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Status - Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische

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IFAEMM e. V. Modellprojekt Anthroposophische Medizin: Abschlussbericht Seite 310 von 534<br />

gen aus Deutschland sind uns nicht bekannt. Wenn man die niederländische Schätzung auf die<br />

Einwohnerzahl Deutschland umrechnet, ergeben sich jährliche Kosten durch das<br />

HWS-Syndrom von 3,5 Milliarden Euro.<br />

Verlauf <strong>und</strong> Prognose des HWS-Syndroms<br />

Der Spontanverlauf von HWS-Beschwerden ohne jegliche Behandlung ist nicht bekannt, da die<br />

meisten Betroffenen eine Behandlung erhalten. In einem systematischen Review von Beobachtungsstudien<br />

<strong>und</strong> randomisierten Studien zu verschiedenen Therapien beim<br />

HWS-Syndrom [117] wurde bei einer durchschnittlichen Beobachtungsdauer von sechs Monaten<br />

festgestellt, dass etwa die Hälfte der Patienten eine Verbesserung ihrer Beschwerden<br />

erfuhren:<br />

Die Schmerzen verbesserten sich um im Median 34% (zwölf Studien).<br />

Eine deutliche globale Verbesserung der Beschwerden wurde von median 48% der Patienten<br />

berichtet (zwölf Studien).<br />

5%-22% der Patienten erlebten eine Funktionsverbesserung (drei Studien).<br />

Der Verbrauch an Analgetika- <strong>und</strong> NSAR verminderte sich um im Median 37% (fünf<br />

Studien).<br />

Zwei Studien zum HWS-Syndrom haben eine Beobachtungsdauer von über fünf Jahren. In<br />

einer US-Amerikanischen Studie wurden 205 HWS-Patienten von vier orthopädischen Chirurgen<br />

nach durchschnittlich 15 Jahren Beobachtungszeit befragt <strong>und</strong> untersucht. Bei 59% der<br />

Patienten waren die HWS-Schmerzen nach einem Unfall aufgetreten; kein Patient war an der<br />

HWS operiert worden. 79% der Patienten hatten zwar weniger Schmerzen als bei der Erstkonsultation<br />

<strong>und</strong> 43% der Patienten hatten keine Schmerzen mehr; ein Drittel der Patienten litt<br />

aber weiterhin unter andauernden, mittelschweren bis schweren Schmerzen [291].<br />

In einer schwedischen Follow-up-Studie mit Personen, die vor zwölf Jahren wegen Beschwerden<br />

der LWS oder der Nacken-Schulter-Gegend mindestens vier Wochen lang krankgeschrieben<br />

waren, waren 26 (25%) der 102 Personen der LWS-Gruppe beschwerdefrei, dagegen<br />

nur zwei (4%) der 44 Personen der Nacken-Schulter-Gruppe. 18 (17%) Personen der<br />

LWS-Gruppe <strong>und</strong> 13 (30%) der HWS-Gruppe litten unter mehr Beschwerden als vor zwölf<br />

Jahren, die Hälfte der Patienten der HWS-Gruppe litt im letzten Jahr vor der Nachuntersuchung<br />

unter täglichen HWS-Beschwerden [430].<br />

Retrospektive Untersuchungen von konservativ behandelten Patienten mit Bandscheibenschaden<br />

[194], z. T. mit Rückenmarkbeteiligung [566] zeigen, dass eine Untergruppe der Patienten<br />

eine Stabilisierung oder Verbesserung der Krankheitserscheinungen erlebt.<br />

Standardtherapien bei HWS-Syndrom: Empfehlungen <strong>und</strong> Dokumentation<br />

Weder die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft noch die Arbeitsgemeinschaft<br />

der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften haben Leitlinien zum unspezifischen<br />

HWS-Syndrom veröffentlicht (Stand 06.2005); es gibt jedoch Leitlinien zur zervikalen

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