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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 315 von 534<br />

Behandlung, Arzneimittel <strong>und</strong> Rehabilitierung <strong>und</strong> zu 39% auf indirekte Kosten durch Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Erwerbsunfähigkeit sowie Kosten durch vorzeitige Todesfälle [564]. Für das Jahr 1996<br />

schätzten andere Autoren die Kosten auf 3,0 Milliarden Euro; hierbei blieben jedoch die Kosten<br />

der ambulanten ärztlichen Leistungen unberücksichtigt [834]. Die Kosten je Asthmapatient<br />

unterscheiden sich stark nach Schweregrad; nach einer Kostenanalyse aus Deutschland betrugen<br />

die Jahreskosten bei leichtem Asthma 184 Euro pro Patient, bei mittelschwerem Asthma<br />

1045 Euro, bei schwerem Asthma 7551 Euro [452].<br />

Standardtherapien bei Asthma: Empfehlungen <strong>und</strong> Dokumentation<br />

Ziele der Asthmatherapie können auf drei Ebenen beschrieben werden:<br />

Hinsichtlich der Pathophysiologie: Unterdrückung der asthmatischen Entzündung, Verminderung<br />

der bronchialen Hyperreaktivität <strong>und</strong> der Atemwegsobstruktion [75]. Hiermit<br />

verb<strong>und</strong>en ist das langfristige Ziel der Verhinderung oder Verlangsamung chronischer<br />

Schädigungen des Bronchial- <strong>und</strong> Lungengewebes <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen irreversiblen<br />

Verschlechterung der Lungenfunktion [87,127].<br />

Hinsichtlich der Symptomatik: Beseitigung akuter Symptome, Verhinderung chronischer<br />

Symptome sowie Verhinderung akuter Exazerbationen [590,752] bei wenigst möglichen<br />

Nebenwirkungen durch Asthmamedikamente [7].<br />

Hinsichtlich der Lebensqualität <strong>und</strong> des Funktionsstatus: Aufrechthaltung der normalen<br />

Leistungsfähigkeit, Verhinderung krankheitsbedingter Beeinträchtigung der Lebensqualität<br />

[590,752].<br />

Die Deutsche Atemwegsliga empfiehlt [842] – neben einer Asthmaschulung – die folgende<br />

medikamentöse Therapie des Asthmas:<br />

bei allen Asthmaschweregraden: bedarfsmäßige Behandlung mit inhalativen kurzwirkenden<br />

Beta-Agonisten, evtl. auch mit Anticholinergika;<br />

bei leichtem persistierendem Asthma: inhalative Glucocorticoide in niedriger Dosis oder<br />

DNCG (Dinatrium-Cromoglicinsäure) oder Nedocromil, evtl. auch Leukotrien-Antagonisten;<br />

bei mittelgradig persistierendem Asthma: inhalative Glucocorticoide in mittlerer Dosis,<br />

inhalative langwirkende Beta-Agonisten, Theophyllin, evtl. auch Leukotrien-Antagonisten;<br />

bei schwerem persistierendem Asthma: inhalative Glucocorticoide in hoher Dosis, inhalative<br />

langwirkende Beta-Agonisten, Theophyllin, orale Glucocorticoide.<br />

Die große Verbreitung des Asthmas <strong>und</strong> die Einführung der modernen medikamentösen<br />

Asthmabehandlung wurden von einer großen Forschungsaktivität mit einer Vielfalt von Meta-Analysen<br />

<strong>und</strong> systematischen Reviews, insbesondere zur medikamentösen Asthmatherapie,<br />

begleitet. Im Jahr 2000 wurde im British Medical Journal ein systematisches Review zur methodologischen<br />

Qualität von 50 systematischen Reviews zur Asthmabehandlung veröffentlicht.<br />

40 der 50 Reviews hatten ernsthafte oder ausgedehnte Mängel, das galt insbesondere <strong>für</strong> Re-

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