03.06.2013 Aufrufe

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 328 von 534<br />

289 Kinder (100%) wurden in die Gruppen Medikamentöse Therapie oder Kombinierte<br />

Therapie randomisiert.<br />

33 Kinder (11%) vollzogen die Dosistitrierungsperiode nicht; Gründe waren Verweigerung<br />

einer medikamentöse Behandlung (n = 17), Therapieabbruch (n = 11, davon vier Kinder<br />

mit schweren Nebenwirkungen), inkomplette Dokumentation (n = 4), Umzug (n = 1).<br />

256 (89%) Kinder vollzogen die Dosistitrierungsperiode.<br />

198 (69% der ursprünglich randomisierten) Kinder wiesen während der Anwendung<br />

von Methylphenidat ein deutlich gebessertes Krankheitsbild auf, jedoch nicht während<br />

der Anwendung von Placebo (Methylphenidat-Responder) <strong>und</strong> erhielten nach der Dosistitrierungsperiode<br />

Methylphenidat. Nach 14 Monaten wandten 174 Kinder (60%)<br />

weiterhin Methylphenidat an.<br />

32 Kinder (11%) wiesen sowohl an Tagen der Methylphenidat-Einnahme als auch an<br />

Tagen der Placebo-Einnahme ein deutlich gebessertes Krankheitsbild auf (Placebo-Responder)<br />

<strong>und</strong> erhielten nach der Dosistitrierungsperiode zunächst keine Psychostimulanzien,<br />

wonach zwei Familien die weitere Studienteilnahme ihres Kindes<br />

verweigerten. 27 Kinder (9%) erhielten später wegen Wiederauftreten einer<br />

ADHS-Symptomatik Methylphenidat, davon nahmen 23 Kinder (8%) noch am Ende<br />

der Studie Methylphenidat ein. Drei Kinder (1%) nahmen nach der Dosistitrierungsperiode<br />

keine Psychostimulanzien ein (möglicher klinisch relevanter Placeboeffekt).<br />

26 Kinder (9%) waren Methylphenidat- <strong>und</strong> Placebo-Nonresponder <strong>und</strong> erhielten danach<br />

ohne Verblindung D-Amphetamin. Am Studienende nahmen davon zwölf Kinder<br />

(4%) D-Amphetamin <strong>und</strong> sechs Kinder (2%) Methylphenidat.<br />

Insgesamt nahmen somit am Studienende 209 (72%) der 289 ursprünglich zu einer<br />

Methylphenidat-Therapie randomisierten Kinder Methylphenidat ein.<br />

Die folgenden Nebenwirkungen durch Methylphenidat wurden mit signifikanter Dosis-Effekt-Beziehung<br />

beobachtet: Appetitverminderung, Langeweile <strong>und</strong> Lustlosigkeit,<br />

Bauchschmerzen, Weinerlichkeit <strong>und</strong> Schlaflosigkeit.<br />

97 (67%) der 145 Kinder der Gruppe Hausärztliche Therapie erhielten während der<br />

14-monatigen Dauer der MTA-Studie eine medikamentöse Therapie wegen ADHS, 84 Kinder<br />

(56%) erhielten Methylphenidat [546], jedoch in deutlich niedrigerer Dosierung als in der<br />

Gruppe Medikamentöse Therapie [386].<br />

Nach anderen Zusammenstellungen sind die häufigsten Nebenwirkungen durch Psychostimulanzien<br />

Appetitverminderung (bei bis zu 80% der Behandelten), Gewichtsverlust (bei<br />

10%-15%), Schlafstörungen sowie Kopf- <strong>und</strong> Bauchschmerzen [155,232,808]. Zu den weiteren<br />

Nebenwirkungen gehören Wachstumsverzögerungen, Herzrhythmusstörungen, bleibende<br />

Tics, erhöhte Krampfbereitschaft [822] <strong>und</strong> evtl. das langfristige Risiko eines Medikamentenmissbrauchs<br />

[483]. Bis zu 30% der mit Medikamenten behandelten Kinder sind entweder<br />

Non-Responder oder tolerieren die Medikation wegen auftretender Nebenwirkungen schlecht;

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!