bias<br />

nicht in Frage kommt.<br />

12.3.3 Äußere Lebensereignisse<br />

Positive <strong>und</strong> negative äußere Ereignisse<br />

Der Verlauf vieler Krankheiten kann durch positive äußere Lebensereignisse (z. B. Wegfall<br />

eines Krankheitsstressors), wie durch negative Ereignisse (z. B. Todesfall eines Lebenspartners)<br />

beeinflusst werden. Inwieweit eine solche Beeinflussung tatsächlich vorkommt, ist aber unzureichend<br />

untersucht.<br />

Die Fragestellung wurde vor allem bei depressiven Störungen <strong>und</strong> anderen psychiatrischen wie<br />

psychosomatischen Krankheitsbildern studiert [171,336,557,882]. Es zeigt sich, dass auch<br />

positive Ereignisse bei entsprechendem prämorbidem Zustand als negative Stressoren erlebt<br />

werden können [847] <strong>und</strong> dass die Interpretation eines Ereignisses als positiv oder negativ von<br />

Persönlichkeitsmerkmalen abhängen kann [336].

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