03.06.2013 Aufrufe

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 339 von 534<br />

werbspersonen waren im Vorjahr gar nicht arbeitsunfähig gewesen (0 AU-Tage), weshalb<br />

keine zusätzliche Verbesserung dieses sek<strong>und</strong>ären Zielparameters möglich war.<br />

Wenn man die Entwicklung des Arbeitsunfähigkeitsgeschehens in Untergruppen nach Anzahl<br />

der AU-Tage betrachtet, fällt die folgende gegenläufige Entwicklung auf: Im Vergleich des<br />

Vorjahrs mit dem ersten Jahr nach Studienaufnahme vermehrte sich die Anzahl der Patienten<br />

mit 1 bis 13 AU-Tagen von 38 (16%) auf 66 (28%) Patienten, während die Anzahl der Patienten<br />

mit ≥ 14 AU-Tagen abnahm. Besonders stark war die Verringerung der Anzahl Patienten mit ≥<br />

28 AU-Tagen von 65 (28%) Patienten im Vorjahr auf 46 (20%) im Jahr nach Studienaufnahme.<br />

Um die Entwicklung der AU-Tage näher zu beleuchten, wurde die diesbezüglich am<br />

schwersten betroffenen Gruppe mit mindestens 28 AU-Tagen im Vorjahr oder im Jahr nach<br />

Studienaufnahme (AU-LANG) mit den Erwerbspersonen mit weniger als 28 AU-Tagen im<br />

Vorjahr (AU-KURZ) verglichen. Selbständige <strong>und</strong> freiberuflich Tätige waren in AU-LANG<br />

seltener vertreten als in AU-KURZ, während bei Arbeitslosen der umgekehrte Fall vorlag;<br />

ähnliche Beziehungen zwischen Beschäftigungskategorien <strong>und</strong> Arbeitsunfähigkeit finden sich<br />

auch in der Bevölkerung [719].<br />

Hinsichtlich wichtiger Merkmale wie Alter, Geschlecht, Dauer der Haupterkrankung <strong>und</strong><br />

Anzahl der Begleiterkrankungen gab es jedoch keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den<br />

Gruppen. In AU-LANG war die Diagnose der Haupterkrankung häufiger eine psychische<br />

Erkrankung als in AU-KURZ (33% vs. 23%). Außerdem lag der Krankheitsscore <strong>und</strong> der<br />

Symptomscore vor Behandlungsbeginn in AU-LANG geringfügig (weniger als eine halbe<br />

Standardabweichung) höher, d. h. schlechter als in AU-KURZ. Dieser statistisch nicht signifikante<br />

Trend zu einer stärkeren Ausprägung der Krankheitsbeschwerden in AU-LANG blieb<br />

im ersten Behandlungsjahr – bei etwa vergleichbarer Verbesserung der Krankheitsbeschwerden<br />

in beiden Gruppen – bestehen.<br />

Die o. g. krankheitsbezogenen Unterschiede (Diagnosen, Krankheitsscore, Symptomscore)<br />

zwischen Erwerbspersonen mit wenig bzw. vielen AU-Tagen können u. E. die Entwicklung des<br />

Arbeitsunfähigkeitsgeschehens nicht zufrieden stellend erklären. Außer der krankheitsbedingten<br />

Funktionseinschränkung <strong>und</strong> persönlich-sozialer Faktoren ist die Arbeitsunfähigkeit<br />

auch von arbeitsplatzspezifischen <strong>und</strong> arbeitsmarkttechnischen Faktoren abhängig, die im<br />

Modellprojekt Anthroposophische Medizin nicht Gegenstand der Untersuchung waren [412].<br />

Schließlich ist ein befragungstechnischer Beobachtungsbias nicht auszuschließen, der bei einem<br />

Teil der Patienten zu einem falschen Eindruck einer Vermehrung der Anzahl der AU-Tage<br />

geführt haben könnte (vgl. Diskussion im Absatz 11.5.1 auf S. 371).<br />

12.2.2 Krankheitsbeschwerden <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität: Unterschiedlich<br />

hohe Responderquoten<br />

Unterschiedlich hohe 6-Monats-Responderquoten<br />

Der Anteil der Patienten der Basisevaluation, bei denen im Vergleich des Aufnahmewerts mit<br />

dem 6-Monats-Wert eine Verbesserung von Krankheitsbeschwerden oder von Skalen der ge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!