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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 345 von 534<br />

hoch ausfiel („regression towards the mean“ vgl. Diskussion im Absatz 11.3.9). Bei den anderen<br />

erwachsenen Patienten bestanden bei Studienaufnahme z. T. keine oder nur geringfügige<br />

psychische Symptome oder die psychische Problematik war nicht Gegenstand der Behandlung.<br />

Interessanterweise traten in der BE-DEP hinsichtlich der 6-Monats-Prä-Post-Effekstärken<br />

keine derart starken Unterschiede zwischen den individualisierten Instrumenten <strong>und</strong> den<br />

SF-36-Skalen auf, wie unter allen erwachsenen Patienten. Die Effektstärken lagen <strong>für</strong> den<br />

Krankheitsscore bei 1,39, <strong>für</strong> den Symptomscore bei 1,18 <strong>und</strong> damit vergleichbar mit denen der<br />

SF-36 Psychischen Summenskala (1,28). Sechs der acht SF-36-Subskalen <strong>und</strong> die SF-36-Skala<br />

Ges<strong>und</strong>heitsveränderung wiesen hohe (≥ 0,80) Effektstärken auf.<br />

Zusatzevaluation LWS-Syndrom<br />

Bei den Patienten der Zusatzevaluation LWS-Syndrom (BE-LWS) waren die<br />

6-Monats-Prä-Post-Effektstärken der meisten relevanten Skalen hoch: Krankheitsscore: 1,33;<br />

Symptomscore: 1,02; Funktionsfragebogen Hannover <strong>für</strong> Rückenschmerzen: 0,86; SF-36<br />

Körperliche Summenskala: 0,81.<br />

Es ergab sich jedoch eine Diskrepanz zwischen den Effektstärken zweier Schmerzskalen: <strong>für</strong><br />

den LBPRS-Schmerzscore betrug die Effektstärke 0,44; <strong>für</strong> die SF-36-Subskala Körperliche<br />

Schmerzen dagegen 0,93. Die letztgenannte Skala basiert auf zwei Fragen zu Schmerzen im<br />

Allgemeinen (Schmerzstärke <strong>und</strong> Behinderung durch Schmerzen). Der LBPRS-Schmerzscore<br />

basiert hingegen auf drei Fragen zu Rückenschmerzen <strong>und</strong> drei Fragen zu Unterschenkelschmerzen.<br />

Der LBPRS-Schmerzscore war vermutlich deshalb weniger änderungssensitiv als<br />

die SF-36-Subskala Körperliche Schmerzen, weil Unterschenkelschmerzen in der BE-LWS bei<br />

Studienaufnahme wenig ausgeprägt waren <strong>und</strong> sich deshalb nur wenig verbessern konnten<br />

(Bodeneffekt).<br />

12.3 Interne Validität: Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> Lebensqualität<br />

12.3.1 Einleitung<br />

Die im Absatz 11.1 auf S. 336 erläuterten positiven Studienergebnisse traten in den ersten 3 bis<br />

6 Monaten nach Studienaufnahme ein, während der Anwendung der anthroposophischen<br />

Therapien. Diese sind die Studientherapien im engeren Sinne (Anthroposophische Kunsttherapie,<br />

Heileurythmie, Rhythmische Massage <strong>und</strong> Anthroposophisch-ärztliche Leistungen, d. h.<br />

Arztgespräche) <strong>und</strong> anthroposophische Arzneitherapien.<br />

In diesem Teil der Diskussion soll untersucht werden, inwieweit, zusätzlich zu den anthroposophischen<br />

Therapien, systematische oder zufällige Fehlerquellen (Biasfaktoren) die Verbesserungen<br />

der Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität vorgetäuscht<br />

oder beeinflusst haben könnten. Diese Untersuchung wird am Beispiel des Symptomscores<br />

durchgeführt; andere Zielparameter werden nur am Rande erörtert. Die einzelnen in<br />

Frage kommenden Biasfaktoren werden in den Absätzen 11.3.2 bis 11.3.9 behandelt; im Absatz

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