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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 322 von 534<br />

Glucocorticoide angewendet hatten, obwohl die Glucocorticoidtherapie <strong>für</strong> diesen Schweregrad<br />

nicht empfohlen wird.<br />

Inhalative Glucocorticoide bei Personen mit Asthma in Deutschland<br />

Schweregrad Glucocorticoide empfohlen<br />

Glucocorticoide angewandt (% Ja)<br />

Kinder Erwachsene<br />

4 Schwer Ja 21% 30%<br />

3 Persistierend Mittelgradig Ja 27% 30%<br />

2<br />

Leicht Ja 27% 35%<br />

1 Intermittierend Nein 15% 18%<br />

Tabelle 135 Inhalative Glucocorticoide bei Asthma, nach Schweregrad. Empfehlungen der Ddeutschen Atemwegsliga<br />

[842], Anteil der Anwender unter Personen mit Asthma in Deutschland in der Studie Asthma Insights and Reality in Europe<br />

(AIRE) [805].<br />

11.4.6 Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung<br />

Häufigkeit: Epidemiologie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung<br />

Zwischen 13% <strong>und</strong> 27% aller Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen in Deutschland weisen Verhaltensauffälligkeiten,<br />

Leistungs- oder emotionale Störungen auf [883]. Die Prävalenz der Störungen<br />

von Aufmerksamkeit, Impulskontrolle <strong>und</strong> Hyperaktivität hängt vom verwendeten<br />

Diagnosesystem ab: Nach den DSM-IV-Kriterien [67] tritt die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung<br />

(ADHS) bei 5%-10% der Bevölkerung auf – oft zusammen mit<br />

anderen psychiatrischen Erkrankungen. Die ICD-10-Forschungskriterien [839] sind restriktiver<br />

<strong>und</strong> schließen die entsprechende Diagnose Hyperkinetische Störung (HKS) bei psychiatrischer<br />

Komorbidität aus (was in der Forschungsliteratur jedoch wenig befolgt wird, siehe auch die<br />

Diskussion über Komorbidität weiter unten). Dementsprechend liegen die Prävalenzraten dieser<br />

Störung nach ICD-10 zwischen 1% <strong>und</strong> 2% [747]. Im Folgenden wird die Abkürzung<br />

ADHS allgemein verwendet; bei Verwendung eines spezifischen Klassifikationssystems wird<br />

dieses zusätzlich erwähnt.<br />

In einer jüngeren deutschen Stichprobe lag bei Kindern im Alter von 6-10 Jahren die Prävalenz<br />

von ADHS nach DSM-IV bei 6,0%, die Prävalenz der Hyperkinetischen Störung nach ICD-10<br />

dagegen bei 2,4%. Nach DSM-IV werden drei Untergruppen von ADHS genannt; ihre Prävalenz<br />

betrug: Überwiegend Unaufmerksamer Typ: 2,4%; Überwiegend Hyperaktiv-impulsiver<br />

Typ: 2,4%; Mischtyp: 1,8%. Bei dieser Studie ist allerdings eine zu hohe Prävalenz aufgr<strong>und</strong><br />

eines Selektionsbias nicht unwahrscheinlich, da die Rücklaufquote nur 28% betrug <strong>und</strong> andere<br />

Studien mit wesentlich höheren Rücklaufquoten deutlich niedrigere Prävalenzraten <strong>für</strong> entsprechende<br />

Einzelsymptome aufweisen [141].<br />

In der Literatur wurden die folgenden Prävalenzraten komorbider Störungen bei ADHS ermittelt:<br />

Oppositionelle Störung des Sozialverhaltens (ca. 50%), andere Verhaltensstörungen<br />

(30%-50%), Angststörungen (20%-25%), Affektive Störungen (10%-40%), Lernstörungen,<br />

Teilleistungsschwächen (10%-25%), Tics (bis 30%) [218]. Genetische Studien deuten auf

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