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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 327 von 534<br />

Medikamentöse Therapie (n = 144): Nach einer Einleitungsperiode von 4-11 Tagen mit<br />

Anleitung zur Medikamenteneinnahme <strong>und</strong> Ausschluss gravierender Sofortnebenwirkungen<br />

wurde über 28 Tage Methylphenidat im randomisierten Doppelblind-Crossoverdesign<br />

dreimal täglich in drei Dosierungen gegen Placebo getestet (Dosistitrierungsperiode).<br />

Mittels einer strukturierten Beobachtung der ADHS-Symptomatik, Beeinträchtigung <strong>und</strong><br />

Nebenwirkungen wurden Verträglichkeit, Responderstatus <strong>und</strong> optimale Dosis ermittelt.<br />

Bei erfolgreicher Einstellung auf Methylphenidat wurde diese Therapie mit monatlicher<br />

Kontrolle über 14 Monate weitergeführt. Bei erfolgloser Einstellung auf Methylphenidat<br />

wurden ohne Verblindung D-Amphetamin, Pemolin, Imipramin oder andere Arzneimittel<br />

getestet [294,546,809].<br />

Verhaltenstherapie (n = 144): Die Therape bestand aus Elterntraining (27 Einheiten<br />

Gruppentherapie + acht Einheiten Individualtherapie), Interventionen in der Schule des<br />

Kindes <strong>und</strong> einem intensiven Sommerkurs (fünf Tage pro Woche über acht Wochen) mit<br />

Sport, Einübung sozialer Fähigkeiten <strong>und</strong> schulischen Übungen [838].<br />

Kombinierte Therapie (n = 145): eine Integration der oben beschriebenen Medikamentösen<br />

Therapie <strong>und</strong> Verhaltenstherapie [386].<br />

Hausärztliche Therapie (n = 145): Rücküberweisung zum Hausarzt (ggf. Etablierung eines<br />

Hausarztkontaktes), Kontrolluntersuchungen bei Studienaufnahme <strong>und</strong> nach drei, sieben<br />

<strong>und</strong> 14 Monaten.<br />

In allen vier Therapiegruppen der MTA-Studie verbesserte sich die Kernsymptomatik (Hyperaktivität,<br />

Impulsivität, Unaufmerksamkeit) kontinuierlich. Die Verbesserung war bei Medikamentöser<br />

<strong>und</strong> Kombinierter Therapie signifikant stärker als bei Verhaltenstherapie oder<br />

Hausärztlicher Therapie; die Effektstärken <strong>für</strong> diese Unterschiede waren mittelgroß (0,5-0,6).<br />

Hinsichtlich weiterer Symptome (oppositionelles Verhalten, Aggressivität, internalisierende<br />

Symptome, soziale Fähigkeiten, Eltern-Kinder-Interaktionen <strong>und</strong> Schulleistungen) waren<br />

Medikamentöse Therapie, Verhaltenstherapie <strong>und</strong> Kombinierte Therapie gleichwertig <strong>und</strong><br />

allesamt der Hausärztlichen Therapie überlegen.<br />

Eine Kategorisierung der Patienten am Studienende in „normalisiert“ vs. „nicht normalisiert“<br />

aufgr<strong>und</strong> der ADHS-Kernssymptomatik <strong>und</strong> der Störung mit Oppositionellem Trotzverhalten<br />

ergab folgende „Normalisierungsraten“: Kombinierte Therapie: 68% der Kinder;<br />

Medikamentöse Therapie: 56%; Verhaltenstherapie: 34%; Hausärztliche Therapie: 25% [746].<br />

Eine Post-hoc-Analyse mit kombinierter Bewertung der Kern- <strong>und</strong> Zusatzsymptomatik [173]<br />

ergab eine signifikante, jedoch geringfügige Überlegenheit der Kombinierten Therapie über die<br />

Medikamentöse Therapie (p = 0,012; Effektstärke 0,28). Explorative Untergruppenanalysen<br />

zeigten bei Kindern mit komorbiden Angststörungen bessere Ergebnisse der Verhaltenstherapie<br />

als in der Gesamtanalyse [547].<br />

In der MTA-Studie wurde die medikamentöse Therapie wie folgt durchgeführt [295,809]:

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